Between memories and chaos

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* Andreas *

Ich war unglaublich froh, dass Mila heil unten angekommen war. Und ebenfalls als ich es ihr gleichtat.

Pia wartete mit unseren Sachen auf uns, doch da wir kein Handtuch dabei hatten und es nun doch etwas frischer geworden war, da etwas Wind eingesetzt hatte und wir klatschnass waren, nutzen uns diese nichts. Mila zog sich dennoch ihren Hoodie über und zog ihn sich so weit runter wie es ging.

"Willst du meinen haben? Ist länger. " überlegte ich und Mila lachte "Zu spät, aber später gerne." Zwinkerte sie und zog sich die Kapuze über. Ihre Jeanshorts hatte sie nicht ausgezogen und diese klebte nun an ihrem Körper. Als wir an unserem Zelt ankamen wartete ich damit meine beste Freundin  sich umziehen konnte. Natürlich hatte ich ihr meinen Hoodie übergeben und sie hatte sich eine Leggings darunter gezogen. Ihre Haare legten sich gelockt durch die Nässe darüber und ich lächelte, ehe ich mich ebenfalls umzog.

Als ich aus dem Zelt trat, suchte ich zuerst nach meiner besten Freundin, welche wie üblich am Steg saß und das Geschehen beobachtete.
"Keine Lust auf Wasser?" Fragte ich lachend als ich die anderen im See erkannte. Mila drehte sich ebenfalls zu mir als ich mich neben ihr niederließ "Nein." Lachte sie und lehnte sich erneut an mich um ihre Knie anzuwinkeln.

"Und du?"stellte sie die Gegenfrage und ich lachte "Ne, ich kann dich hier ja nicht alleine lassen." zwinkerte ich und sie schmunzelte "Schon klar." Stichelte sie und rückte näher an mich, sodass ich meinen Arm um sie legte. Sofort spürte ich mein Herz höher schlagen und hoffte sie würde es nicht bemerken.
In Milas Nähe war alles so leicht und ich vergaß alles um mich herum.

"Schade, dass der Tag schon fast vorbei ist." Seufzte sie und ich musste zugeben, dass mir ihr Anblick in meinem Hoodie gefiel. Überhaupt sah sie selbst müde und erschöpft wunderschön aus.
"Ach, wir machen sowas bestimmt nochmal." Lächelte ich und sie nickte "Bestimmt".

Eine Zeit lang beobachteten wir schweigend die anderen im See, ehe Leon mich ebenfalls ins Wasser zog, denn seiner Meinung nach dürfe man sich eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen.
"Ist es okay für dich bei Mila zu schlafen?" Fragte Leon und für einen Moment hatte ich Angst, dass er wusste, was ich für sie empfand. Einmal mehr begriff ich, dass diese Gefühle alles ruinierten und diese eindeutig verschwinden mussten. Koste es, was es wolle.
Trotzdem nickte ich und Leon lachte "Ich glaube du tust ihr gut. Sie wird es nicht zugeben, aber der Olympiasieg und der darauffolgende Sturz hat sie ziemlich aus der Bahn geworfen." Sprach er aus, was ich schon längst wusste. Dennoch tat es irgendwie gut das zu hören. "Ich weiß." Sagte ich lediglich und Leon grinste " Wusstet ihr, dass ihr auf Instagram geshippt werdet?" Fragte er schmunzelnd und ich nickte seufzend. Tatsächlich hatten viele Fanpages schon Collagen und Videos hochgeladen. Der Hashtag Milandi kursierte quasi überall und es war tatsächlich ziemlich komisch. Ich nickte und er zwinkerte "Schade nur, dass sie Beziehungsimmun ist." Lächelte er mitleidig.

Als die meisten sich schlafen gelegt hatten und das Zelt leer war, schaute ich noch einmal nach Mila. Sie hatte sich am Rand niedergesetzt und schaute in den Himmel, an welchem die Sterne klar und deutlich zu sehen waren.

"Versteckst du dich?" Fragte ich lachend und erkannte zu spät das Funkeln in ihren Augen. Es war mir klar, dass sie nicht darüber reden wollte und keinesfalls wollte ich mich erneut mit ihr über das selbe Thema streiten.
"Klar. Vor dir." Lächelte sie feindselig und stand auf.
"Gehen wir?" Fragte sie weiter und uch nickte lediglich. Mir graute es etwas davor gemeinsam mit Mila in einem Zelt zu schlafen, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich hatte Angst ihr zu nahe zu kommem und Grenzen zu überschreiten, welche lieber nicht überschritten werden sollten. Zum anderen freute ich mich ihr nahe sein zu dürfen...auch wenn es nur als ein Freund war.

"Wie war das Nachtbaden?" Fragte sie und ich fuhr mir durch das nasse Haar.
"Erfrischend." Lachte ich und hoffte die angespannte Stimmung aufzulockern.  Mila grinste und verdrehte die Augen, ehe sie sich in meinem Hoodie vergrub. Es war tatsächlich etwas kühler geworden, dennoch konnte ich mit ein Grinsen nicht verkneifen als sie sich in ihren Schlafsack verkroch. Grinsend ließ ich mich in meinen eigenen nieder als sie nach ihrer lilanen Decke. Ein Schmunzeln entfuhr mir "Soll ich die Heizung anmachen?" Lachte ich und erntete einen genervten Blick, während sie näher zu mir rückte. Lächelnd öffnete ich meinen Schlafsack und Mila huschte sie in diesen. Ich positionierte die lilane Decke noch über uns während Mila sich neben mir noch in die richtige Lage brachte. Am Ende diente mein Arm als ihr Kopfkissen während der andere Arm sich über ihren Bauch legte und an ihrem Handgelenk Halt fand. Mila sagte nichts, doch ihre Atmung verriet, dass sie noch wach war.

"Woran denkst du?" Fragte ich deshalb und unterdrückte das Bedürfnis ihr durch die Haare zu streichen. Mila drehte sich zu mir um, doch aufgrubd der Dunkelheit konnte ich nicht einmal ihre Umrisse erkennen. Sie zögerte und gerade als sie zu einer Antwort ansetzen wollte, knackte etwas hinter unserem Zelt und meine beste Freundin zuckte zusammen, weshalb ich lächeln musste.
"Doch nicht mehr so scharf auf Abenteuer?" Fragte ich flüsternd und sie schmunzelte "Im Dunkeln eingeschlossen in einem Zelt eher nicht." Gab sie zu und ich musste lächeln, da sie zuckersüß klang. Noch einmal ertönte ein Rascheln und Mila rutschte noch näher an mich. Mein Herz pochte wie verrückt und es kostete mich nun unglaubliche Beherrschung mich nicht von meinen Gefühlen leiten zu lassen. Doch das war eine Sache, welche man als Sportler schon früh gelernt bekam. Trotzdem passte die Situation so garnicht zu meiner besten Freundin, welche sonst vor keinem Abenteuer zurückschreckte.

"Soll ich nachschauen gehen?" Fragte ich sicherheitshalber und sie setzte sich auf um in ihre alte Fassung zu gelangen.
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein. Alles gut, ich habe nur..." begann sie und brach ab.
"Ich habe mich nur an etwas erinnert."

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FREUNDE WIR SIND WELTMEISTER.

Fliege zu den Sternen.  • {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt