67 - Ein Platz im Herzen

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"Paddy hat erzählt, du hast ein gutes Wort für ihn bei dem Ehepaar eingelegt, das den Stadl besitzt?", fragte Gina Peter und versuchte, das Gespräch wieder in eine andere Richtung zu lenken.

"Ja, das sind die Grubers aus Farchant. Die Kinder sind aus dem Haus und so wie es ausschaut, kommen die auch nicht mehr zurück, sondern haben sich mittlerweile mit ihren eigenen Familie ein Leben woanders aufgebaut. Und sie werden ja auch nicht mehr jünger und haben sich jetzt entschieden, zu ihrer Tochter und deren kleiner Familie nach Stuttgart zu ziehen. Ich wusste, das sie vorhaben, den Stadl längerfristig zu vermieten und hab da mal nachgefragt. Verkaufen wollten sie ihn nicht, was ich auch gut verstehen kann. Sie haben da jahrelang ihr Herzblut reingesteckt und haben dann doch noch gehofft, dass eines ihrer Kinder zurückkommt. Aber so ist halt das Leben...", erzählte Peter.

"Glaubst du, dass Paddy jetzt wirklich längerfristig hier bleibt?"

"Ja klar, wieso sollte er nicht? Ich meine, wenn er sich dafür entscheidet, in den Stadl zu ziehen, dann plant er da schon längerfristig. Sonst hätte er ja einfach in meiner Ferienwohnung bleiben können. Ist er aber nicht. Und nach Murnau rauf wollte er ja offensichtlich auch nicht."

"Und was ist, wenn...also wenn Fans rausfinden wo er wohnt und dann ihn belagern und...Dann muss er ja wieder weg!"

"Das ist bis jetzt noch nicht passiert und selbst wenn das irgendwann irgendwie rauskommen würde...Diese Zeiten, in denen Fans vor seinem Zuhause übernachtet haben, sind vorbei. Hoffe ich jedenfalls. Es gibt immer noch zig andere Lösungen, bevor man wieder wegziehen muss. Sonst hätten die Promis am Starnberger See oder in Grünwald ja nie Ruhe. Das Thema mit den Fans beschäftigt dich ziemlich, oder?"

"Es macht mir einfach Angst! Und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie nervig, schlimm und beängstigend das war oder auch noch heute ist. Das ist einfach eine total neue Welt für mich. Ich habe nie gedacht, dass man sich sogar darüber Gedanken machen muss, wann man mit dem Hund rausgeht, oder wo man sich im Restaurant hinsetzt, ohne erkannt zu werden, wenn man eine Person der öffentlichen Lebens ist. Ich kann das gar nicht einschätzen, wie viele ihn erkennen würden." Leise seufzte Gina und zog die Beide an, um ihren Kopf darauf zu stützen.

"Du denkst eindeutig zu viel nach, Gina. Du hast ihn ja auch nicht erkannt und du lebst ja nicht hinterm Mond. Paddy weiß, wo er hingehen kann und wohin nicht. Darüber musst du dir keine Gedanken machen.", beruhigte Peter sie.

"Mir geht es ja gar nicht um mich. Weißt du, wenn da irgendwas über mich geschrieben wird oder Gerüchte entstehen würden...Ich meine, das würde nicht spurlos an mir vorbei gehen. Aber ich käme klar. Was mich beschäftigt ist eher, dass Elisa da so leicht mit reingezogen werden könnte. Sie freut sich schon darauf, mit Paddy Skifahren zu gehen, wenn die Lifte offen haben. Ich hab einfach Angst, dass sie zur Zielscheibe wird."

"Hat Paddy das mit dem Skifahren vorgeschlafen?", fragte Peter nur, ohne weiter auf Ginas Aussage einzugehen.

"Ähm...ja hat er. Wieso? Er wollte ihr halt eine Freude machen. Ob das dann tatsächlich auch stattfindet, ist die andere Frage.", erwiederte Gina irritiert.

"Wenn er das sagt, dann darfst du sicher sein, dass er mehrmals in seinem Kopf durchgespielt hat, ob er erkannt werden könnte. Nicht, weil er nicht erkannt werden will, sondern damit ihr eure Ruhe habt und er euch schützen kann. Glaub mir, er wird dir klipp und klar sagen, was geht und was nicht. Hör auf, so viel darüber nachzudenken. Er weiß, was er tut. Bei Maites Töchter ist es ja auch so. Die stehen nicht in der Öffentlichkeit und das sollen sie auch nicht und da ist er mit ihnen im Sommer dann eben nicht rauf auf die Zugspitze gefahren, weil so viele Touristen dort sind, sondern war mit ihnen auf der Alpspitze, wo weniger los ist."

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt