53 - Kannst du mich ins Bett bringen?

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Zuhause angekommen zog es Elisa und Michael wieder ins Wohnzimmer zu den Gitarren und die beiden machten weiter Musik zusammen. Michael zeigte Elisa weitere Akkorde und ließ sie auch ein bisschen auf seiner Gitarre spielen, was Elisa jedoch noch schwer viel. Die Gitarre war fast noch größer als sie selbst und sie konnte kaum um den Korpus der Gitarre greifen.

Gina zog sich in die Küche zurück und schippelte ein paar Früchte und Obst für eine Obstplatte klein. Bruce folgte ihr in die Küche und legte sich hin...genau neben die Kücheninsel, auf der Gina gerade arbeitete.

"Bruce, komm leg dich wo anders hin", forderte Gina den Rüden auf, der aber nur kurz den Kopf hob, ihn wieder auf seine Pfoten sinken ließ und die Augen schloss. Gina überlegte kurz, ob sie auf den Küchentisch wechseln sollte, nahm dann aber ihren ganzen Mut zusammen und ging neben Bruce in die Hocke. Vorsichtig und mit zittrigen Händen strich die Bruce über den Kopf und griff nach seinem Halsband. Jetzt hatte auch Bruce seine Augen wieder offen und schaute Gina gutmütig an. Kein Zeichen von Aggression, dachte sich Gina erleichtert und zog leicht an seinem Halsband, um ihn zum Aufstehen zu bewegen.
"Bruce, geh unter den Tisch!", versuchte sie es nochmals.

Mit einem lauten Atemzug erhob sich Bruce schließlich und forderte noch ein paar Streicheleinheiten von Gina, bevor er zum Tisch ging und sich brav darunter legte. Für Gina war das, was gerade passiert war, ein Meilenstein bei der Bekämpfung ihrer Hundeangst. Stolz auf sich selbst begann sie vor sich hin zu pfeifen während sie weiter das Obst schnippelte.

"Kiss from a rose, da war einfach", riss Gina eine mittlerweile bekannte Stimme aus ihrer kleinen Traumwelt. Vor Schreck fiel ihr das Messer aus der Hand und sie drehte sich ruckartig um. Im Türrahmen stand Michael und grinste sie frech an.

"Bisschen schreckhaft, hm?", legte er nach.

Perplex nickte Gina nur und starrte wusste nicht so recht, was sie sagen sollte.
"Was machst du hier?", fragte sie und schlug sich gedanklich im selben Moment mit der Hand an die Stirn. Wenn es um die dümmste Frage in diesem Moment ging, dann hatte sie gerade ziemlich sicher gewonnen.

"Ich wollte schauen, ob alles in Ordnung bei dir ist, es war so still.", antwortete Michael jetzt wieder ernster und hatte somit die Chance, Gina weiter aufzuziehen, gekonnt ignoriert.

"Ähm, ja klar. Ich mach gerade nur einen Obstteller fertig. Wieso sollte was nicht in Ordnung sein?"

"Naja, vielleicht hat dich Bruce in der Zwischenzeit ja schon aufgefressen, wer weiß?", scherzte Michael.
"Wirklich alles ok bei dir?", fragte er erneut nach.

"Ja, ist es. Wirklich. Ich hab Bruce gerade sogar unter den Tisch geschickt, weil er mir im Weg war!", erzählte Gina stolz.

"Echt?! Krass, ihr werdet ja noch ein echtes Team wenn es so weitergeht. Das freut mich total, Gina! Wie gehts dir jetzt mit deiner Angst, wenn du mit ihm alleine bist? Ist das schon besser geworden?", erkundigte sich Michael und schnappte sich den Hocker von der Kücheninsel, auf welchen er sich setzte.

"Ja, also ganz alleine mit Bruce möchte ich jetzt noch nicht sein, da ist mir nicht so wohl, aber wenn ich weißt, dass du nebenan bist, ist alles ok. Bruce ist ja wirklich lieb, das habe ich mittlerweile verstanden. Mir macht es auch keine große Angst mehr, wenn ich Bruce streichle. Ich bin zwar angespannt, aber es ist nicht mehr schlimm. Paddy, wo ist Elisa eigentlich?"

"Ich hab ihr gezeigt, wie man auf der Ukulele die Saiten wechselt und sie macht gerade die restlichen Saiten neu dran. Ich find es echt mutig von dir, dass du dich deiner Hundeangst stellst. Ist ja irgendwie auch ein Vorteil für mich, wenn ich Bruce jetzt einfach zu euch mitnehmen kann, ohne überlegen zu müssen, wie er dir nicht begegnet, ne? Äh, soll ich dir eigentlich noch bei was helfen?"

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt