Nights like these

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* Andreas *

Es war wirklich schwierig sich in Milas Anwesenheit nichts anmerken zu lassen. Das Verlieben ging schnell, aber wie hörte das wieder auf?

Jedes Mal, wenn Mila lachte ging für mich die Sonne auf. Dieses Kribbeln im Bauch hörte einfach nicht auf. Und diese Tatsache nervte mich total. Wie sollte ich Mila aus dem Kopf kriegen? Alleine ihre Anwesenheit machte mich nervös und ich konnte mir selten ein Lächeln verkneifen.

"Du magst sie, stimmts?" Fragte Vinzenz, welcher durch Karl sicher zu viele Informationen hatte. Scheinbar war er gut mit Leon befreundet nur kamen sie selten zu einem Treffen.
Verwirrt blickte ich ihn an, denn mein Blick haftete auf Mila. Sie saß gemeinsam mit Lena auf einem Stein während Lena sie zu Selfies nötigte. Ich hatte garnicht wahrgenommen, dass ich sie beobachtet hatte und ohrfeigte mich selbst dafür. Unauffällig blickte ich zu den Mädchen, doch sie schienen nichts bemerkt zu haben.

Vinzenz lächelte mich wissend an und überreichte mir eine Bierflasche, welche ich sofort öffnete und einen großen Schluck nahm. Ich zuckte mit den Schultern "Sollte man, wenn man befreundet ist." Sagte ich so locker wie möglich und vergrößerte sein Grinsen somit.
"Karl wusste, dass du das sagst." Lachte er und wieder zuckte ich mit den Schultern und nippte an meinem Bier.

Trotzdem hatte ich meine beste Freundin immer im Blick. Nach ihrem Zusammenbruch vorhin war meine Angst um sie wirklich gestiegen und ich machte mir große Sorgen um Mila. Keiner hatte den Vorfall wahrgenommen, doch mir war klar, dass ich auf sie Acht geben musste, da Mila diese Schmerzen scheinbar unterschätzte. Noch immer waren Lena und sie beschäftigt Selfies im andeutenden Sonnenuntergang zu machen, doch mittlerweile hatten sie ihren Platz auf den Steg gewechselt.

Ich war erleichtert als Leon zusammen mit seinem besten Freund Benjamim ankam und ein Themawechsel stattfand.
"Die Mädels haben Hunger." Lachte David, welcher nun auch dazukam.
So begonnen wir den Grill vorzubereiten und ein Lagerfeuer zu machen.
Leon blickte zu den Mädels, welche mittlerweile alle auf dem Steg waren und grinste. Hastig griff er nach der mitgebrachten Wasserpistole und füllte diese. Es war noch immer sehr warm, doch ich wusste, dass Mila keinesfalls begeistert sein würde. Leon schlich sich gemeinsam mit David an die Mädchen an und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als das Geschreie begann.

Mila kam angerannt und zog mich lachend in eine Umarmung, sodass mein T-Shirt auch feucht wurde. Provokant lächelte sie mich an und ich spürte sofort erneut das Kribbeln in meinem Bauch.  Ich mochte Mila und deshalb wollte ich sie keinesfalls verlieren. Diese Gefühle mussten aufhören, denn sie war mir zu wichtig um ihren Verlust zu ertragen.
"Ich dachte du hättest gerne eine Umarmung." Lachte sie und wedelte am Saum ihres T-Shirts um den Vorgang des Trocknens zu Beschleunigen. Alle anderen Mädels hatten sich von ihren Shirts und Tops verabschiedet und es war nicht zu übersehen, dass David diesen Anblick sehr genoss. Durch ihr Tshirt konnte man Milas Bikini zwar durchsehen, aber sie schien sich dafür nicht zu interessieren.

"Mila, willst du dein T-Shirt nicht zum Trocknen hinhängen?" Fragte er engelsgleich und Mila tippte sich gegen die Stirn. Leon schlug ihm gegen die Schulter "Sag mal, hörst du auf meine Schwester anzugraben." Lachte er und Mila seufzte. Pia bewegte sich natürlich bewusst betont und ich konnte mir ein Augenverdrehen nicht verkneifen.

Während des Essens wurde festgelegt, dass wir heute Abend eine Nachtwanderung starten würden und danach in den See springen würden. Sicher war das Davids Idee um eine Hand der Mädchen zu erlangen. Während der Plan besprocheb wurde, griff Mila nach ihrem Handy und ich versuchte unauffällig auf ihr Display zu schielen. Die Hoffnung, dass sie einen ihrer Teamärzte kontaktieren würde starb allerdings sofort, da sie lediglich eine Nachricht an ihre Mutter schrieb ehe sie ihr Handy zurücksteckte.

Sie drehte sich so herum, dass sie ihren Rücken an mich lehnte und ihre Beine auf die Bank zog. Unglaublich gerne hätte ich meine Arme um sie gelegt, doch ich durfte meine und ihre Grenzen  nicht überschreiten.
"Gehen wir dann am Kiosk vorbei?" Fragte sie lachend in die Runde und alle stimmten ein, denn ein Eis passte wohl in jeden hinein.

Ich war froh, dass die Sonne noch warm genug war um die Sachen zu trocknen, denn Milas Lunge bereitete mir große Sorgen.
"Ach Wellinger, vielleicht solltest du professioneller Sessel werden." Stichelte sie und ich lachte "Naja, Schlafmütze bist du ja schon." Erwiderte ich und sie setzte sich auf um mich empört anzusehen.
"Nur, weil du bisher immer gegen mich gewonnen hast." Kicherte sie und ich nickte "Genau deswegen!" Lachte ich und sie lehnte sich erneut gegen mich. Immer unter Pias Beobachtung.

Wir saßen einuge Zeit beisammen und aßen. Ich erfuhr einige Geschichten über all die Menschen, mit denen ich nun Zeit verbrachte.
Als es tatsächlich etwas dunkler wurde schnappte sich Mila einen Hoodie von sich und wir begaben uns auf die Nachtwanderung durch den angrenzenden Wald.

Ich hielt gezielt etwas Abstand zu Mila, um mich nicht zu irgendwelchen Taten hinreißen zu lassen. Mila schien nicht sonderlich beeindruckt von der Dunkelheit, ganz im Gegensatz zu Pia, welche uns immer näher kam. Leon hatte mir berichtet, dass Mila Abenteuer liebte und ich hatte es geahnt als ich sie das erste Mal gesehen hatte. Als wir an einer kleinen Hütte ankamen war sie die erste, welche durch das Fenster schaute. Ich war etwas erleicgter darüber, denn so musste ich nicht einmal daran denken ihre Hand halten zu müssen.

Leon erzählte Gruselstorys, doch meine beste Freundin schenkte diesen keine Beachtung. Stattdessen warf sie hin und wieder einen Kommentar ein um mich zu amüsieren. Leon hatte uns zu der anderen Seite des Sees geführt an der man durch einen Steinigen Abgrund aus einigen Metern in das Wasser springen konnte.

"Na, Wellinger? Hast du Angst?" Lachte Mila als ich abwartend nach unten sah. In diesem Moment zog sie sich bereits ihren Hoodie aus und warf ihn mir zu um sich in Position zu bringen. Für einen Moment warf mich ihr Anblick aus der Bahn, aber ich fing mich sofort wieder.
"Natürlich nicht."lachte ich.
"Sie zu und lerne!" Zwinkerte sie. Beinahe hätte ich sie gehindert, da ich Angst hatte sie würde sich verletzen, doch Mila würde nicht hören. Sie hatte ihren eigenen Kopf.

Fliege zu den Sternen.  • {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt