Have faith in the dark - MPK

145 - Date (Teil 4)

"Ist dir wirklich nicht kalt?", fragte Michael nun schon zum dritten Mal nach. Gina, die sich im Whirlpool an ihn gelehnt hatte, hatte diese Frage bis jetzt immer verneint - obwohl ihre Farbe der Lippen und die Gänsehaut um ihre Schultern etwas anderes sagten.

"Hmm...ein kleines bisschen vielleicht...aber das ist so schön hier im Whirlpool.", murmelte Gina leise mit geschlossenen Augen und tauchte mit dem Kopf nochmal kurz unter, damit sie nicht fror.

"Wir können ja morgen bevor wir wieder fahren, nochmal in den Whirlpool gehen.", schlug er vor und sah sie fragend an.

"Wann müssen wir aus dem Zimmer sein?"

"Nach dem Mittagessen. Ich hätte vorgeschlagen wir Brunchen morgen. Dann können wir da unsere Sachen ins Auto bringen und dann noch was Essen, bevor wir dann fahren.", meinte Michael und runzelte die Stirn, als Ginas Augen zu strahlen begannen. "Welche Idee ist dir jetzt gerade in den Kopf gekommen?", fragte er schmunzelnd nach, weil er Ginas Gesichtsausdruck in so einer Situation mittlerweile gut deuten konnte.

"Wir könnten uns den Sonnenaufgang im Pool anschauen, dann sehen wir auch gleich, ob man wirklich von hier aus die Zugspitze sehen kann!", schlug Gina euphorisch vor und lächelte Michael, der von der Idee nicht ganz so überzeugt war, an.

"Das heißt aber...früh aufstehen?", hakte er nach.

"Naja, um kurz nach 8 Uhr geht die Sonne auf, von daher ist das jetzt nicht total früh. Wir können danach ja noch 1, 2 Stunden dösen.", erklärte sie ihm.

"Okey, 8 Uhr ist gerade noch so die Schmerzgrenze. Aber auch nur, weil du es bist.", antwortete er lachend und küsste sie sanft. "Aber dann lass und langsam rein gehen, sonst wirst du noch krank, du bist doch eh schon ausgefroren und hast schon ganz blaue Lippen, hm?"

"Dann musst du eben dafür sorgen, dass meine Lippen wieder warm werden!", grinste Gina frech.

"Das muss warten, bis wir wieder im Warmen sind, sonst bleibst du die ganze Nacht im Wasser!", zwinkerte er ihr zu und kletterte aus dem Pool, um schnell von innen die Handtücher zu holen. Wenig später kam er mit einem Handtuch um seinen Körper gewickelt und einem Handtuch für Gina in der Hand wieder zu ihr zurück und hielt ihr das Handtuch ausgebreitet hin. Dankbar wickelte sich Gina das Handtuch um den Körper als sie aus dem Pool gestiegen war und rannte zitternd nach innen.
Lachend sah Michael ihr nach und zog noch schnell die Abdeckfolie über den Whirlpool bevor er dann auch wieder rein ging. Nachdem er die Terrassentüre geschlossen hatte, machte er sich auf die Suche nach Gina, was aufgrund der Fußabdrücke am Boden nicht gerade schwer war.

Noch immer mit ein bisschen Gänsehaut stand Gina unter der warmen Dusche und wärmte sich langsam wieder auf. So schön es auch im Whirlpool war...kalt war die Luft um die Schultern auch und gerade bei ihren nassen Haaren war es wohl besser, jetzt wieder ins Warme zu wechseln. Während sie ein wenig vor sich hinträumte, öffnete sich die Tür zur Duschkabine und zwei starke Arme legten sich von hinten um sie.

Sofort hatte Gina verstanden, dass es Michael war und lehnte sich an seine Brust.
"Ist dir noch kalt?", wollte er fürsorglich wissen.

"Nein, es geht schon wieder. Aber war dann glaube ich doch gut, dass wir jetzt rein gegangen sind.", gab Gina schmunzelnd zu.

"Mhm...nicht, dass du dich noch erkältest oder wir uns beide.", meinte Michael. "So ne warme Dusche tut wirklich gut."

"Ich könnte da immer stundenlang da stehen...und einfach an gar nichts denken...nur mein Wasserverbrauch würde dann irgendwann ziemlich hoch werden."

"Das ist echt so ein Frauending oder?", lachte Michael leise. "So lange zu duschen, bis man sich fast schon im Wasser auflöst."

"Hey! Sei nicht so gemein zu mir!", schimpfte Gina. "Vielleicht liegt es auch daran, dass unser Alltag einfach viel stressiger ist und wir dann die paar Minuten unter der Dusche dann einfach brauchen, um ein bisschen zu entspannen. Und wir sind viel kälteempfindlicher als ihr Männer, deshalb duscht man so lang es geht, weil es dann immer wahnsinnig kalt ist, wenn man aus der Dusche steigen muss.", argumentierte Gina und drehte sich zu Michael um der sie mit hochgezogener Augenbraue kritisch ansah.