96 - Kuscheln, reden, kuscheln

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"Ich würde mir echt wünschen, dass das an Barbys Todestag klappt, dass wir uns da bei mir im Stadl treffen. Ich fänd es schön, zusammen diesen Tag zu verbringen. Auch wenn wir uns nicht alle so gut verstehen, bei sowas sind wir dann doch wieder Familie.", murmelte Michael. Mittlerweile hatte sich Gina wieder auf die Seite gedreht und sich an ihn gekuschelt. Michael streichelte wieder sanft ihren Rücken und genoss es, Gina heute so nahe sein zu dürfen.

"Na dann schreib deinen Geschwistern das doch genau so! Das wäre doch schön, wenn ihr da einfach mal wieder einen Tag miteinander verbringt! Und selbst, wenn du mit Angelo und...wie heißt der andere Bruder? Jimmy? Nicht redest...alleine sich zu sehen und alleine, dass du dann die Initiative ergreifst und einlädst, ist doch ein schönes Zeichen für sie. Ein Zeichen, dass du sie doch ein bisschen an deinem Leben teilhaben lässt."

"Du wirst dich mit Joey gut verstehen! Der würde jetzt mit dir abklatschen und sich freuen, dass jemand der gleichen Meinung wie er ist was dieses Thema angeht.", antwortete Michael schmunzelnd.

"Wenn Joey auch nur annähernd so wie Maite ist, dann bin ich sicher, dass ich ihn mag!", lachte Gina und war froh, dass sich Michael wieder gefangen hatte und sogar von sich aus weiter über seine Familie redete.

"Ich hab schon nachgeschaut, in der Woche im April sind in Bayern und in NRW Osterferien. Das heißt, wenn ihr wollt, können wir Elisas Geburtstag auch zusammen feiern, oder ihr kommt dann eben zu mir, wenn meine Geschwister wirklich kommen. Wenn nicht, dann bin ich ja trotzdem bei mir daheim. Und wenn Elisa erst noch mit anderen Kindern feiert, dann kommt ihr eben erst später vorbei.", schlug Michael vor.

"Du willst Elisa und mich an dem Tag bei dir haben, wenn deine Schwester ihren Todestag hat und im Optimalfall alle Geschwister bei dir sind?!", fragte Gina ungläubig nach.

"Ja...schon? Also wenn du nicht willst, musst du nicht. Ich hab mir nur gedacht...und wenn Maites Kids mit dabei sind oder die Kids von meinen Geschwistern, dann passt das ja und sie können zusammen spielen."

"Danke!", flüsterte Gina nur und legte ihren Kopf auf Michael Brust ab. "Und falls du dann doch Platzmangel haben solltest, wenn du plötzlich die ganzen Familien deiner Geschwister bei dir hast, haben wir ja immer noch Peter. Der kann dir bestimmt im Hotel seiner neuen Freundin ein paar Zimmer für deine Familie reservieren.", lachte Gina.

"Hey, Stopp! Lach nicht, die Idee ist gut! Ich kriege vielleicht mit zusätzlichen Matratzen 10 Leute im Stadl unter. Oben ist ein Doppelbett, eine Couch für 2, unten das Kindergästezimmer mit der Matratze unterm Bett, da passen insgesamt 3 Leute hin, und auf das große Sofa unten auch 2, vielleicht 3 Leute. Der Rest wird schwierig.", überlegte Michael.

"Das kriegen wir alles hin, Paddy!", beruhigte sie ihn. "Jetzt schickst du erstmal allen eine Nachricht an Weihnachten, dann siehst du ja die Reaktionen und dann können wir uns ja darum kümmern, wo wir deine Familie unterbringen. Wenn alle Stricke reißen, ich hab auch noch ne große Couch und ein Gästezimmer."

"Danke!", kam es euphorisch von Michael und er gab Gina einen kurzen Kuss auf den Hinterkopf. "Ich will das hinkriegen! Vielleicht kann ich nicht alles wieder gut machen, aber ich möchte einfach allen in die Augen sehen können. Und... ich möchte am Todestag nicht allein sein."

"Das versteh ich total, mir ging es ja genauso. Du kannst ja zu deinem Weihnachtsgruß schreiben, dass du die Idee hättest, auch wenn es zwischen euch Differenzen gibt, den Todestag deiner Schwester zusammen zu verbringen und vorschlagen, dass ihr euch bei dir treffen könnt.", fiel Gina ein.

"Die Idee finde ich gut! Das behalte ich mal im Hinterkopf.", antwortete er.

"Übrigens...danke, dass du heute nicht geflüchtet bist!", flüsterte Gina, als sie das Familienthema beendet hatten.

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt