72 - Michael ist da

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Die Klingel der Haustüre riss Gina aus ihren Glübeleien. Wie vom Blitz getroffen sprang Elisa von Stuhl auf uns rannte zur Haustüre. Rosi und Martin sahen sich nur kurz verwundert an und lächelten dann.

Wenige Sekunden danach hatte auch Gina verstanden, dass nun Peter, Michael und Bruce endlich da sein mussten und stand seufzend auf, um sie zu begrüßen. Ungeduldig stand Elisa schon an der Türe und wartete, bis sie die Türe aufmachen durfte.

"Kannst aufmachen, Elisa.", kam es da auch schon von Gina.

Grinsend öffnete Elisa die Türe und konnte sich ein glückliches "Bruceee!"  nicht verkneifen, als sie Michaels Hund nach einer Woche endlich einmal wieder sah. Voller Freude umarmte sie den Hund und kuschelte sich in sein Fell...und vergaß dabei völlig, dass da ja noch zwei andere Menschen darauf warteten, begrüßt zu werden.

"Von Michael und mir auch einen guten Tag, Elisa", lachte Peter und ging auf Gina zu, bei der nun plötzlich wieder die Angst hochkam, umarmt zu werden. Nein, sie konnte das heute wirklich nicht, ihre Vorahnung hatte sie nicht getäuscht. Unsicher schaute sie in Peter's Augen, aber er lächelte nur und schüttelte den Kopf.
"Alles gut, ich weiß Bescheid.", beruhigte er sie und berührte sie nur leicht an der Schulter. "Danke, dass ich hier sein darf, ich bin froh, jetzt nicht alleine zu sein."

"Auch wenn ich gedacht hab, dass alleine zu sein heute am Besten ist, ich bin auch wirklich froh, dass ihr bei mir seid!", teilte auch Gina Peters Gefühlswelt.

"Elisa, komm wir gehen mit Bruce schonmal rein.", forderte er nun Elisa auf, die nickte, und zu Michael nur kurz Hallo sagte, bevor sie mit Bruce neben ihr und Peter vor ihr zu Rosi und Martin in die Küche ging.

"Hey Gina, danke dass ich auch bei euch sein darf!", ergriff Michael das Wort als nur noch er und Gina vor der Türe standen.

"Ich bin wirklich froh, dass du hier bist!", begrüßte ihn nun Gina und fügte ein leises "auch wenn ich das vielleicht nicht so zeigen kann heute" hinzu.

"Alles gut, mir bedeutet es schon viel, dass ich hier sein darf und ich weiß das zu schätzen."

Wieder standen sie sich gegenüber und musterten sich gegenseitig.
"Gehts dir gut?", fragte Gina besorgt nach. "Du schaust echt...also schlecht aus. Müde, krank..."

Ein kleines Grinsen schlich sich auf Michaels Gesicht.
"Das höre ich heute nicht zum ersten Mal...Peter hat genau dasselbe gefragt.", antwortete er ihr. "Und nein, ich bin nicht krank, nur erschöpft von den letzten zwei Wochen und...ziemlich vielen schlaflosen Nächten."

"Wegen mir? Hab ich dich so oft aus dem Schlaf gerissen?", fragte Gina. Das schlechte Gewissen, das sie hatte, konnte man ihr deutlich ansehen.

"Nicht nur wegen dir! Mach dir bitte da jetzt nicht auch noch Gedanken. Ich konnte oft einfach nicht schlafen, wollte einfach nur noch heim und nicht alleine im Hotelzimmer die Zeit totschlagen. Hab tausend Dinge hinterfragt, Songs geschrieben, manchmal einfach nicht gut und tief schlafen können..."

Noch immer stand Gina auf der Treppe und Michael einen Meter weit weg von ihr, darauf bedacht, ihr genug Raum zu geben. Wieder musterten sie sich gegenseitig und mit einem Gefühl des ertappt werdens blickte Gina wieder nach unten, wenn sich ihre Blicke trafen.

"Hast du nasse Haare?!", bemerkte Gina plötzlich, als ihr Blick an Michaels Haaren hängen blieb.

"Ja, ich war grad noch kurz duschen."

"Ja dann sag halt was! Spinnst du? Du holst dir ja sonst noch was, wenn du bei den Temperaturen mit nassen Haaren draußen bist. Es ist Winter!.", fuhr Gina ihn besorgt an und griff nach seinem Arm, um ihn in den Flur zu ziehen.
"Paddy, das war gar keine gute Idee! Ich hol dir ein Handtuch. Oder besser, du föhnst dir gleich die...", begann Gina weiter zu schimpfen, stoppte dann aber abrupt, als sie realisierte, wie nah sie gerade Michael war. In ihrer Besorgnis hatte sie instinktiv nach Michaels Arm gegriffen, ohne zu denken.

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt