140 - Ein kleines Geheimnis

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"Hey du Dornröschen, aufwachen!", hörte Gina ein Flüstern an ihrem Ohr. Langsam schlug sie die Augen auf und sah direkt in Michaels blaue Augen.
"Na geht doch!", schmunzelte er und küsste ihre Stirn.

Verwirrt sah sich Gina um. Sie war im Gästezimmer aufgewacht. Aber...wann war sie denn gestern noch ins Bett gegangen? War sie nicht am Sofa eingeschlafen? Warum war Michael schon wach und auf den Beinen?

"Maite kommt in einer dreiviertel Stunde.", merkte Michael an und sah auf die Uhr.

"Maite?", fragte Gina und dachte nach, bis endlich der Groschen fiel. "Maite! Schlittenfahren um 10!", erinnerte sich und stand mit einem Ruck aus dem Bett auf.

"Schlittenfahren, genau!", lachte Michael und nahm Ginas Hände in seine. Nach einem Gähnen schlang Gina ihre Arme um ihn und genoss noch ein paar Sekunden Ruhe, bevor sie nach oben gehen und Elisa aufwecken wollte.

"Bin ich gestern am Sofa eingeschlafen?", wollte sie wissen.

"Ja, ziemlich schnell sogar. Ich hab dich ins Bett getragen. Unmöglich dich wach zu kriegen. Du hast dich am Sofa an mich gekuschelt und hast geschlafen wie ein Stein.", erklärte Michael ihr leise und strich Gina dabei über den Rücken.

"Du hast mich tragen können?!", fragte Gina ungläubig nach.

"Hey! Willst du mir unterstellen, dass ich schwach bin? Naja...es war mehr ein Schleppen und an meinem ersten Bandscheibenvorfall bist du Schuld...aber ja, ich hab dich rübergetragen ins Bett.", antwortete Michael ihr und fing sich gleich einen Piekser in die Rippen ein.

"Ey, du Arsch!", regte sich Gina auf, verstand Michaels Humor aber und konnte darüber lachen.

"Sorry!", meinte er entschuldigend, aber Gina wank nur ab.

"Alles gut! Das merke ich mir aber, dafür habe ich dann mal einen Spruch gut bei dir.", grinste sie frech und Michael nickte.

"Bin ich eigentlich ein Arschloch-Bruder, wenn ich sage, ich freue mich, wenn Maite wieder weg ist und ich wieder meine Ruhe habe...und nur mit euch bin?", murmelte Michael.

"Nein, das ist doch ganz normal, wenn ein paar Tage mit deiner Schwester und deiner Nichte schön sind, aber eben nicht, sie dauernd um dich zu haben. Maite ist super lieb...aber...oft schon echt quirlig und sehr redselig.", war Gina verständnisvoll und wuschelte Michael durch seine noch vom Schlafen in alle Richtungen abstehenden Haare.

"Hmm! Redselig ist aber noch untertrieben!", fügte er noch hinzu. "Ich lass Bruce schnell raus, weckst du Elisa auf?", meinte Michael fragend, als Gina sich von ihm löste.

"Klingt nach einem Plan! Du könntest dir den Garagenschlüssel mitnehmen und aus der Garage schonmal den Schlitten und den Schneerutscher holen und vor die Haustüre stellen."

"Mach ich. Wo ist der Garagenschlüssel?", fragte Michael noch nach.

"An meinem Autoschlüssel der goldene Schlüssel. Nimm einfach meinen Schlüssel mit.", antwortete Gina und ging dann nach oben ins Kinderzimmer ihrer Tochter.

Als Michael von seiner Gassirunde wiederkam, saßen Elisa und Gina schon beim Frühstücken am Tisch.
"Ich hab den Schlitten und die zwei Plastik Dinge vor die Tür gestellt.", gab er Gina Bescheid und setzte sich zu seinen zwei Damen. Kurz nachdem sie fertig gegessen hatten, klingelte es auch schon an der Haustüre und Elisa stürmte los. Maite und Soléne waren auf die Minute pünktlich und Soléne stand warm angezogen vor der Türe - im Gegensatz zu Elisa, die noch im Schlafanzug durch die Gegend lief.

"Elisa, komm auf geht's! Zieh dir was warmes an. Skihose, warme Socken, Unterhemd, Skipullover.", forderte Gina ihre Tochter auf, die sofort wieder mit Soléne zu quatschen begonnen hatte. Mit einem Nicken verschwand Elisa nach oben und kam nur wenige Minuten später wieder sie Treppe herunter.

Have faith in the dark - MPKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt