Have faith in the dark - MPK

102 - Flirten für Anfänger

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich das heute noch sage, aber du kannst gerne noch hier bleiben.", antwortete Gina. "Aber du musst dann eine Folge meiner Serie ertragen, die wollte ich heute noch anschauen."

"Das ertrage ich gerne, solange ich hier sein darf! Magst du einen Tee? Ich würde uns schnell noch einen Tee machen, wenn du magst und wenn ich darf.", bot Michael Gina an.

"Du bist doch hier der Gast. Bleib liegen, ich mach das schon.", meinte Gina nur und wollte gerade aufstehen, Michael hielt sie aber an der Hand fest und zog sie wieder sanft zurück auf das Sofa.
"Nein, alles gut. Ich mach das schon. Du Serie, ich Tee?", schlug er vor und Gina nickte.

"Ist es ok, wenn du kurz mit Bruce allein hier bist?", ging Michael noch auf Nummer sicher, bevor er ins die Küche ging.

"Ja klar! Das macht mir nichts mehr aus." Gina kuschelte sich in der Zwischenzeit unter ihre warme Decke und machte die Lampe an, die im Wohnzimmereck hinter dem Sofa stand. Während sie gerade die Serie auswählte, streckte Michael kurz seinen Kopf ins Wohnzimmer und fragte nach, welchen Tee Gina sich wünschte und verschwand dann wieder. 5 Minuten später kam er mit zwei Teetassen in der Hand wieder zurück und schaltete noch das große Licht im Wohnzimmer aus, nachdem ihn Gina darum bat.

"Na, komm halt her!", forderte Gina ihn amüsiert auf, weil Michael einen Meter von Gina entfernt auf dem Sofa saß und gerade überlegte, ob er sich näher zu Gina setzen oder lieber auf die andere Seite des Sofas legen sollte.

"Darf ich mich zu dir legen?"

"Ich bitte darum!", lachte Gina und hob die Decke an. Schon fast wie selbstverständlich legte sich Michael neben Gina und legte seinen Arm um sie. Innerlich platzte Gina gerade fast vor Freude, nun endlich in Michaels Arm liegen zu können, nachdem sich die Körperkontakte den Tag über an einer Hand abzählen ließen.

"Eine Arzt-Romanze? Dein Ernst?", lachte Michael plötzlich los, als er den Titel der Serie am Fernseher sah.

"Ich hab dir gesagt, dass du die Serie mit mir ertragen musst. Die andere Serie hab ich schon fertig geschaut.", entgegnete Gina grinsend.

"Hmm...typisch Frau! Diese Serien sind doch total unrealistisch. Maite schaut sowas auch. Können wir nicht etwas anderes anschauen?", jammerte Michael, doch Gina ließ sich nicht umstimmen und startete die Folge.

Schon nach fünf Minuten riss Michael ihr die Fernbedienung aus der Hand und stoppte die Serie. Sauer sah Gina ihn an.
"Hey! Dein Ernst?! Sorry, aber was ich anschauen will, musst du schon mir überlassen.", pflaumte sie ihn an und wollte ihm die Fernbedienung wieder aus der Hand nehmen, doch Michael zog sie ihr weg.

"Sofort, wir können gleich weiterschauen. Ich find die Serie zwar echt...naja...scheiße, aber ich würde dir doch nicht einfach deine Serie wegschalten. Das wäre ja echt respektlos. Ich wollte dir nur was zeigen.", meinte er ruhig und zeigte mit dem Finger nach vorne.
"Da, schau mal auf den Arm der Frau. Die Infusionsnadel ist nur drauf geklebt, man sieht ja die ganze Nadel über der Haut! Und oben recht, auf dem Ekg-Gerät wird ein Sauerstoffgehalt von unter 65% angezeigt. Da würde man der Patientin normal schon längst Sauerstoff geben.", erklärte er ihr und war sichtlich stolz auf sich selbst, die Serie "entlarvt" zu haben. Dann gab er Gina, die das nur mit "Du Schlaumeier!" kommentiert hatte, die Fernbedienung zurück.

Während sie die Folge weiterschauten, zog Michael sie ein Stück näher an seine Seite und sah Gina prüfend an, ob es für sie auch heute wieder in Ordnung war, ihm so nahe zu sein. Als sich ihre Blicke trafen, nickte Gina nur leicht und lächelte ihn an, als sie Michaels Hand in ihrem Rücken spürte, die sie wieder sanft am Rücken streichelte.

"Das ist unfair, was du da machst.", murmelte Gina, weil Michaels Berührungen sie davon abhielten, sich auf den Film zu konzentrieren.

"Tja...das kommt davon, wenn du so eine blöde Serie anschaust, die ich nicht interessant finde.", antwortete er trocken und fügte dann ganz leise hinzu: "Da finde ich diese Frau, die gerade neben mir liegt, viel interessanter."