Have faith in the dark - MPK

133 - Zukunft?

"Hm...", kam es nur leise murmelnd als Antwort von Gina, die ihre Arme so weit es im Liegen ging, um Michaels Rücken schlang.

Jetzt zumindest ein bisschen beruhigt, dass Gina weiterhin bei ihm liegen blieb, ihm antwortete und sich an ihn kuschelte, atmete Michael tief durch.
"Schau mich mal an...bitte.", bat er sie mit sanfter Stimme und nahm ihr zögerliches Kopfschütteln wahr.
"Egal was gerade los ist, bitte sprich mit mit!", fügte er beinah flehend hinzu, weil er das Gefühl hatte, dass sein Herz gerade in zwei Stücke zerbrach, so kurz nachdem sein Herz ein paar Minuten zuvor vor Freude fast aus seiner Brust gehüpft wäre.

Gina regte sich erst einmal nicht, dann aber drehte sie ihren Kopf in Michaels Richtung und hob ihn so an, dass sie sich in die Augen schauten.

"Gott, Gina! Du...du weinst ja!", bemerkte Michael mit Entsetzen und strich ihr die Träne von der Wange, die sich gerade aus ihren tränenverschleierten Augen gelöst hatte. "Hab ich was falsch gemacht? Hab...hab ich dir irgendwie weh getan? Hab ich dich zu irgendetwas gedrängt? Vielleicht...vielleicht war es doch zu früh!", begann er sich Vorwürfe zu machen. Das einzige, was ihn an der Situation beruhigte war, dass Gina weiterhin auf ihm liegen blieb und nicht so aussah, als würde sie sich gerade unwohl fühlen - auch, wenn sie still weinte.

"Nein! Du...du hast gar nichts falsch gemacht!", beruhigte Gina ihn und strich Michael liebevoll über die Wange. "Du hast alles richtig gemacht, bitte nach dir keine Vorwürfe."

"Aber...warum weinst du dann?", fragte Michael, dem gerade zwar ein riesiger Stein vom Herzen gefallen war, der aber immer noch ein ungutes Gefühl in seinem Bauch hatte, weil er den Grund von Ginas Gefühlsausbruch nicht kannte.

"Es...es...ich weiß nicht.", stotterte Gina. "Es sind gerade so viele Dinge, die mir durch den Kopf gehen.", gestand sie und legte ihren Kopf wieder auf Michaels Brust. "Ich weiß gerade nicht, wo mir der Kopf steht."

"Vielleicht war das eben einfach noch ein bisschen früh und...auch ein bisschen unerwartet?", mutmaßte Michael, aber Gina zuckte nur kurz mit den Schultern.
"Was hältst du davon, wenn wir kurz duschen und du mir dann so viel erzählst wie du magst?", schlug er vor.

"Mhm...okey.", stimmte Gina leise zu und setzte sich neben Michael.

"Magst du zuerst?", ließ er Gina den Vortritt, doch sie schüttelte nur kurz mit dem Kopf.

"Nein, geh du ruhig zuerst.", meinte sie und schien wieder nachzudenken. Ihr Blick lag wie hypnotisiert auf Michael, der jetzt aufgestanden war und sich das nötigste anzog.

Kurz vor der Türe blieb er kurz stehen, drehte sich zu Gina um und sah sie an. "Magst du mit?", wollte er schmunzelnd wissen und hoffte, Ginas Grübelei und ihre Blicke gerade richtig zu interpretieren.

Und offenbar lag er damit gar nicht so falsch. Auf Ginas Gesicht schlich sich ein kleines Lächeln und sie nickte. Eingewickelt in die Bettdecke stand Gina nun ebenfalls auf, steckte sich die Haare hoch und folgte Michael ins Gästebad. Dort angekommen sprang Michael gleich unter die Dusche, Gina holte schnell noch zwei Handtücher aus dem Schrank und kam dann zu ihm hinzu.

"Es tut mir wirklich leid, dass ich gerade die ganze Stimmung so zerstöre. Wir sollten eigentlich vor Freude nur so sprudeln und ich verbreite jetzt diese komische Stimmung und zieh dich gleich noch mit runter. Weißt du...ich...ich weiß nur nicht so ganz, wo mir gerade der Kopf steht...", entschuldigte sich Gina, als sie unter der Dusche standen und suchte wieder Michaels Nähe.

"Es ist alles gut, dafür musst du dich nicht entschuldigen, Gina. Solange du mit mir redest und mich nicht anschweigst, kann ich damit umgehen.", war Michael verständnisvoll und nahm sie in seine Arme. "Entspann dich. Wir reden nachher - wenn du magst."