Driving in your car

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* Andreas *

"Guten Morgen, Olympiasieger." Begrüßte mich meine Arbeitskollegin Selina "Bereit für den ersten Arbeitstag?" Fügte sie als Frage hinzu, da ich während der Wettkämpfe nicht auf der Arbeit erschien. Ich nickte lachend und hoffte, dass ich zusammen mit meinem Freund Tony arbeiten konnte, denn normalerweise wurden wir immer als Team losgeschickt.

"Tony wartet schon auf dich." Zwinkerte sie noch, ehe sie hektisch an mir vorbei eilte. Ich lief also den Flur entlang zu meinem Spind und begrüßte freudig meinen Arbeitskollegen.
"Na du angehender Superman?" Fragte Tony lachend als wir miteinander einschlugen "Na du Fisch?" Lachte ich und erhielt einen Schlag auf die Schulter.
"Wir sollen uns an die Autobahn stellen und den Verkehr beobachten." Teilte er mir mit während wir uns umzogen.
"Wie läuft's mit Selina?" Fragte ich meinen Kollegen, welcher seit Monaten für unsere Kollegin schwärmte. Er zuckte mit den Schultern "Ohne dich läuft da garnichts."lachte er verzweifelt und wir machten uns zusammen auf zur Autobahn. Während wir unsere Augen auf den Verkehr richteten, fragte Tony mich natürlich über Olympia und ebenfalls Mila aus.

"Erhoffst du dir eigentlich mehr als eine Freundschaft?"fragte er plötzlich und beinahe automatisch schüttelte ich den Kopf. Mila war meine beste Freundin und darüber war ich unglaublich froh. Dennoch erwischte ich mich in letzter Zeit häufig dabei, wie ich grinsen musste, wenn ich eine Nachricht von ihr erhielt. Aber es war doch völlig in Ordnung sich darüber zu freuen, oder nicht?

"Bei dem stimmt aber etwas nicht." Riss mich Tony aus den Gedanken und deutete auf einen schwarzen BMW, dessen Reifen kaum hinterherkam und eierte. Beim Hinterherfahren signalisierte Tony dem Fahrer, dass er in der nächsten Ausfahrt anhalten sollte.
"Wobei er mit dem Reifen sowieso nicht viel weiter kommen wird. " fügte er schmunzelnd hinzu, während ich überlegte woher ich das Nummernschild kannte, doch ich konnte mich einfach nicht daran erinnern.

Sobald ich geparkt hatte, öffnete sich did Fahrertür und schon an ihren langen glatten Haaren erkannte ich meine beste Freundin und musste lachen. Auch wir stiegen aus und Mila stöhnte "Das war ja klar, Wellinger. Ausgerechnet DU musst mich anhalten." Ich lachte nur und begrüßte sie mit einer Umarmung, ehe ich sie fragte, wo ihr Auto geblieben war.

"In der Werkstatt. Das blöde Ding ist mitten auf der Straße stehen geblieben." Seufzte sie deprimiert.
"Und was ist mit Leons Reifen passiert?" Fragte ich und deutete auf den Platten am Rad. Mila zuckte mit den Schultern "Ich wollte schnell nach Hause damit er sich darum kümmern kann." Lachte sie und Tony warf ein "Wir machen das schon für dich, meine Liebe." Lachte er und Mila nickte dankend. "Ihr seid meine Rettung." Tony holte sein Handy aus seiner Tasche und lachte "Entschuldigt, aber das muss ich mit einem Selfie festhalten. Ich arbeite nicht jeden Tag mit einem Olympiasieger zusammen und halte eine Olympiasiegerin an. "

Während ich den Reifen aus dem Kofferraum befreite, sprachen die beiden etwas miteinander. Tony und ich wechselten den Reifen während Mila uns von der Bordsteinkante aus über die Schulter sah.
"Zolluniform steht dir." Grinste sie dann frech und ich lachte nur kopfschüttelnd.
"Ach Andi - ehe ich es vergesse. Wir grillen am Freitag im Garten unserer Großeltern. Du und dein Freund seid herzlichst eingeladen." Bot sie an als wir den kaputten Reifen in den Kofferraum brachten.
"Ich schau mal, was ich tun kann." Grinste ich und Mila umarmte uns beide zum Dank.
"Ich frage mich, wann der Moment kommt in dem ich dich mal rette." Flüsterte sie und ich erwiderte als Antwort "Ich denke, das ergibt sich ganz von selbst."

"Na hoffentlich." Lächelte sie und stieg in das Auto ihres Bruders.

"So eine coole Braut am Start und willst nur Freundschaft?" Fragte Tony entsetzt und ich konnte nur lachen. Ich wusste, dass Mila die beste beste Freundin war, die man sich hätte wünschen können und über etwas anderes hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht.
"Du bist verrückt. " lachte Tony nur und  wir führten unseren Dienst fort.

Als wir endlich Feierabend hatten, empfing uns Selina freudig.
"Und Jungs? Arbeitstag geschafft?" Fragte sie lachend und Tony nickte
"Wir haben sogar eine Olympiasiegerin angehalten." Plapperte er los und am liebsten wäre ich ihm auf dem Fuß getreten, damit er nicht alles weitertratschte. Da ich schnellstmöglich nach Hause wollte und Tony Chancen bei Selina verschaffen wollte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Spint. Bevor ich mich umzog griff ich nach meinem Handy und schrieb Mila eine Nachricht.
"Tony ist jetzt dein größter Fan😂" tippte ich und zog mich danach um.
"Ich dachte das wärst du!💔😱" hatte sie geantwortet und ehe ich meine Sachen nahm tippte uch noch schnell als Antwort "Natürlich❤❤😂".

Im Vorbeigehen verabschiedete ich mich bei meinen Kollegen und lief zu meinem Wagen, an dem bereits jemand auf mich wartete.
"Mila?" Fragte ich überrascht und sie nickte "Tony hat gesagt wann du Feierabend hast und ich brauche ein Taxi nach Hause!" Lachte sie und diesen Wunsch würde ich ihr nicht verwehren. Mila gleichte einem Abenteuer, denn wie man sah, war sie immer für eine Überraschung gut.

"Andreas? Warte mal." Hörte ich Selinas Stimme und drehte mich nocheinmal zu ihr um. Sie kam angerannt und seufzte ein "Gut, dass ich dich noch erwische! Sag mal, können wir morgen Dienst tauschen?" Fragte sie und ich sah auf meinem Handy nach, ob ich Termine hatte.
"Klar." Antwortete ich und Selina umarmte mich dankend "Du bist meine Rettung. Danke!" Hinter mir hörte ich Mila leise Lachen und drehte mich grinsend zu ihr um.
"Sag mal, Wellinger? Bist du Zollbeamter oder Rettungshelfer?" Fragte Mila lachend und Selina löste sich aus der Unarmung und warf meiner besten Freundin einen verdutzten Blick zu.

"Spezieller Emiliaretter." Zwinkerte ich und erntete einen Schlag auf die Schulter. "Na dann, schönen Feierabend." Sagte ich zu Selina und öffnete das Auto. Mila ließ sich auf dem Beifahrersitz fallen.
"Wer war das?" Fragte sie interessiert.
"Eine Arbeitskollegin." Gab ich ihr zu Antwort, wohlwissend, dass sie das schon wusste.
"Eine schmachtende?" Fragte sie grinsend und ich lachte.
"Wie kommst du denn darauf?"
"Frauen merken sowas." Grinste sie und ich schüttelte den Kopf.
"So ein Blödsinn"

Fliege zu den Sternen.  • {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt