59 - Direkt, direkter, Maite

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"Na, was macht ihr schönes?", fragte Michael so unauffällig wie möglich in die Runde, als er gemeinsam mit Gina die Küche betrat.

"Wir haben zusammen die Muffins raus getan. Gefallen sie dir, Onkel Paddy?", wollte Soléne wissen.

Kurz begutachtete er die Schokomuffins, und nickte dann.
"Hast du gut gemacht, die sehen so schön aus wie vom Bäcker! Kann ich die schon essen?"

"Nein!", entgegneten Soléne und Elisa wie aus einem Mund.
"Die müssen erst abkühlen, Michi!", erklärte Elisa.
"Genau, weil sonst bekommt man Bauchweh! Du musst noch warten, aber wenn sie kühl sind, darf man sie essen.", pflichtete Soléne ihr bei.

"Ah, so ist das! Gut, dass ihr da Bescheid wisst, ich habe nämlich keine Lust auf Bauchweh an meinem Geburtstag.", scherzte Michael.
"Wollen wir uns mal setzten, dann kann ich nämlich Elisas Geschenk auspacken. Sie hat etwas für mich gebastelt, stimmts Elisa?"

"Mhm! Ich hoffe du findest es schön, ich hab mir auf jeden Fall super viel Mühe gegeben."

"Da bin ich jetzt wirklich gespannt was du die da ausgedacht hast!", antworte Michael und zwinkerte Elisa zu. "Gina, Maite, setzt ihr euch zu uns? Ich packe Elisas Geschenk aus.", unterbrach er die zwei Frauen, die gerade in ein Gespräch vertieft waren.

"Ich weiß schon was drin ist! Das ist super cool!", kicherte Soléne. "Aber ich verrate es dir nicht, das habe ich Elisa versprochen."

"So so. Na dann wollen wir mal schauen, was da in der Tüte ist." Michael griff vorsichtig in die Geschenktüte und zog die gebastelte Gitarre langsam raus.
"Das ist aber schön, Elisa! Das hast du sehr schön gebastelt.", freute er sich.

"Du musst es umdrehen, Onkel Paddy!", flüsterte ihm Soléne zu.
Beide Mädchen hatten sich neben Michael gesetzt, Soléne rechts und Elisa links neben ihn und grinsten jetzt um die Wette.

Michael drehte die Gitarre um und runzelte die Stirn als er ein gefaltetes, bunt bemaltes Blatt Papier entdeckte, das mit Tesa an die Gitarre geklebt war.
"Muss ich das runtermachen?", fragte er bei Elisa nach.

"Ja! Aber vorsichtig, damit nichts einreißt.", erklärte Elisa ihm.

Also entfernte Michael Schritt für Schritt den Tesa und schaffte es tatsächlich, das Stück Papier ohne Verluste vom Kleber zu entfernen.

"Und jetzt musst du das noch aufklappen", wies Soléne ihn an.

Maite und Gina grinsten sich an, mittlerweile wussten alle im Raum außer Michael Bescheid, was Elisa sich da überlegt hatte. Auch Soléne und Elisa schmunzelten beide, als Michael das Papier aufklappte und las, was darauf geschrieben war.

"Du hast eine Konzertkarte für mich gemacht? Du gibt ein Konzert daheim und ich darf kommen und zuschauen?", fragte Michael Elisa, die mittlerweile auf der Sitzbank kniete, weil sie vor Nervosität nicht mehr still sitzen konnte.

"Mhm, das habe ich.", antwortet Elisa.

Keiner im Raum redete und Michael schien zu überlegen, was er jetzt sagen sollte. Er wusste, dass Elisa nicht bewusst war, dass er Musiker war, der Hallen füllte und für den andere Menschen eigentlich Karten kauften, um auf seine Konzerte zu gehen. Vielleicht war Elisa bewusst, dass er Konzerte spielte, aber er wusste nicht, ob sie das ganze System dahinter mit Kartenkäufen schon verstand.

"Findest du es blöd?", fragte Elisa ihn traurig, als er auch nach Sekunden nicht reagierte. Sie schien nicht wirklich einschätzen zu können, was in ihm gerade vorging.

"Nein, nein! Ich finde es überhaupt nicht blöd, Elisa! Wirklich.", entgegnete Michael nun.
"Ich finde es super schön und kreativ von dir, das wäre mir niemals eingefallen. Vielen Dank! Das ist ein sehr sehr schönes Geburtstagsgeschenk!"

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt