103 - Late night talking

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Michael schien sofort zu merken, dass Gina diese Vergleiche nicht böse gemeint hatte und legte seine Arme wieder um sie.
"Tut mir leid, ich...das ist einfach ein Thema, wo ich ziemlich dünnhäutig bin.", flüsterte er ihr zu.

"Kann ich verstehen...Ging mir vor Elisa ja auch so.", antwortete Gina und dachte zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder an die Odyssee, die sie vor Elisas Geburt durchlaufen hatte.

"Erzählst du mir mal irgendwann davon?", fragte Michael vorsichtig nach.

Gina zuckte zusammen, so vertieft war sie gerade in ihre Gedanken gewesen. "Was soll ich dir erzählen?", murmelte sie abwesend.

"Was vor Elisa passiert ist.", flüsterte er und spürte, wie sich Gina noch ein Stück näher an ihn kuschelte und mit ihrem Kopf nickte, der jetzt wieder auf seiner Brust lag.

"Irgendwann...ja. Aber jetzt nicht, lass mich bitte selbst entscheiden, wann ich mal darüber reden möchte."

"Klar, darfst du das. Ich habe nur gemeint...wenn du reden magst, ich höre dir jederzeit zu, Gina.", bot er ihr an und spürte ihr Kopfnicken an seiner Brust.

"Danke, Paddy!", flüsterte Gina leise und legte ihre Hand vorsichtig auf seinen Oberbauch. Kurz hörte Gina in sich hinein, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass alles gut war und sie mit der Nähe gerade gut klar kam. Zögerlich streichelte sie ihn mit ihrer Hand am Oberbauch und nahm wahr, dass sich Michael fast sofort noch ein Stück mehr entspannte, die Augen schloss und ihre Berührungen sehr zu genießen schien. Auch Gina schloss jetzt ihre Augen und genoss seine Nähe, während Michael wieder sanft ihren Rücken streichelte.

"Fährst du heute wirklich noch heim?", fragte Gina nach einer Weile und hoffte, dass es sich Michael doch nochmal anders überlegte hatte.

"Ja, ich fahr nachher dann noch heim und nehme Bruce mit. Aber...also morgen...ich will mich jetzt nicht selbst einladen...aber wenn du magst, dann würde ich morgen bei euch bleiben. Wenn wir morgen bei deinem Papa im Wald sind, fahren wir noch schnell bei mir vorbei. Ich muss eh noch meine Sachen packen für Weihnachten, wo ich bei Maite bin. Dann zeige ich euch noch den Stadl, liefere Bruce noch bei Peter ab...und dann könnten wir zusammen wieder zu euch fahren und ich bleibe bei euch bis Freitag Nachmittag und fahre dann von hier aus zu Maite und ihren Kids.", überlegte Michael.

"Das wäre schön! Wenn dir das dann nicht zu stressig wird?"

"Nein, wirklich, ich freue mich immer, wenn ich Zeit mit euch verbringen kann!", antwortete er sanft.

"Dann darfst du gerne bleiben! Lässt du dann Bruce bei Peter, während du weg bist?", wollte Gina wissen.

"Ja, genau! Und jetzt, da Katja meinen Hund ja auch mag und kennt, hat Peter von sich aus gefragt, ob er Bruce dann bis zum 25. oder 26. zu sich nehmen soll.", erzählte er. "Und da hab ich natürlich nicht nein gesagt. Ich wollte Bruce jetzt keine stundenlange Fahrt nach Köln zumuten. Auch wenn er das Autofahren eigentlich gern mag."

"Kann ich dich was fragen?", kam es zögerlich von Gina.

"Klar! Frag mich einfach.", meinte Michael nur und lehnte seinen Kopf an Ginas Kopf.

"Freut dich das, wenn Menschen so normal auf dich reagieren? Oder besser...wie oft kommt das noch vor? Also so wie Katja reagiert hat? Sie wusste ja von Peter schon, wer du bist, aber sie war völlig normal und hat dich nicht irgendwie behandelt als wärst du jetzt DER Musiker Michael Patrick Kelly, sondern einfach ein Kumpel von Peter. Weißt du, was ich meine?", fragte Gina.

"Ja, ich verstehe, was du meinst. Also ich habe mit Peter davor ja schon kurz darüber geredet und habe ihm gesagt, dass ich ihm da vertraue, wenn er Katja so einschätzt, dass sie da...naja vertrauenswürdig ist...und halt nicht ausflippt, wenn ich dann plötzlich in der Küche sitze. Er hat gemeint, dass sie das eh beruflich kennt, hin und wieder einen prominenten Gast im Hotel zu haben und daher gut damit umgehen kann, auch wenn sie mich jetzt kennen würde oder ein Fan meiner Musik wäre. Von daher...also da hatte ich jetzt keine Bedenken. Aber mich hat das schon gefreut, dass sie dann so komplett normal regiert hat...das ist leider nicht immer so. Oft verhalten sich die Leute dann zwar ruhig, aber fragen eben viel privates oder versuchen durch ihre Fragen möglichst viele Infos zu bekommen. Also sie tun so, als würden sie mich als ganz normalen Menschen wahrnehmen, fragen mich aber im Prinzip aus und sehen mich nicht als normalen Menschen, sondern als Musiker oder Promi. Was aber jetzt nicht heißt, dass das immer so ist! Aber es kommt leider schon öfter vor. Bei Katja hab ich da aber genauso wie du ein gutes Gefühl. Ich finde, sie und Peter...das passt echt gut und freut mich sehr.", erzählte Michael leise.

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt