Have faith in the dark - MPK

139 - Cousine und Tante

"Soléne? Bist du schon wach?", flüsterte Elisa, als sie nach einer ruhigen Nacht ohne Heimweh ziemlich früh wach wurde. Beide Mädels hatten die Nacht auf dem Sofa schlafen wollen, was Maite ganz Recht war, denn so musste sie nicht auf das bequeme Bett im Gästezimmer von Peters Ferienwohnung, in der Michael ja noch wohnte, verzichten.

"Soléne?", flüsterte sie erneut, nur etwas lauter, aber Soléne, die mit dem Rücken zu ihr gedreht da lag, schien noch tief und fest zu schlafen. Mit einem Schulterzucken stand Elisa auf, ging erst ins Bad und dann zu Bruce, der in seinem Körbchen am Flur lag und sich gleich aufsetzte als er merkte, dass Elisa ihm Aufmerksamkeit schenkte.

Als sich Elisa neben ihn setzte und ihn am Kopf streichelte, legte sich Bruce wieder hin und legte seinen Kopf auf Elisas Oberschenkel.
"Weißt du was? Ich glaube die Mama mag dich echt gern! Und das, obwohl sie eigentlich Angst vor Hunden hat. Vielleicht darfst du ja irgendwann auch bei uns mal übernachten. Weil...also das wird eine Überraschung für dich, aber ich kann's dir ja schon mal verraten. Wir kaufen dir ein eigenes Körbchen, damit du bei uns zuhause auch ein bequemes Bett hast und nicht auf dem Boden oder auf dem Teppich schlafen musst. Und wir kaufen dir dein Futter, damit wir das bei uns daheim auch haben. Und vielleicht kriegst du ja auch noch ein paar Spielzeuge...mal schauen!"

Bruce schien das alles nicht so zu interessieren, was Elisa da von sich gab. Seine Hundewelt war völlig in Ordnung, wenn er Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten bekam und bewegte sich nicht vom Fleck, während Elisa sein Fell streichelte.

"Hey Elisa! Bist du schon wach? Es ist ja erst kurz vor 9.", wollte Maite, die gerade von der Haustüre hereinspaziert kam, wissen. "Ich habe gerade vorhin schonmal zu euch ins Wohnzimmer geschaut, da habt ihr beide noch geschlafen."

"Soléne schläft auch noch, aber ich war schon wach und nicht mehr müde.", erklärte Elisa und folgte Maite in die Küche.
"Wo warst du denn gerade?"

"Ich war kurz beim Peter im Musikladen, weil ich was für mein kleines Tonstudio zuhause gebraucht habe.", erklärte Maite und zeigte ihr ein neues Mikrofon, das sie gerade eben gekauft hatte.

"Achso! Spielst du dann auch so Konzerte wie der Michi?", wollte Elisa neugierig wissen.

"Ja, genau! Nur eine andere Musikrichtung. Ich mache Schlagermusik."

"So wie Florian Silbereisen?", hakte Elisa nach.

"Genau! Mit dem bin ich hin und wieder auch zusammen auf der Bühne.", erzählte Maite und suchte auf ihrem Handy nach einem Bild. Als sie gefunden hatte, was sie Elisa zeigen wollte, hielt sie ihr das Handy hin und musste lachen, als Elisa wie gebannt auf das Display starrte.

"Wow! Cool!", schwärmte Elisa. "Ich mag zwar so Schlagermusik nicht so gerne...aber den Florian kennt ja jeder! Der ist immer im Fernseher! Das schaut meine Oma manchmal an. Das ist echt cool!"

"Der ist auch wirklich nett!", antwortete Maite und hielt Elisa einen Korb mit Brotscheiben hin. "Stellst du den bitte hinter dir auf den Tisch?"

"Gibt es heute Brot als Frühstück? Was tun wir dann darauf? Wurst, Käse oder Butter, Marmelade, Nutella?"

"Da muss ich mal schauen, was mein Bruder im Kühlschrank hat. Ich glaube eher Butter und Marmelade. Magst du das?", versicherte sich Maite und setzte sich nach Elisas Nicken zu ihr an den Tisch, um zu frühstücken.
Nach einer Weile kam auch Soléne in die Küche und as noch mit ihnen. Nur Michael war wie vom Erdboden verschluckt und schien noch im Land der Träume zu sein.

"Können wir Onkel Paddy aufwecken, Mama?", wollte Soléne ungeduldig wissen, bekam aber gleich einen Dämpfer von Maite.

"Nein, ihr lasst Paddy heute mal ausschlafen. Wenn Gina zum Mittagessen kommt und Paddy immer noch nicht wach ist, dann könnt ihr ihn wecken, okey? Aber jetzt gehe ich erst noch eine längere Runde mit Bruce. Kommt ihr mit?"