146 - Silvester

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"Ginaa...Ginaaa.", hörte Gina die Stimme von Michael ganz weit entfernt und drehte sich schlafend um. "Ginaa!", wurde sie schon wieder angesprochen und nun spürte sie zwei Hände an ihren Schultern, die sie sanft wachrüttelten.

"Was denn?!", murmelte sie und wollte sich gerade die Bettdecke über den Kopf ziehen, als Michael ihr diese mit Schwung weg zog.
"Hey!", beschwerte sie sich und öffnete ihre Augen ein ganz kleines bisschen.

"Du kannst nicht sagen, dass du den Sonnenaufgang sehen willst, dir den Wecker 10 Minuten davor stellen, durch den nicht wach werden, mich dadurch aufwecken, und selbst weiterschlafen.", lachte Michael und kniete sich in Badeshorts über sie.

"Warum...Sonnenaufgang?", wollte Gina verschlafen wissen und wurde sich schlagartig bewusst, dass sie gerade komplett nackt da lag. "Ich bin nackt!", stellte sie geschockt fest und sah Michael an.

Michael schüttelte nur amüsiert mit den Kopf, gab der ziemlich verschlafenen Gina einen Kuss und erklärte ihr, was gerade los war. "Wir wollten uns doch den Sonnenaufgang vom Whirlpool aus anschauen, oder? Also du wolltest. Aber da ich durch deinen Wecker wach geworden bin und sogar aufstehen konnte, schauen wir uns den jetzt zusammen an."

"Okey...okey...", versuchte Gina gerade die Puzzelteile zusammenzufügen. "Wir sind gestern nach dem Sex einfach so eingeschlafen!", stellte sie jetzt fest und Michael nickte.

"Richtig! Du hast dich umgedreht, hast dich an mich gekuschelt...und dann bist du schon eingeschlafen.", meinte Michael und legte ihr den Bikini vom Vortag aufs Bett. "Der ist über Nacht getrocknet.", fügte er noch kurz hinzu.

"Danke!", kam es leise von Gina, die sich als nächstes die Augen rieb und sich im Bett aufsetzte. "Da hinten sieht man schon ein bisschen die Sonne!", bemerkte sie strahlend und deutete aus dem Fenster. Draußen war es noch dunkel und die umliegenden Berge waren noch nicht wirklich zu sehen. Nur ein ganz kleiner Teil des Berggrats wurde durch die aufgehende Sonne Stück für Stück sichtbar.

"Richtig erkannt, Sherlock!", scherzte Michael und reichte Gina die Hand, als sie sich den Bikini übergezogen hatte.

"Was ist denn mit dir los, dass du so früh schon so gute Laune hast?!", wunderte sich Gina über Michaels frühmorgendlichen Elan.

"Weiß ich nicht...bin heute vielleicht mit dem richtigen Fuß aufgestanden. Auf jeden Fall hab ich gute Laune...trotz gestern Abend...", gab er preis und wurde sogleich ein bisschen ernster.

"Ne, ne! Die gute Laune soll bleiben. Hör auf, dir deshalb Gedanken zu machen, Paddy. Es ist alles gut!", war es Gina wichtig, ihm nochmal zu sagen.

"Ich weiß...aber...es ärgert mich einfach!" Nacheinander stiegen sie in das warme Wasser des Whirlpools. Schweigend saßen sie die ersten Minuten nebeneinander, während hinter den Bergen erst ganz langsam die Sonne aufging. Gina schaute nachdenklich in die Ferne und war in Gedanken versunken, was auch Michael auffiel.

"Magst du zu mir kommen?", riss Michael sie aus ihren Gedanken und berührte sie kurz an der Schulter.

Gina nickte und lehnte sich mit dem Rücken an Michaels Brust. Beschützend lagte er seine Arme um ihren Körper und achtete darauf, dass Ginas Schultern im Wasser blieben und es ihr somit nicht zu kalt wurde.
"Geht's dir gut?", wollte er wissen, weil sie noch immer verdächtig still war.

"Hm...schon, ja. Hab nur nachgedacht gerade.", kam es leise von Gina, die gerade ihre Hände auf seine gelegt hatte.

"Willst du die Gedanken mit mir teilen?", bot er vorsichtig an und Gina zuckte unentschlossen mit den Schultern.

"Heute ist Silvester. Morgen fängt das neue Jahr an", antwortete sie.

"Ich weiß! Ist das gut oder schlecht?", hakte Michael nach.

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt