* Andreas *
Es brach mir das Herz als Mila in meine Arme weinte. Lange nachdem sie im Bett neben mir eingeschlafen war, dachte ich über die Vorfälle der letzten Stunden nach. Selten erlebte ich solche Ausbrüche bei meiner besten Freundin, weshalb dieser mir zu bedenken gab.
Ich hatte mich so hilflos gefühlt und sie deshalb so nah an mich heran gezogen, wie ich nur konnte. Alle meine Gefühle spielten verrückt, aber es ging nicht um mich, weshalb ich diese versuchte zu ignorieren. Natürlich war ich gern in ihrer Nähe, doch ihre schmerzerfüllten Schluchzer versetzten mir ein jedes Mal einen Stich in das Herz. Ich konnte nichts tun außer für sie dazusein. Absolut hilflos hatte ich sie in meinen Armen gehalten und gehofft sie würde sich beruhigen. Und irgendwann war sie tatsächlich eingeschlafen. Es war nicht die bequemste Schlaflage, doch irgendwie war ich ebenfalls eingeschlafen, denn durch ihr Husten wurde ich geweckt.
Sie sah so kraftlos aus. Noch immer hatte ich ihr Gesicht vor Augen. Nun lag Mila in die andere Richtung gedreht, sodass ich lediglich ihre Haare sehen konnte. Ich machte mir ernsthafte Sorgen, denn laut Milas Erzählungen schien sie die Schmerzen seit längerem zu haben. Mir war klar, dass sie sich nicht untersuchen lassen würde und das war alles andere als vorteilhaft. Umso länger sie einer genaue Analyse aus dem Weg ging, desto schlimmer konnte diese werden. Sie war so aufgelöst, dass es wirklich ernst sein musste. So ängstlich und verunsichert hatte ich sie nur nach ihrem Sturz erlebt und es brauchte viel um Mila in eine solche Lage zu versetzen.
Selbst im Schlaf drehte sie sich und drehte sich irgendwann zu mir. Sie wirkte so verzweifelt, dass ich mir wünschte, dass ich Leon davon erzählen könnte. Er wusste sicherlich, wie man seine Schwester zur Vernunft brachte. Mila war so aufgelöst gewesen, dass ich nicht wusste, wie ich handeln sollte.
Der Gedanke, dass sie trotz der Schmerzen trainierte und von der Schanze sprang machte mir große Sorge. Trotzdem versuchte ich diese Gedanken beiseite zu schieben. Neben Mila zu liegen fühlte sich in dieser Nacht komisch an. Nicht, weil ich in sie verliebt war und keinesfalls in ihrem Bett schlafen sollte, sondern weil ich nicht wusste, was ich tun sollte. Ich beobachtete ihre Gesichtszüge. Trotz der Spuren des Weinens war Mila wunderschön und ich musste mich wirklich zusammenreißen, ihr nicht darüber zu streichen.
Noch einmal wachte sie auf und ich erkannte die Träne auf ihrer Wange. Sie rückte näher an mich und ich legte automatisch einen Arm um sie. Nun musste ich eindeutig an die Grenzen einer Freundschaft denken um diese nicht zu überschreiten. Ich wusste, dass Mila mich nur als Freund sah und das war völlig in Ordnung für mich. Auch, wenn es schwer war, so würde ich damit klarkommen. Denn meine beste Freundin brauchte mich nun und ich würde gewiss für sie da sein.
Ich hatte geahnt, dass etwas nicht mit Emilia stimmte, doch scheinbar war die Realität schlimmer als meine Vermutungen. Mila lehnte sich gegen meinen Arm und eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Von ganzem Herzen hoffte ich, dass es nichts ernstes war und sie nur eine Kleinigkeit ausbrütete. Doch ohne ärztlichen Rat würde ich das nie erfahren. Gleich morgen würde ich meinen Teamarzt kontaktierrn und ihn ausfragen um Antworten zu erhalten.
Es dauerte lange, ehe ich in dieser Nacht Schlaf fand, denn meine Gedanken schwirrten wie wild umher. Es war alles andere als leicht jemandem so nahe zu sein, den man nicht lieben durfte. Am heutigen Abend hatte ich ihr übliches Lächeln vermisst und ich hoffte es würde schnellstmöglich zurück in ihr Gesicht kommen.
Ein Sturz war zerreißend und niederschmetternd. Es war schwer zu verhindern, dass er das eigene Leben ruinierte. Aber Mila war stark und würde das schaffen, da war ich mir sicher. Und ich würde ihr helfen und für sie da sein. Egal wann und wie.
"Ich hätte diesen Sturz vehindern können." Hörte ich sie flüstern und zog sie automatisch näher zu mir. Diese Situation kam mir so bekannt vor, denn ihr Selbstvertrauen war schon einmal ganz weit unten gewesen und ich wusste, wie hart es war dieses wieder zu gewinnen. Mila schlief und hatte wohl im Halbschlaf geredet.Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Mila an meine Schulter gelehnt und schlief noch. Ihr Gesicht war noch immer von einer Röte geprägt, doch sie sah besser aus als am gestrigen Abend. Ihre Haaren lagen in ihrem Gesicht verteilt und machten sie so noch ein wenig zerbrechlicher als sie so schon war.
"Morgen" murmelte sie gegen meine Schulter und entlockte mir ein Lächeln. Ihr schien es besser zu gehen als gestern, doch sie hatte den Ausbruch genauso wenig wie ich vergessen.
"Wie geht's dir?" Fragte ich sicherheithalber und sie richtete sich auf.
"Alles gut. Sorry für gestern. Mach' dir keine Sorgen." Lächelte sie gequält, da sie wusste, dass ich mir sowieso Gedanken machte.
"Du hast sicher recht und es ist nur eine Kleinigkeit. "Sprach sie und versuchte ihre Unsicherheit zu vertuschen. Trotzdem war ich erleichtert über den wiedergewonnenen Optimismus und zog sie in meine Arme.
"Wofür war das jetzt?" Fragte sie sls wir uns lösten und ich schmunzelte.
"Einfach so, weil du du bist." Lachte ich und sie wuschelte durch meine Haare.
"Das war ja schon fast süß!" Kicherte sie und einmal mehr verstand ich, warum ich mich in sie verliebt hatte.
"Können wir den gestrigen Abend einfach vergessen?" Fragte sie peinlich berührt und ich schüttelte den Kopf "Nein, wir werden daran arbeiten. " sprach ich und Mila verdrehte die Augen.
"Bitte nicht." Sprach sie zwar lachend, aber voller Ernsthaftigkeit.Wir standen auf um zu frühstücken. Ein Schweigen bereitete sich über uns aus, denn keiner wusste, wie man mit den Geschehnissen der letzten Macht umzugehen hatte. Erst als Leonard nach Hause kam und sich zu uns setzte wurde die Stimmung lockerer und die gestrigen Vorfälle fast vergessen. Doch sie hingen wie ein Anker fest in meinem Kopf.
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Freunde,ich glaube das ist das schlechteste Kapitel, dass ich je geschrieben habe. Ich hönge heute komplett durch und habe mein eigenes Winterwonderlansd aus Taschentüchern aber auf Wunsch einer einzelnen Person hier noch ein Kapitel.Und wie üblich mein Kommentar zum Springen:
Also erstmal könnt ich jedes Mal heulen, wenn sie die seefeldWM erwähnen weil eine Freundin und ich eigentlich fast 10 Tage mit am Start gewesen wären. Wir haben alles durchgeplant, nur die Pension hat sich nicht gemeldet.Ich fand die Bedingungen so unfair und konnte Schlieris Reaktion der Jury gegenüber echt nachvollziehen. Wie immer hatte Andi natürlich auch Pech. Halvor hätte mit bessrem Wind sicher auch mehr rausholen können. Aber die Leistungen von Hamann und Geiger im 2. Durchgang waren super! Bei den Podestplätzen wurde es dann ja nochmal richtig spannend und scheinbar fliegt Stoch uns neuerdings wieder davon. Ich hätte lieber Krafti an der Spitze gehabt hahaha.
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Fliege zu den Sternen. • {Andreas Wellinger}
FanfictionOlympia in Korea, das Dorf war voll. Auch die Springerinnen hatten einen dieses Mal einen Platz im Hotel. Einige Gesichter waren Andreas bereits bekannt, andere eher weniger. Als sie zusammen den ersten Sieg feierten, lernte er Emilia kennen, welche...