* Andreas *
Natürlich hatte ich bemerkt, dass Mila sich rausredete, denn immer, wenn sie log dann sah sie mir nicht in die Augen. Ihr ging es nicht gut, aber keinesfalls war ihr schlecht und ich konnte sie leider nicht durchschauen. Leon hatte sich ebenfalls Sorgen gemacht und war kurze Zeit später in ihre gemeinsame Wohnung gefahren, doch er schrieb mir eine Nachricht, dass sie dort nicht war. Gegen halb elf war der Abend sowieso erledigt und ich machte mich ebenfalls auf den Weg zu der Wohnung der beiden. Natürlich hatte ich mir während des gesamten Filmes auch Gedanken über meine beste Freundin gemacht, doch ich wusste, dass sie ab und an Zeit für sich brauchte.
"Mila macht das öfter, aber heute war sie anders drauf." Seufzte Leonard als ich mich in die Küche setzte. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Mila eine Alleinkämpferin war und die Dinge für sich behielt. Schließlich war ich nach ihrem Sturz auch Zeuge davon geworden. Dennoch wollte ich versuchen der Sache auf dem Grund zu gehen. Außerdem machte ich mir so langsam Sorgen um meine beste Freundin.
Als sie dann eine Stunde später durch die Tür kam wurde mir ganz unbehaglich und mir war klar, dass ich sie mit solch einer Laune nicht alleine lassen würde. Leon hatte Frühdienst und musste deshalb schlafen gehen, sodass ich mich um Mila kümmern würde.
Es wunderte mich nicht, dass sie mich wegschickte, doch sie musste mit meinen Reaktionen leben. So eine Art von schlechter Laune hatte ich noch nie bei ihr erlebt, weshalb ich mich einfach neben sie lümmelte und versuchte ihre Laune zu heben, doch sie wies mich komplett ab. Ich erwartete nicht, dass sie mir erzählte, was mit ihr los war, aber sie sollte wissen, dass ich trotzdem für sie da war.
Irgendwann kroch sie tatsächlich unter ihrer Decke hervor und sah mich genervt an. Ihr Gesichtsausdruck gefiel mir nicht weshalb ich ihr andeutete die Mundwinkel zu heben und erhielt ein gequältes Grinsen. Dann richtete sie sich endlich auf und seufzte, ehe ihr die erste Träne über das Gesicht lief und ich sie in die Arme zog. Zu meinem Glück ließ sie sich in diesen fallen und schluchzte gegen meine Schulter.
Es tat mir so unfassbar leid, dass ich ihr nicht helfen konnte. Gerne hätte ich gewusst, was sie beschäftigte, doch ich wusste, dass ein Nachhaken sie noch wütender machen würde. Vorsichtig strich ich ihr über den Rücken und hoffte, dass sie sich beruhigen würde, doch das passierte vorerst nicht. Ich fühlte mich wirklich schlecht, denn ich konnte einfach nichts für sie tun. Ich überlegte, was ich sagen konnte, doch mir fiel absolut nichts ein, was diese Situation bessern konnte. So lauschte ich einfach nur den Schluchzern meiner besten Freundin und fühlte mich elend.
Was konnte in dieser Zeit passiert sein, dass sich ihre Laune so schlagartig geändert hatte. Und warum verlor sie kein Wort darüber? Hilflos saß ich nun also neben ihr während sie ihren Kopf an meine Schulter gelehnt hatte. Nach einiger Zeit wurde sie ruhig und ich war mir nicht schlüssig, ob sie eingeschlafen war. Doch während sie da so nah an mir lag, stieg ein Gefühl in mir auf, welches ich sofort wieder zu verdrängen versuchte. Es war mir nicht behaglich, dass ich mich so fühlte, denn Emilia war meine beste Freundin. Und es war absolut nicht in Ordnung, dass ich mich so seltsam fühlte. Dieses komische Krabbeln in der Bauchgegend musste ich loswerden, denn dafür hatte ich nun wirklich keinen Nerv. Mit Mila war alles so leicht und auf garkeinen Fall sollte sich das verkomplizieren.
Mein Handy gab einen Ton von sich und leuchtete auf, sodass Mila sich neben mir regte. Ich schaute auf mein Smartphone und erkannte eine Nachricht von Karl, dass er und Eisei noch in meiner Wohnung waren hatte ich völlig vergessen.
"Na, du kommst wohl nicht mehr ?😏"hatte er geschrieben und ich wat mir sicher, dass Markus ihn dazu genötigt hatte. Unkommentiert legte ich das Handy zur Seite und betrachtete Mila. Ihr Gesicht war noch immer gerötet vom ganzen Weinen und sie sah unfassbar erschöpft aus. Selbst im Schlaf schien sie keine Ruhe zu finden, sie rollte sich in verschiedene Richtungen. Irgendwann rutschte sie näher an mich, sodass ich mittlerweile neben ihr lag. Ich wusste nicht, ob es richtig war zu bleiben, doch ich konnte nicht gehen. Mila hatte sich an meine Seite geschmiegt und ich hatte einen meiner Arme um sie gelegt und überlegte, wie ich dieses aufbrausende Kribbeln im Bauch loswurde. Ich wusste auch nicht, ob Freunde zusammen in einem Bett schlafen sollten, doch es fühlte sich in diesem Moment einfach richtig an sie in meinen Armen zu halten. Natürlich gab es bequemere Möglichkeiten als in einer Jeans und einem T-Shirt zu schlafen, doch im Moment war ich froh, dass sie mich nicht erneut wegschickte.
Es gefiel mir nicht, dass sich ihre Nähe so gut anfühlte und musste unbedingt etwas unternehmen. Aber nicht heute. Ich war gerade am Einschlafen als Mila aufschreckte und sich aufrichtete. Meine Anwesenheit schien zu vergessen zu haben und ging in das Bad. Meine Schwester hatte ebenfalls die Angewohnheit in der Nacht zur Toilette zu gehen, doch meine beste Freundin schien sich einfach erschreckt zu haben. Als sie wieder in das Bett trottete legte sie sich wieder hin und nach einiger Zeit rutschte sie wieder zu mir. Ihr ganzer Körper schien zu beben und ich legte erneut meinen Arm um sie, sodass sie ihre Hand vorsichtig auf meinem Bauch plazierte.
Noch immer konnte ich das Chaos in meinem Kopf noch nicht ordnen. Mila war ohne Frage eine bildhübsche und wundervolle Frau, aber sie war meine beste Freundin und das sollte sie auch bleiben. Leider konnte ich durch die Haare ihr Gesicht nicht erkennen und beschloss auch die Augen zu schließen um meinen Kopf zum Schweigen zu bringen. Es dauerte nicht lange ehe ich einschlief, denn Mila war wirklich eine angenehme Gesellschaft, auch wenn die Umstände das nicht waren.
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Freunde, es ist spät also keine Beachtung von Rechtschreibfehlern, haha. Ich hoffe euch gefällt das kapitel trotzdem.Übrigens wer von euch Modeinteressiert ist und bei www.asonme.com bestellen möchte kann mit meinem Code " MARAXYZ " 10%Rabatt nutzen :)
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Fliege zu den Sternen. • {Andreas Wellinger}
Fiksi PenggemarOlympia in Korea, das Dorf war voll. Auch die Springerinnen hatten einen dieses Mal einen Platz im Hotel. Einige Gesichter waren Andreas bereits bekannt, andere eher weniger. Als sie zusammen den ersten Sieg feierten, lernte er Emilia kennen, welche...