135 - Maite und Soléne sind da

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Nach dem Mittagessen war Elisa schon ganz aufgeregt, dass sie gleich Soléne wieder sehen würde und hatte sogar von sich aus noch ihr Zimmer aufgeräumt, damit Gina die Matratze für Soléne ins Zimmer legen konnte.

Dann klingelte es endlich und Elisa stürmte zur Haustüre. Kopfschüttelnd sahen sich Gina und Michael an und folgten dann Elisa zur Türe. Elisa riss voll Euphorie die Haustüre auf und schrie kurz auf, als sie Soléne sah, die jetzt auch zu kreischen begann und Elisa umarmte. Dann begannen sie, gleich aufgeregt über Weihnachten zu reden. Maite stand nur kopfschüttelnd da und ging an Soléne und Elisa vorbei ins Haus, um Gina und Michael zu begrüßen.

"Hey!", sagte sie zu Gina und nahm erst Gina in den Arm. "Alles gut? Euer Weihnachtsbild, das Paddy mir geschickt hat...wunderschön ihr zusammen!"

"Danke dir! Weihnachten war wirklich schön! Und ja, mir geht es sehr gut!", antwortete Gina und sah, dass Maite seinen Blick von Gina zu Michael schweifen ließ und dann Gina verschwörerisch angrinste.

"So, so. Ich nehme an mein Bruder ist da nicht ganz unschuldig daran? Wie oft war er denn in letzter Zeit hier? Oder besser...wann war er nicht hier?", wollte Maite wissen und zwinkerte Gina zu, die hilfesuchend zu Michael schaute.

"Maite!", ermahnte dieser seine Schwester, die sich davon nicht beeindrucken ließ und schon zur nächsten Frage ausholen wollte.
"Nachher.", bremste er sie ein und fuhr sich jetzt wieder unsicher durch die Haare, als er an den beiden Frauen vorbei und auf Soléne zuging.

"Hey Soléne.", sprach er sie an, aber Soléne schien diesmal wirklich nachtragend sein, denn sie murmelte nur ein kurzes "Hi" und ging dann an ihm vorbei ohne ihn anzuschauen, und zusammen mit Elisa gleich hoch ins Kinderzimmer. Betrübt sah Michael ihnen nach.

"Ich sags dir ja...Sie ist echt geknickt.", kommentierte Maite die Situation vorsichtig und legte ihre Hand aufmunternd auf seine Schulter. "Rede nachher nochmal in Ruhe mit ihr und erkläre ihr, warum du lieber hier warst, dann wird das schon wieder, hm?"

Michael zuckte nur mit den Schultern und ging Gina und Maite nach, die auf dem Weg ins Wohnzimmer waren und gleich über Weihnachten und Ginas schönen Weihnachtsbaum redeten. In Michael aber kam das schlechte Gewissen hoch. War es vielleicht doch falsch gewesen, so kurzfristig doch nicht nach Köln zu kommen? Gerade, weil er es Soléne versprochen hatte. Aber...sein Herz schlug nun eben für Gina, und er wollte bei ihr an Weihnachten sein. War das so schwer zu verstehen? Und eben nicht bei Maite und den Kids in Köln. Er hoffte, dass er im Laufe des Nachmittags die Gelegenheit haben würde, in Ruhe mit Soléne darüber zu reden und ihr zu erklären, dass er Gina jetzt lieb hatte und sie und Elisa nun so etwas wie seine Familie waren, bei der er an Weihnachten bleiben wollte. Vielleicht redeten ja auch Soléne und Elisa über Weihnachten und Soléne sprach Elisa gegenüber an, dass sie traurig war, dass ihr Onkel nicht mit ihr Weihnachten gefeiert hatte.

"Hey, mach dir nicht so viele Gedanken! So nachdenklich hab ich ja schon lange nicht mehr erlebt.", riss ihn Maite aus seinen Gedanken.

Michael blickte auf und zuckte nur mit den Schulter. Die Tatsache, dass Soléne ihn nicht einmal kurz angesehen hatte, obwohl sie und er sonst immer so eine enge Verbindung hatten, beschäftigte ihn mehr als er zugeben mochte.

"Lass sie Mädels noch ein bisschen reden und dann kannst du ja mal raufschauen zu ihnen. Vielleicht kamnst du ja mit Soléne eine Runde mit Bruce rausgehen, dann könnt ihr reden.", schlug Gina ihm vor und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Sofort spürte Gina seine warme Hand, die er jetzt auf ihre gelegt hatte und sah ihn kurz mit einem Lächeln im Gesicht an, das er zwar kurz erwiederte, das aber schnell wieder verschwand und einem nachdenklichen Gesichtsausdruck wich.

"Hm...ja. Eigentlich eine gute Idee.", gab er zu und legte seinen Arm so um Gina, dass sie sich an ihn lehnen konnte - wenn sie wollte. Kurz kreuzten sich ihre Blicke und Michael nickte ihr kaum sichbar zu, woraufhin Gina sich an ihn lehnte. Das gab Maite wieder den perfekten Anlass, um die beiden mit einem eindeutigen Blick anzusehen und loszukreischen.

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt