148 - Pläne für's neue Jahr

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"Der Schlüssel...der ist für mich?", fragte Michael ungläubig nach und schaute sich den Haustürschlüssel mit dem Anhänger genauer an.

"Ja, nur für dich! Dann darfst du zu uns kommen wann du willst und musst nicht aufpassen, ob ich schon schlafe, wenn du mal später her kommst. Aber wenn du mal gemein zu Mama und mir bist, dann musst du den Schlüssel wieder abgeben!", erklärte Elisa.

"Elisa!", ermahnte Gina ihre Tochter und schüttelte kurz ihren Kopf.

"Naja, aber das stimmt doch, Mama! Also wenn ihr euch jetzt so total streiten würdet meine ich. Über viele Tage. Oder wenn... weil... also Erwachsene trennen sich ja auch manchmal, wenn sie viel streiten... und dann wollen sie sich nicht mehr sehen.", überlegte Elisa nachdenklich.

"Okey, ja das stimmt schon. Oder wenn sich zwei Erwachsene nicht mehr lieben und sich trennen, dann werden sie ja auch nicht mehr zusammen wohnen und einer muss dann den Schlüssel abgeben und ausziehen. Aber Elisa... ich hab ja eh noch meinen Stadl, wo ihr mich auch immer besuchen dürft. Und ich hab auch nicht vor, dass ich jemals böse zu deiner Mama oder dir bin, okey? Ich hab euch beide sehr gern! Und Menschen, die man gern hat, tut man nicht weh. Trotzdem kann es auch mal sein, dass man streitet, das ist ja bei euch Kindern auch manchnal so.", antwortete Michael.

"Stimmt! Und dann redet man darüber und dann ist man wieder befreundet und versteht sich wieder!", merkte Elisa an.
"Also der Schlüssel gehört jetzt dir und den darfst du dann an deine anderen Schlüssel dran machen. Aber du musst gut darauf aufpassen, damit du den nicht verlierst!"

"Ich passe sehr gut auf den Schlüssel auf, Elisa. Versprochen! Den Schlüsselanhänger, den du gebastelt hast, finde ist wirklich sehr schön! Das schaut echt toll aus!", lobte er sie.

"Danke! Ich hab richtig lange gebraucht, bis der Knoten am Ende geklappt hat! Das war richtig schwierig, weil nur noch so wenig Schnur übrig war. Aber ich hab es dann geschafft.", erzälte Elisa stolz.

Kurz saßen sie noch zusammen im Wohnzimmer und redeten darüber, was sie die nächsten Tage unternehmen wollten, dann war es aber für Elisa wirklich Zeit fürs Bett. Michael brachte sie ins Bett, weil sie sich das geschwünscht hatte, aber musste diesmal nicht einmal mehr eine Geschichte vorlesen oder erzählen, weil Elisa beim Zähneputzen schon fast einschlief. Total müde kuschelte sie sich mit ihrem Kuscheltier ins Bett und griff nach Michaels Hand.

"Gute Nacht Michi! Ich hab dich lieb!", flüsterte sie schon mit geschlossenen Augen.

"Schlaf gut, Elisa! Ich hab dich auch lieb! Und danke für den Schlüssel und deinen gebastelten Schlüsselanhänger! Das finde ich echt sehr sehr schön!", antwortete Michael und strich ihr liebevoll über den Kopf.

"Bitte!", murmelte Elisa leise und drehte sich nochmal um, als Michael gerade aus dem Zimmer gehen wollte. "Und Michi? Du machst das echt gut!", lobte sie ihn, ohne genauer zu werden, was sie damit meinte. Aber auch so war klar, dass Elisa darauf anspielte, dass sie sich sehr wohl fühlte, wenn er sie mal ins Bett brachte und die Vaterrolle übernahm.

"Danke!", kam es gerührt von Michael, der das stolze Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekam. "Gute Nacht, Elisa!"

"Was grinst du denn so wie ein Hongkuchenpferd?", lachte Gina, als Michael zu ihr ins Wohnzimmer kam, wo Gina gerade am Sofa saß und Bruce streichelte, der seinen Kopf auf ihr Knie gelegt hatte.

"Eigentlich wegen nichts...also bis auf das, dass Elisa gerade zu mir meinte, dass ich das alles echt gut mache.", erzählte er stolz und setzte dich neben Gina.

"Also doch nicht nichts?", zwinkerte Gina ihm zu. "Aber da hat Elisa ja völlig Recht. Du machst das echt richtig gut! So als wärst du schon immer ihre Vaterfigur. Und ich bin wahnsinnig froh, dich an meiner Seite zu haben!"

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt