Eine Warnung, eine Antwort

102 5 0
                                    


„Alles klar da hinten? Irgendetwas von unserer 'Elite' zu sehen?" erkundigte sich Steven lautstark bei Alex und Julia, die beide in etwas Abstand hinter Tymdek, mit Ileakri auf dem Rücken, herliefen, während der Sergeant selbst zusammen mit Shenmi den kleinen Tross anführte. „Bis jetzt habe ich noch nichts Verdächtiges gesehen, selbst auf dem Wärmebild rennen nur ein paar Karnickel durchs hohe Gras. Und am Waldrand regt sich schon gleich gar nichts." antwortete die Scharfschützin ernst, wobei sie sich trotzdem immer noch aufmerksam Umsah. Alex hingegen erwiderte mit seiner rauchigen Stimme: „Ich kann mit dem Filter zwar nichts riechen, aber ich werde ihn trotzdem anbehalten. Zumindest solange Tymdek derart nah bei uns ist. Das könnte sonst noch unschön enden." „Ist schon klar. Ich schätzte mal Tymdeks Geruchsinn ist deinem ohnehin überlegen. Oder was sagt euch eure Nase Tymdek? Gefahr im Verzug?" meinte Coule zustimmend und sah über die Schulter zurück auf den schwarzen Giganten.

Dieser hatte seinen Kopf soweit erhoben, wie er nur konnte und überblickte, ebenso wie Stearn, angespannt die Umgebung. *Es ist niemand in unserer Nähe, außer Jonas mit den Gefangenen ein paar hundert Meter hinter uns. Aber Magier sind listenreich, er könnte ihren Geruch ohne Probleme vor mir verbergen. Außerdem steht der Wind ohnehin ungünstig für uns. Wir müssen uns wohl auf unsere Augen verlassen.* entgegnete Dunkelschwinge nachdenklich. Steven horchte auf und blickte kurz hinunter ins hohe Gras, welches vom Wind stark in eine Richtung gedrückt wurde.

Landeinwärts.

„Der Wind weht ins Landesinnere. Nachts? Sieht wohl ganz so aus, als würde sich da ein Sturm aufm Meer zusammenbrauen." stellte der Titan etwas überrascht fest und konnte Tymdek hinter sich zustimmend knurren hören. *Ja. Ich hoffe, dass euer Schiff gegen eine solche Naturgewalt gewappnet ist. Ich habe schon dutzende Schiffe vor der Küste kentern gesehen, als meterhohe Wellen sie verschlangen.* „Ach da mach ich mir keine großen Sorgen. Die Venator kann das ab. Das einzige Problem, dass wir eventuell haben könnten, ist es drei Drachen im Hangar unterzubringen. Obwohl – ne, quatsch, das sollte locker gehen, wenn ihr euch so klein wie möglich macht." meinte der Sergeant abwinkend und Shenmi nickte eifrig zustimmend.

*Euer Schiff ist groß genug, mich und zwei Küken unterzubringen? Ich kenne die großen Segelschiffe der Menschen, mit ihren drei riesigen Masten. Diese Dinger könnten nicht einmal mich alleine beherbergen. Vielleicht die beiden Jungen, aber mehr auch nicht.* brummte der schwarze Drache skeptisch, woraufhin Coule laut lachen musste. „Unser Schiff wäre groß genug, um darauf ein ganzes Dorf zu errichten, Tymdek. Macht euch darüber keinen Kopf. Es besitzt zwei große Hallen, die wir Hangar nennen und schon eine davon ist locker groß genug um notfalls drei Drachen von eurer Größe unterzubringen. Ihr werdet sehen." erklärte er glucksend und wurde allmählicher langsamer, als sie sich der Klippe und der Notleiter näherten. *Wenn ihr das sagt Steven.* bemerkte Dunkelschwinge nicht wirklich überzeugt und kam ebenfalls neben den beiden Titanen zum stehen. Nur wenige Augenblicke später traten auch Alex und Julia zu ihnen.

„Gut. Wie wollen wir es machen? Soll ich kurz ein paar Tragegurte holen, damit Alex und ich sie langsam herunterlassen können, oder traut ihr euch zu, mit Ileakri auf dem Rücken nach unten zu gleiten, Tymdek?" fragte Steven in die Gruppe, während er seinen Helm vom Kopf nahm, ihn an die Halterung an seiner Hüfte klemmte, einen Energieriegel aus seinen dutzenden Taschen angelte und komplett in den Mund schob. Kauend sah er Tymdek fragend an, der seinerseits den Kopf senkte, sodass sein großes, kristallblaues Auge direkt vor dem Titanen schwebte.

*Glaubt ihr wirklich es ist jetzt der beste Zeitpunkt ans Essen zu denken, Steven?* wollte er ernst wissen, doch Coule grinste nur breit und schob sich einen zweiten Riegel in den Mund. Kauend erklärte er: „Ich weiß es sieht ziemlich unpassend aus, aber mein Körper braucht die Energie. Wenn ich nicht alle paar Stunden ein paar Riegel einschiebe, klappe ich zwar nicht gleich zusammen, aber es wird alles etwas härter. Also, zu meiner Frage: Wollt ihr mit der Kleinen auf dem Rücken hinuntergleiten, oder sollen wir sie herunterlassen, wo ihr sie in empfang nehmt?" Gleichzeitig deutete er mit der der linken Hand den Abhang der Klippe hinunter. *Aha, nun gut. Das kommt darauf an. Habt ihr euer Schiff etwa direkt vor der Klippe vor Anker gelegt?* entgegnete Dunkelschwinge und hob den Kopf über die den Klippenrand, um hinunterzusehen. Er fauchte überrascht, als er knapp 50 Meter unter sich die mit dutzenden Lampen beleuchtete Venator erblickte. Steven tat es ihm gleich und sah ebenfalls hinab.

„Ich sagte doch, sie ist groß." gluckste er, woraufhin auch die anderen drei Titanen an die Kante traten.

*Ihr habt wahrlich nicht untertrieben, als ihr sagtet, euer Schiff wäre gigantisch, Steven.* meinte Tymdek erstaunt und begann das Schiff genauer zu mustern. „Die Venator ist über 500 Meter lang, an der weitesten Stelle über 200 Meter breit und an der höchsten Stelle über 100 Meter hoch. Ihr Panzer ist über den gesamten Rumpf hinweg sieben Meter dick und von herkömmlichen Waffen nicht zu durchschlagen. 120.000 Tonnen pure Zerstörungskraft. Sie ist Micheals ganzer Stolz." bemerkte Stearn nickend. *Ein wahrhaft mächtiges Schiff.* erwiderte der Drache beeindruckt. *Es ist geformt wie die Spitze eines Pfeils. Das gefällt mir, es verstrahlt eine aggressive Aura. Hat sein Name eine Bedeutung?*

Diesmal war es Alex der langsam den Kopf neigte und antwortete: „Venator bedeutet so viel wie 'Jäger'. Und genau das, ist dieses Schiff auch im Grunde." *In der Tat ein passender Name, für ein Kriegsschiff. Nun denn, ich kann es in kürze ja weiter bestaunen. Ihr wolltet wissen, ob ich mit der jungen Ileakri auf dem Rücken dort hinuntergleiten kann, oder Steven?* sagte Tymdek respektvoll und wandte sich wieder an Coule, der zustimmend nickte. „Genau. Wenn nicht ist es auch nicht schlimm. Dann würde ich kurz ein paar Tragegurte holen gehen, damit ich und Alex sie herunterlassen können." *Das wird nicht nötig sein. Ihr habt zwar recht mit eurer Annahme, dass es zu riskant wäre, mit dem Küken auf meinem Rücken ein solches Manöver durchzuführen, doch dies lässt sich leicht umgehen.* widersprach der schwarze Drache, während er den Soldaten zuzwinkerte und hob danach sein riesiges Haupt nach hinten zu Ileakri.

Das aquamarinblaue Drachenmädchen lag immer noch schlaff und dösend auf seinem mächtigen Rücken und schien überhaupt nichts von seiner Umgebung mitzubekommen, was Coule allerdings nicht sonderlich überraschte, wenn man bedachte, wie viel Schmerz- und Beruhigungsmittel Nurton ihr verabreicht hatte.

Behutsam umgriff Dunkelschwinge sie nun mit seinen gigantischen Kiefern und hievte sie wie eine Katzenmutter ihr Junges herunter. 'Verfluchte Scheiße. Wenn er es darauf anlegen würde, hätte Tymdek wohl keine Probleme damit Ileakri in ein oder zwei Happen zu verschlingen.' schätzte der Sergeant leicht eingeschüchtert, während Tymdek das junge Drachenmädchen sanft auf dem Boden vor ihm zurechtrückte. Gleichzeitig jedoch bewunderte der Sergeant auch, wie sanftmütig der Riese mit dem "Küken" umging, obwohl er knapp fünfmal so groß war. 'Davon könnten sich einige Menschen echt eine Scheibe abschneiden.' dachte er grimmig und meinte dann laut: „Ah, ich verstehe. Ihr wollt sie in euren Vorderläufen tragen, während ihr heruntergleitet, richtig?" *Ja.* bestätigte der schwarze Drache.

„Hätte ihr was dagegen, wenn wir stattdessen auf eurem Rücken mitfliegen? Kein Ding wenn nicht, ich hab irgendwie grad nur keinen Bock diese Drecksleiter runterzusteigen, um ehrlich zu sein." fügte Steven fragend hinzu, bereute es allerdings fast augenblicklich diese Frage gestellt zu haben, als er Shenmi neben sich, vor Aufregung fast auf und ab hüpfen sah. *Natürlich nicht Steven, steigt auf.* antwortete Dunkelschwinge brummend und legte sich so flach er konnte auf den Boden, was im Endeffekt, allerdings nur wenige Meter unterschied ausmachte.

„Oh mein Gott! Wir werden gleich auf dem Rücken eines echten Drachens fliegen!" flüsterte seine Verlobte aufgeregt, währendem sie vorsichtig anfing auf Tymdeks Rücken zu klettern. Coule schüttelte nur belustigt den Kopf, wohingegen Alex mit seiner rauchigen Stimme murmelte: „Ich hoffe doch, er kann besser fliegen als Julia oder Robert." „Hey, sag ja nichts gegen meine Flugkünste, oder du kannst das nächste Mal eingespannt in die Lastkrallen mit dem Albatross fliegen." konterte Julia spitz, wobei sie bereits schon auf dem Rücken des Drachens stand, als hätte sie es schon tausende Male getan. Das Gaußgewehr hatte sie sich allerdings wieder auf den Rücken geschnallt. Nurton hob abwehrend die Hand und begann selbst an Tymdeks linkem Hinterbein empor zu klettern.

Es dauerte einige Momente, bis er, Coule und Yang ebenfalls an Dunkelschwinges Flanke hochgeklettert waren und sie alle vier hintereinander in der Kuhle auf Höhe der Schulter des schwarzen Drachens platzgenommen hatten. Ganz vorn saß logischerweise Shenmi, dahinter Steven, Julia und Alex bildete das Schlusslicht. „Wir wären dann soweit, Tymdek!" rief der Sergeant Tymdek zu, welcher sich daraufhin schwerfällig erhob. *Dann haltet euch gut fest! Ich werde wegen dem starken Wind eine größere Kurve fliegen müssen, um nicht gegen die Felswand zu prallen.* gab der Drache warnend zurück und breitete mit einer einzelnen Geste seine gigantischen Schwingen aus.

Es war, als hätte sich ein pechschwarzes Loch links und rechts neben ihnen gebildet und als Tymdek seine Schwingen anhob verdeckten sie den größten Teil des fortgeschrittenen Nachthimmels. „Holy Shit." konnte Steven, Alex noch hinter sich fluchen hören dann schoss ein gewaltiger Ruck durch sie alle, als Dunkelschwinge sich von der Klippe abstieß. Er spürte die mächtigen Muskeln im Rücken des Drachens, als sie die riesigen Flügel auf und ab bewegten, vor ihm jauchzte Shenmi voller Freude und einige Momente und Flügelschläge später befanden sie sich ein paar hundert Meter über dem Meer. Der Wind pfiff ihnen drückend entgegen und als der Sergeant sich umsah, konnte er weit draußen auf hoher See eine große Wolkenfront erkennen, die sich am Horizont auftürmte und scheinbar in ihre Richtung zogen.

Ein lautes Fluchen hinter ihm, ließ seinen Kopf herumfahren und er sah gerade noch so, wie etwas Kleines an Alex's Kopf vorbeiflog.

Der Wind hatte ihm den Filter aus der Nase gerissen. Das war ein ernsthaftes Problem. 'Fuck! Wenn er jetzt Tymdeks Hormone einatmet und die Kontrolle verliert bleibt mir nichts anderes übrig, als ihn mit einem Hechtsprung zu packen und vom Rücken zu reißen. Hoffentlich findet er eine Notlösung, ich habe keine große Lust auf einen Tauchgang.' dachte Coule angespannt.

Julia hatte sich ihrem Bruder ebenfalls zugewandt und ihre Haltung versteift. Nurton reagierte instinktiv. Da der Titan beide Hände benötigte, um sich auf Tymdeks Rücken zu halten, blieb ihm nur eine einzige Möglichkeit übrig. Er holte tief durch seinen Mund Luft, so viel er konnte und verschloss seine Kiefer danach hermetisch. Alex hielt schlicht und ergreifend die Luft an.

Steven seufzte erleichtert.

Titanen konnte ihre Luft dank ihrer künstlichen Lunge mehrere Stunden anhalten, mehr als genug Zeit für Nurton in sein Quartier zu huschen, um den Spezialhelm zu holen, nachdem Dunkelschwinge gelandet war. „Vielleicht denkst du nächstes Mal daran den Helm aufzusetzen, bevor du ungeschützt durch die Lüfte fliegst. Vor allem bei so einem Wind." merkte Stearn streng über das Brausen des Winds hinweg an, doch Alex verdrehte nur genervt die Augen zur Antwort. Von diesem kleinen Schock erholt sah Coule wieder etwas entspannter zu Boden.

Tymdek zog große Kreise über der Küste und der Venator, während er Ileakri sicher und behutsam in seinen Vorderpranken hielt. Stevens Augen waren zwar gut und auch die Dunkelheit der Nacht machte ihm wenig aus, doch sie waren zu weit oben, als dass er etwas präzise hätte erkennen können. Er war schließlich nicht Julia. In der Ferne sah er die nach wie vor brennenden Ruinen Lendols und direkt unter ihnen lag die Venator im Wasser vor Anker. Und dort, an der Klippe, bemerkte er eine etwas größere Anzahl an menschlichen Gestalten, angeführt von Jonas, der sie alle um weit über einen Meter überragte. Es war offensichtlich, dass es die gefangengenommenen Soldaten sein mussten. Nur ein paar Augenblicke später begannen diese nacheinander die Notleiter herunterzuklettern.

Als Tymdek zu einem leichten Sinkflug über ging, rief der Sergeant ihm zu: „Wartet noch ein paar Minuten, Tymdek! Lasst Jonas erst die Gefangenen unter Deck führen!" *Ah, ja natürlich, ein guter Gedanke, Steven. Ich werde noch ein paar Runden hier oben drehen. Ich hoffe, der Wind ist euch nicht zu kalt?* erwiderte der schwarze Drache zustimmend. „Nein, nein. Unser Anzug hält uns warm, macht euch darüber keinen Kopf." gab Coule abwinkend zurück und warf stattdessen seiner Verlobten, die vor ihm saß, einen musternden Blick zu.

Diese hielt sich mit der linken Hand am armlangen Stachel vor ihr fest, während sie mit der rechten, von der der Panzerhandschuh an ihrem Gürtel baumelte, behutsam über seine pechschwarzen Schuppen streichelte. „So kraftvoll und doch so wunderschön." murmelte sie träumerisch, was Coule ein breites Grinsen entlockte. Er konnte ihr die Freude nicht verübeln, schließlich hatte sie schon von klein auf Drachen geliebt und jetzt auf einem echten, lebendigen Drachen zu reiten kam wohl der Erfüllung eines Lebenstraums gleich.

Auch er selbst freute sich für seine zukünftige Frau, behielt allerdings immer noch im Hinterkopf, dass gerade erst Lendol niedergebrannt und mindestens die Hälfte seiner Bewohner abgeschlachtet worden war. Zugegebenermaßen hielt sich seine Trauer um sie, stark in Grenzen, schließlich kannte er keinen der Dorfbewohner sonderlich lange. Aber nichtsdestotrotz machte es ihn wütend, zu wissen, dass irgendein Bastard befohlen hatte ein unschuldiges Dorf von der Landkarte zu fegen. Noch dazu, dass er dafür Jungdrachen gezwungen hatte, diesem Wahnsinn zu folgen. Sein Grinsen wich einem todernsten Ausdruck. Wer auch immer den Angriff befohlen hatte, hatte offiziell Krieg gegen die Titanen erklärt und würde diese Tat noch bis zu seinem Lebensende bereuen. Dafür würde er sorgen!

Die Minuten verstrichen relativ schnell und er vertrieb sich die Zeit damit zu überlegen wie er Shenmi eigentlich beibringen sollte, dass Tymdek so etwas wie ihr Adoptivonkel war und, dass sie nun mehrere junge Drachengeschwister hatte. 'Am besten sage ich gar nichts, soll es eben eine Überraschung bleiben. Oh man, ich muss sie auf jeden Fall dazu zwingen, den Atlas auszuziehen, bevor sie Lyath und die Kleinen trifft, sonst werde die wirklich noch totgeknuddelt.' nahm er sich schließlich vor und horchte auf, als Jonas sich per Funk meldete.

„Steven? Hier Jonas, ich hab die Gefangenen unter Deck gebracht, ihr könnt nun ohne Probleme landen." „Hier Steven, alles klar. Hast du gesehen? Da braut sich ein Sturm zusammen am Horizont, gib am besten gleich Mike Bescheid, wenn du mit ihm über die Gefangenen sprichst." erwiderte der Sergeant. „Ja, hab ich gesehen. Ich werds ihm ausrichten. Jonas Ende." antwortete der Colonel und beendete die Funkverbindung abrupt.

Steven räusperte sich laut und rief danach Dunkelschwinge zu: „Tymdek? Wir können jetzt landen! Seht ihr diese offene, große Luke in der ungefähren Mitte vom Schiff? Neben den Zelten?" *Ja, ich sehe sie. Ich werde versuchen, daneben zu landen. Haltet euch fest!* meinte der schwarze Drache mit seiner basserfüllten Stimme und ging sofort in einen Sinkflug über. „Alle man festhalten, es geht los!" brüllte Coule den anderen Titanen zu, die daraufhin ihren Halt noch einmal überprüften. Doch der Landeanflug verlief relativ ereignislos. Tymdek flog mehrere weit ausholende Kurven, um möglichst langsam zu bleiben, bis er schließlich knapp über die Geschütztürme hinweg glitt und einige Augenblicke später sanft auf dem Deck der Venator aufsetzte.

Keine 20 Meter von der Hangarluke entfernt.

Behutsam legte er die dösende Ileakri neben sich ab, bevor er schnellstens seine Flügel anlegte, um dem starken Wind keine Angriffsfläche zu bieten. Ohne darauf zu warten, dass der Drache sich hinlegte, um sie absteigen zu lassen, sprangen die Soldaten einfach von seinem Rücken. Ein mehrstimmiger, metallischer Gong, hallte über das Deck, als ihre gepanzerten Stiefel auf dem Metall aufschlugen. „Na wer sagts denn, eine wahre Bilderbuchlandung. Dann gehen wir mal schauen, ob dort unten noch Platz für euch und die Kleine ist, oder ob sie alles mit Equip vollgebeugt ham." gluckste Steven fröhlich und tätschelte aufmunternd Ileakris Hals, während er an ihr vorbeiging, um hinab in den hell erleuchteten Hangar zu schauen.

*Metall. Das ist ungewöhnlich. Normalerweise sind die großen Segelschiffe der Menschen aus Holz gebaut. Ist Stahl denn nicht zu schwer, um auf dem Wasser zu schwimmen?* stellte Dunkelschwinge überrascht fest und fuhr mit seinen langen Krallen fühlend über das schwer gepanzerte Deck. „Nicht unbedingt, nein. Es ist eigentlich recht einfach erklärt, Tymdek. Unser Schiff besitzt mehrere große Hohlräume in seinem Inneren, die mit Luft gefüllt sind. Ihr wisst ja sicherlich, was ein Auftrieb ist, oder?" versuchte Shenmi freundlich zu erklären, ging neben dem Kopf des blauen Drachenmädchens in die Hocke und begann ihr sanft über die Wange zu streicheln. Dunkelschwinge brummte bejahend. *Ich verstehe. Als würde man versuchen ein mit Teer abgedichtetes Fass unter Wasser zu drücken, aber es treibt immer zur Oberfläche.* „Genau! Nur halt in etwas größer." *Äußerst raffiniert. Durch diese Panzerung aus Metall ist euer Schiff natürlich weitaus besser geschützt, als die kleinen Nussschalen der anderen.* bemerkte der große Drache und trat zusammen mit Alex und Julia hinüber zu Steven, der währenddessen aufmerksam den Innenbereich des Hangars gemustert hatte.

„Sieht ganz danach aus, als wäre noch jede Menge Platz da. Ihr könnt Ileakri nehmen und herunterkommen. Im Innern sind wir geschützt vor dem Wind." meinte Coule zufrieden, woraufhin Tymdek zustimmend den Kopf neigte und sich sofort wieder der jungen Drachendame und Yang zuwandte.

Der Sergeant nutzte diesen Moment der Ablenkung und flüsterte den anderen beiden leise zu: „Emily steth wohl kurz vor der Häutung, Robert hat sie gerade geschnappt und weggetragen. Kevin hat ihren Platz übernommen und handwerkt mit Angelas Hilfe an Shads Bein herum. Und Alina scheint wohl momentan sein Rückgrat zu fixen." „Es ist schon später Herbst, hat mich sowieso gewundert, dass sie so lange durchgehalten hat. Aber sie haben schon gute Arbeit geleistet, wenn ich mir so die Verbände ansehe. Brustkorb, Bauch, sogar meine Schusswunde am Hals haben sie schon geheilt." kommentierte Stearn ernst, während ihre Adleraugen angespannt umher huschten.

Alex hingegen formte mit Hilfe seiner Hände und Arme einige Symbole, die Coule sofort als Zeichensprache wiedererkannte. 'Ich gehe kurz meinen Spezialhelm holen. Bin sofort wieder da.' gestikulierte er hastig, was Steven verstehend abnickte. Daraufhin eilte Nurton davon ins Schiffsinnere.

'Ein Glück, dass er den Anti-Pheromon-Helm besitzt. Ansonsten müsste er in Tymdeks Nähe den Atlas immer auf innere Luftzirkulation umstellen.' dachte der Sergeant und drehte sich um, als er Dunkelschwinges näherkommende Schritte hinter sich hörte. Abermals lag Ileakri, wie ein Sack Kartoffeln, schlaff auf seinem Rücken und Shenmi lief fröhlich auf und ab wippend neben ihm her. Symbolisch legte der Sergeant den Finger auf die Stelle seines Helms, wo sein Mund saß. „Ab jetzt bitte leise, Alina muss sich vollends konzentrieren bei ihrer jetzigen Aufgabe. Folgt mir einfach Tymdek, am besten den Kopf einziehen!" sagte er leise, aber deutlich und begann selbst die Stufen in den Hangar hinabzusteigen. *Wie ihr wünscht, Steven.* antwortete Dunkelschwinge respektvoll und folgte den drei Titanen vorsichtig ins Schiffsinnere. Er selbst gab zwar keinen Mucks von sich, doch es ließ sich nicht vermeiden, dass seine Krallen ein leises metallisches Klackern erzeugten, als er nach nur wenigen Schritten den Boden des Hangars betrat. Schmunzelnd bemerkte Steven, wie Tymdek große Augen machte, als er sich in der riesigen Halle genauer umsah.

Micheal hatte die beiden Hangars so konzipiert, dass man darin ohne Probleme drei Vultures, modernere Varianten ihres Albatrosses, unterbringen und beladen konnte. Somit war die Halle immer noch relativ leer, obwohl Shad bereits darin lag und von mehreren medizinischen Geräten umgeben war. Schließlich blieb sein Blick auf dem roten Drachen ruhen. *Shad!* knurrte Dunkelschwinge aufgeregt und machte schon Anstalten auf den betäubten Jungdrachen zuzulaufen, als eine wohlbekannte Stimme bestimmt sagte: „Es geht ihm gut, Tymdek. Aber ihr solltet Alina und Kevin ihre Ruhe lassen, damit sie die Operation vollständig abschließen können. Keine Sorge, er ist außer Lebensgefahr."

Sofort schnellten all ihre Köpfe in die Richtung der Stimme, wo sie Micheal in seiner marineblauen Rüstung herbeieilen sehen konnten. Jonas, mit seinem graugefleckten Atlas folgte ihm auf dem Fuße. *Micheal! Ich bin froh euch bei voller Gesundheit zu sehen! Aber sagt, was sind das für Gerätschaften, die mit dem Körper des Kükens verbunden sind?* erwiderte Tymdek überrascht vom plötzlichen Auftauchen des Vizeadmirals. „Das sind alles Hilfsmittel, um bei der Operation zu helfen. Ohne sie, wäre Shad jetzt vermutlich tot." erklärte Mike ernst, ging hinüber zu seiner schlafenden Frau und hob sie sachte auf seine Arme.

„Wie geht es ihr und dem Baby?" fragte Steven bestürzt, als er die dicken Verbände an ihren Armen und Beinen sah. „Den Umständen entsprechend gut, sie hat nur ein paar Verbrennung abbekommen." antwortete Forke knapp und wandte danach den Kopf wieder Dunkelschwinge zu, der seinerseits das gewaltige Haupt gesenkt hatte, um dem Titanen näher zu sein. *Das ist eure trächtige Brutpartnerin, oder?* „Ja, ihr Name ist Amanda."

*Ich kann es riechen, dass ihre Verbrennungen vom Drachenfeuer stammen, dieses 'Aroma' ist unverkennbar. Es gibt nichts widerlicheres, als der Angriff auf ein schwangeres Weibchen oder ein schutzloses Junge! Ihr habt mein größtes Beileid für diese abscheuliche Tat, Micheal.* entgegnete der schwarze Drache beschämt und schloss für einen kurzen Moment, das Micheal zugewandte rechte Auge. „Danke für euer Mitgefühl Tymdek. Aber lasst uns unser Gespräch an einem angenehmeren Ort fortführen, damit wir Alina nicht noch stören. Ihre Arbeit ist höchst delikat." meinte der Admiral dankbar und nickte zu einem großen Tor, das, wie Steven wusste, zum Aufzug gehörte, der die beiden Hangars miteinander verband. *Natürlich, ich folge euch. Im Übrigen würde ich gerne in den nächsten Tagen mit euch unter vier Augen sprechen. Es gibt etwas, dass ihr wissen solltet.* stimmte Tymdek zu und wartete, bis die Titanen etwas vorausgegangen waren, bevor er ihnen folgte.

Forke nickte abermals.

Während sie hinüber zum Aufzugstor gingen, konnte Coule seinen Blick nicht von Amanda abwenden. Sie sah wirklich mitgenommen aus, mit ihren zerzausten Haaren, dem verrußten Gesicht und dem schmutzigen Hemd, das sie als einziges Kleidungsstück, ausgenommen ihrer Unterwäsche, am Leib trug. 'Ein Glück, dass ihr nichts Ernsteres zugestoßen ist. Sonst wäre Micheal wohl zu Recht ausgeflippt und Shad würde nicht hier auf dem Schiff, sondern bei den Radieschen liegen.' dachte er bedrückt. Mit einem Knopfdruck aktivierte Forke den Lastenaufzug, welcher vorsorglich EMP-sicher eingebaut worden war, um im Notfall immer noch schnell einen der Flieger von Hangar zu Hangar verlegen zu können. So also warteten sie einige Momente, bis das Tor sich öffnete und den Weg in den Aufzug freigab. Der Raum bot genügend Platz für Tymdek und die Titanen, auch wenn der große Drache seinen Schwanz und auch den Kopf etwas einziehen musste. Ein weiterer Knopfdruck und das Tor schloss sich hinter ihnen.

„Das auf eurem Rücken, muss wohl die junge Ileakri sein, von der Jonas mir schon berichtet hat. Wie geht es ihr?" brach Micheal wieder das unangenehme Schweigen. *Ich weiß es nicht genau. Ihr Verstand ist wohl von irgendwelchen Drogen benebelt, weshalb ich nicht zu ihr durchdringen kann. Aber sie verspürt jedenfalls keinen Schmerz, so viel kann ich sagen.* antwortete Tymdek ernst, wobei er dem aquamarinblauen Drachenmädchen ins Gesicht blies. Von ihr kam jedoch nur ein leichtes Ohrenzucken als Reaktion. „Alex hat ihr einiges an Medikamenten verabreicht, wegen den Beinen und der Flügel. Es ist nichts Ernstes, sie muss nur ein paar Wochen Bettruhe halten, bis die Knochen ordentlich verheilt sind." erklärte Shenmi die Sache etwas genauer und streichelte dem schwarzen Drachen dabei zärtlich über die Unterseite des Bauches. „Hhm, ich verstehe." brummte Mike und fügte warnend hinzu, als der Aufzug mit einem Ruck stoppte: „Ach ja, Tymdek, verhaltet euch bitte so ruhig wie möglich. Hier unten arbeitet noch ein Person, die noch nie in ihrem Leben einen Drachen gesehen hat. Also passt auf, wie euer Ersteindruck ausfällt." *Ich werde versuchen so freundlich wie möglich zu wirken.* entgegnete Dunkelschwinge, wobei sein skeptischer Unterton nicht zu überhören war. „Der arme Prof." gluckste Steven und trat als erster aus dem Aufzug, als sich das Tor abermals öffnete.

Vor ihnen lag ein praktisch baugleicher Hangar wie oben, nur dass in diesem ein einzelner Albatross und einige verstreute Materialkisten standen. Der Flieger war ungefähr genauso groß wie Tymdek und blaugrau lackiert. Von der Form her verglich Coule ihn immer gerne mit einem fettleibigen Orca und auch seine vier riesigen, schwergepanzerten Triebwerke, von denen jeweils zwei vorn und zwei Hinten angebracht waren und mit denen er senkrecht abheben, oder in der Luft stehen konnte, sorgten nicht gerade dafür, dass der Albatross einen Schönheitswettbewerb gewinnen würde. Aber das musste er auch nicht, denn was er an Schönheit einbüßte, machte er locker wieder mit seiner Panzerung und vor allem seiner Bewaffnung wieder wett.

Er besaß insgesamt acht Geschütztürme in denen jeweils zwei GAU-34 25mm Gatlingkanonen saßen, zwei auf dem Dach, zwei unterm Rumpf und vier an den beiden Bordwänden. Dazu kamen noch vier Mehrfachraketenwerfer die links und rechts unterhalb des Cockpits angebracht waren. In ihnen steckten für gewöhnlich Weiterentwicklungen der mittlerweile antiquierten Hydra-Raketen, einfache Luft-Boden-Rakete um Feindfeuer zu unterdrücken, oder aber direkt den Feind auszuschalten. Abgerundet wurde dieses Paket von zwei ARLG-Systeme, kurz fürAnti Rocket Laser Guard System, von denen jeweils eines auf dem Dach und eines am Rumpf angebracht war. Zusammen mit der Panzerung, die sämtliche kleinkalibrige Waffen und sogar mittelschweres FLAK-Feuer für einige Minuten einstecken konnte, war der Albatross ein wahres Monster und geradezu perfekt für seine Rolle als überschwerer Angriffstransporter, der die Titanen mitten im Feindgetümmel absetzten sollte.

Steven liebte diesen Flieger.

Jetzt gerade jedoch stand er vom EMP gegrillt im Hangar und wartete darauf von Mark und Professor Greenes wieder repariert zu werden. Und ebenjener kam nun, vom Lärm des Aufzugs angelockt, aus der geöffneten Heckklappe des Flieger gelaufen, sah zu ihnen herüber und erstarrte zu Eis, als er Tymdek erblickte. „Hey Professor! Alles klar hier unten?" rief Steven im freundlich zu und hob die Hand zum Gruß.

„Dra – dra – dra – " stammelte Greenes sichtlich erschüttert und deutete auf den gigantischen schwarzen Drachen, der ebenso groß war wie das Flugzeug, auf dessen Rampe er gerade stand. Seine Knie begannen deutlich zu zittern, als der Tross näher kam. „Ja, ein Drache. Zwei um genau zu sein." gluckste der Sergeant amüsiert und legte beruhigend den Arm, um den spindeldürren Wissenschaftler, der im Vergleich mit ihm, wie ein Zahnstocher wirkte.

„Tymdek, darf ich vorstellen: Professor Greenes. Er ist der Mann, der es uns und auch John, überhaupt erst ermöglicht hat zu euch zu gelangen. Professor? Darf ich vorstellen: Tymdek Dunkelschwinge." übernahm Micheal die Vorstellung der beiden und Tymdek senkte seinen Kopf hinunter zu Karl. *Es freut mich euch kennenzulernen, Professor Greenes. Scheinbar habe ich euch viel zu verdanken, wenn Micheal die Wahrheit spricht, was ich auch keines Falls anzweifle.* „Ich – äh – gl – gleichfalls – Her – Herr Dunkelschwinge." brachte Greenes stammelnd hervor und wäre wohl gerne im Boden versunken, während Dunkelschwinges Auge ihn eindringlich musterte.

„Ich kann es nicht fassen. Ein Drache, ein echter Drache!" bemerkte er mit etwas festerer Stimme, als er sich nach einigen Momenten wieder zu fangen schien. *Ja. Und ihr seid der Mann, der John und die anderen Titanen zu uns gebracht hat. Dafür gebührt euch mein ewiger Dank Professor Greenes! Falls ihr einmal meine Hilfe benötigt, schickt nach mir und ich werde so schnell es mir möglich ist zu eurer Unterstützung herbeieilen.*erwiderte Tymdek „Ich – äh – vielen Dank." meinte der Wissenschaftler und schien innerlich aufzuatmen, als der schwarze Drache seinen Kopf wieder anhob.

„Er ist einer der Drache, auf die John getroffen ist, nachdem er hier landete. Es ist alles etwas komplizierter und ich werde mit euch darüber auch noch unter vier Augen reden Professor. Jetzt gilt es aber erst mal alle auf den neusten Stand der Dinge zu bringen." erklärte Forke, während Dunkelschwinge, Ileakri behutsam von seinem Rücken hob und neben sich zu Boden ließ. „Aha, ich verstehe zwar nicht ganz was ihr meint Micheal, aber ich schätze einmal, ich werde es in kürze erfahren." entgegnete Karl nach wie vor leicht verwirrt und dankte Steven, als dieser ihn wieder losließ. „Ja." stimmte Mike simpel zu und trat ins Innere des Albatrosses, wo er seine schlafende Frau sachte in einen der Sitzplätze setzte. Danach öffnete er einen offenen Funkkanal, an alle Titanen, außer Alina, deren Verbindung von Aidan gesperrt worden war.

„An alle: Diejenigen von euch, die nicht unmittelbar verhindert sind, finden sich bitte in der nächsten halben Stunde im unteren Hangar ein, für eine Lagebesprechung. Ich wiederhole, Treffen im unteren Hangar, Micheal Ende." Anschließend beendete er die Verbindung wieder, setzte sich neben den Professor auf die Heckrampe des Fliegers und blickte gedankenverloren in die Runde. Julia und Jonas stellten sich links und rechts der Rampe, mit verschränkten Armen, auf, wohingegen Steven und Shenmi zu Tymdek traten, der sich mittlerweile ebenfalls hingelegt und den Flügel behütend über Ileakri gelegt hatte.

Dann begann das Warten.

Der erste der auftauchte, war Alex mit seinem Spezialhelm, welcher bis auf eine kleine Veränderung am Luftsystem dem normalen Atlas-Helm zum verwechseln ähnlich sah. Er gesellte sich ebenfalls zu Steven, der ihm brüderlich auf die Schulter klopfte. Einige Minuten später folgten Chloe, Amber und Shixin welche zunächst respektvoll Tymdek begrüßten und sich anschließend zum Albatross stellten. Und so trudelten nach und nach sämtliche Titanen ein, die nicht unbedingt bei der Versorgung der Verletzten gebraucht wurden oder anderweitig beschäftigt waren. Sebastian, Joseph, Mathew waren die einzigen drei, die noch auftauchten, der Rest, bestehend aus Robert, Emily, Sarah, Alina, Mark, Kevin und Benjamin waren verhindert.

Micheal wartete noch, bis die halbe Stunde auch tatsächlich um war, bevor er schließlich die Stimme erhob und anfing alles zu erklären.

Zunächst einmal stellte er kurz Tymdek vor und was es mit ihm auf sich hatte, wobei Steven Shenmi den Helm vom Kopf nehmen und ihr den Mund zu halten musste, als Forke auf Feyth, Lyath und die frischgeschlüpften Drachenjungen zu sprechen kam. Dann fuhr er fort mit dem Angriff auf Lendol, wobei ihm da Jonas, das ein oder andere abnahm und erklärte anschließend, wie die Dorfbewohner nun unterzubringen waren. Er beenden den Vortrag schlussendlich mit den ungefähren Ankunftszeiten der Drachenreiter und ihrem Vater.

„Gibt es noch irgendwelche Fragen?"

Niemand meldete sich.

„Gut. Tymdek? Ich würde euch anbieten, die Nacht voll hier zu verbringen und dann morgen vorerst zu eurer Familie zurückzukehren. Lyath ist sicherlich schon krank in Sorge um euch." *Dieses Angebot nehme ich gerne an, Micheal. Allerdings werde ich solange bei euch bleiben, bis der Reiter Trestol mit seinem Drachen Mimiath hier eintreffen. Lyath wird es verstehen.* erwiderte der schwarze Drache brummend und der Admiral nickte dankbar. „Das wird die Sache mit Sicherheit etwas vereinfachen." Er erhob sich aus seiner sitzenden Position und sagte weiterhin: „Steven, Julia und Alex, ihr bildet die Wache. Niemand nähert sich der Venator, außer einer Gruppe Kulls oder aber einem Drachenreiter samt Drache. Alles andere ist feindlich, habt ihr verstanden?"

„Roger."
„Geht klar."
„Jawohl." antworteten die drei Genannten ernst, salutierten und gingen dann gemeinsam zum Fahrstuhl.

„Perfekt. Alle anderen können sich entweder für heute in ihre Quartiere zurückziehen, oder aber helfen Benjamin in der medizinischen Abteilung. Das wäre dann alles." Mit diesen Worten trat er ins Innere des Albatrosses, setzte sich gegenüber seiner Frau hin, ergriff liebevoll ihre Hände und schloss die Augen, um frische Energie zu tanken, während im Hangar so ziemlich alle erst einmal zu Tymdek eilten, um mit dem neusten Mitglied ihrer großen Familie persönlich Bekanntschaft zu machen.

So verging die Nacht, die meisten Titanen, außer Shenmi und Chloe zogen sich in ihre Quartiere zurück, oder aber gingen Benjamin bei der Versorgung der Dorfbewohner zur Hand, Micheal legte seine Frau in die schützende Obhut des schlafenden, schwarzen Drachens, bevor er selbst zu Steven, Alex und Julia n Deck stieg, um ihnen bei der Wache zu helfen. Währenddessen operierten Alina, Sarah und Kevin eifrig an Shad weiter, wobei selbst Angela bei aller Mühe in den frühen Morgenstunden auf einer Vorratskiste einschlief und von Mark mit einer Decke zugedeckt wurde. Schließlich, am späten Mittag, schloss Kensac ihren Rückenmarkseingriff erfolgreich ab und fiel praktisch nach dem letzten Nadelstich vollkommen ausgelaugt in Sarahs Arme.

So verlief der Tag relativ unspektakulär, wenn man von Alinas Durchbruch an Shads Rücken und dem unermüdlich arbeiteten Kevin einmal absah. Er setzte die Arbeit der Ärztin fort und begann in akribischer Feinarbeit und mit Aidans Hilfe den linken Flügel des roten Drachens zu rekonstruieren, das Einzige, was er nicht hatte erledigen können, da Kensac so lange für ihren Eingriff benötigt hatte. Er hatte sogar bereits das Hüftgelenk in Shads linker Hüfte durch ein künstliches ersetzt und den Schädel mitsamt Kiefer fixiert. Von der Amputation ganz zu schweigen. Im frühen Mittag stießen Tymdek und Chloe zu den vier anderen an Deck der Venator hinzu, was Alex wiederum als eine Chance zur Auszeit nutzte. Aber ansonsten geschah nichts Außergewöhnliches. Eine wahre Wohltat nach den vergangenen paar Tagen.

Sie sprachen sehr ausgiebig über Shad, dass er und sein Reiter, Keno, von der Schwarzen Rose entführt worden waren und wie John den Jungen aus der Hand seiner Häscher befreit hatte. Auch über Ileakri redeten sie kurz, wobei Dunkelschwinge nicht viel mehr über sie wusste, dass sie ihr Revier im nördlichen Teil des Buckels lag. Er kannte weder ihre Eltern, noch Geschwister. Vor allem aber rätselten sie gemeinsam darüber, weshalb die Schwarze Rose ausgerechnet Lendol angegriffen hatte und das auch noch mit solch einer Brutalität. Von den Karten her, wusste Micheal, dass das Dorf keinen großen strategischen Wert hatte, dafür war es zu abgeschnitten vom Rest Nidhans und auch für einen Ankerplatz für Kriegsschiffe war es aufgrund der Untiefen denkbar ungeeignet.

„Vielleicht wollten sie ihnen eins Auswischen dafür, dass Vater die Sklavenhändler vertrieben hat." schlug Steven schulterzuckend vor, was von den anderen sofort aufgegriffen und zerlegt wurde. Schlussendlich tappten sie nach stundenlangen Diskussionen immer noch genauso im Dunkeln wie zu Beginn. Sogar das Wetter schien ihnen in die Suppe spucken zu wollen, denn der Himmel bewölkte sich immer stärker und versperrte dem Sonnenlicht den Weg, sodass es bereits am frühen Nachmittag stockfinster war. Kurz darauf begann es wie aus Kübeln zu schütten, woraufhin alle bis auf Julia und Steven unter Deck huschten und die schwer gepanzerte Hangarluke hinter sich schlossen. Zuvor räumten sie jedoch noch schnellstens die gesamte Ausrüstung, die die Titanen an Bord aufgebaut hatten weg, damit sie nicht vom Regen durchtränkt wurde. So standen nun also Coule und Stearn alleine im Freien, wo sie sich gegenseitig nur anhand der Helmscheinwerfer erkennen konnten.

Ohne sie, war ihre Sicht gleich null.

„Das weckt alte Erinnerungen, was? Ich glaube einen derart starken Regen haben ich nicht mehr gesehen, seit unserer Mission zur Monsunzeit in Indien vor knapp 30 Jahren." gluckste der Sergeant, wobei er per Funk mit seiner Schwester reden musste, da der Sturm zu laut war, um normal miteinander sprechen zu können. „Damals hat Alex dich doch aus dem Schlamm im Ganges ziehen müssen oder?" erwiderte die Scharfschützin neckisch. Steven verdrehte genervt die Augen. „Was kann ich denn bitte dafür, wenn eine Brücke einfach so unter mir wegbricht? Außerdem hat es dich doch genauso ins Wasser gehauen wie mich!" „Ja, aber ich bin nicht bis zur Hüfte im Schlamm stecken geblieben." „Pah!"

Sie lachten beide ausgiebig darüber und vertrieben sich ansonsten die Zeit damit mit magnetisierten Stiefeln über das rutschige Deck der Venator zu schlendern. Und natürlich warfen sie auch immer wieder eine n Blick hinauf zur Klippe, doch selbst im Wärmebild war zu nichts zu sehen, außer nacktem Fels. Ab und zu erkundigte sich Micheal bei ihnen, ob alles in Ordnung war, was die beiden stets bejahten. Die Stunden zogen dahin und mit der Zeit mischten sich Blitze und Donner unter den starken Regen. Vor allem verlor Coule durch die unnatürliche Dunkelheit komplett das Zeitgefühl, nur durch die Uhr in seinem HUD erfuhr er, dass es inzwischen schon später Abend war.

Sein Magen begann knurrend nach Nahrung zu verlangen.

„Ich hasse Regen. Da kann ich mir nicht einmal schnell einen Riegel einwerfen, ohne dass er vollkommen durchtränkt wird." knurrte er missmutig. „Du versetzt dein Wasser doch sowieso mit kiloweise Glucose. Reicht dir das nicht an Kalorien?" fragte Julia nachdenklich, was dem Sergeant jedoch nur ein lautes Seufzen entlockte. „Schon, aber es ist immer noch ein riesiges Gefühlsunterschied, ob ich jetzt zehn Schnitzel in mich reinhaue, oder aber einen halben Liter von der isotonischen Glucoselösung saufe." „Hhm, na gut, das stimmt wohl."

Sie verstummten beide, als ein bestimmtes Lämpchen in ihrem HUD zu leuchten begann. Die Anzeige dafür, dass jemand einen Kanal zu ihnen geöffnet hatte. Sowohl Julia, als auch Steven erstarrte zur Salzsäule, als eine, ihnen wohlbekannte, Stimme aus den Lautsprechern dröhnte: „Hallo? Versteht mich jemand? Hier spricht Titan 06, John Miller. Bitte kommen!"

Es war ihr Vater, John!

„Dad!?" schallte umgehend Chloes quietschende Stimme in ihren Ohren wieder und ein Gefühl von Freude durchströmte ihren Geist.


Eine kleine Freudenträne rann John die Wange herunter, als er Chloes süßes Stimmchen vernahm und ihr folgten viele anderen.

„Dad!"
„Dad? Wie geht es dir?"
„Oh mein Gott, Dad!"
„Ich bin so froh dich zu hören, Dad!"

Waren nur einige der dutzenden Ausrufe, die durch die Funkverbindung auf den Titanen einprasselten und doch konnte er jede einzelne Stimme aus dem Wirrwarr einwandfrei seinen Kindern zuordnen. Steven, Alex, Shenmi, Amber, Micheal, Mark, Sarah, Kevin, Joseph, Jonas, Chloe, Julia, Mathew, Sebastian, Shixin, Benjamin, Emily und Robert. Sie alle waren da, lediglich Alina fehlte, doch er konnte sich nur zu gut vorstellen, dass sie als Ärztin wohl alle Hände voll zu tun gehabt hatte.

Er konnte spüren, wie Feyth sich mit ihrem Geist eng an den seinen kuschelte und durch seine Ohren mitlauschte.

„Ganz ruhig, ganz ruhig, ich freue mich auch unendlich euch alle wiederzuhören. Aber was habe ich euch beigebracht? Nicht alle durcheinander reden, sonst versteh man am Ende rein gar nichts." sagte er streng und doch gleichzeitig voller Freude, endlich Gewissheit zu haben, wie es seinen Kindern erging. Fast schlagartig verstummten sie alle miteinander, bis auf Micheal, der mit lachend erwiderte: „Du behandelst uns immer noch wie kleine Schulkinder, Dad. Du hast dich kein bisschen verändert." „Genauso wenig wie ihr. Bin ich froh dich zu hören Micheal! Geht es allen gut? Ich hoffe doch deiner Frau und dem Baby ist nicht passiert!" gab Miller glucksend zurück, wurde dann jedoch sofort wieder etwas ernster, als er nach Amanda fragte.

„Den beiden geht es gut. Amanda hat ein paar Verbrennungen abbekommen, aber nichts Ernstes. Und uns geht es allen wunderbar. Aber wie sieht es bei dir aus? Wir dachten, dein Funkgerät hätte es zerlegt, weil wir dich nicht erreichen konnten." antwortete der Admiral beruhigend, woraufhin John sich instinktiv, schamvoll am Helm kratzte. „Äh, sagen wir einfach: Dein alter Herr hat gemeint es wäre besser, das Funkgerät abzuschalten, anstatt zu versuchen, das Biepen zu reparieren. Aber ich bin so erleichtert zu hören, dass es allen gut geht. Eragon hat mir erzählt, was passiert ist."

„Ah, dann hast du den Drachenberg also bereits erreicht. Ja, ich habe mit dem Drachenreiter schon darüber gesprochen und ihm erklärt, wie die Lage aussieht." meinte Mike nun ebenfalls etwas ernster. Dieser Ton verhieß bei in der Regel nichts Gutes bei ihm. „Wie schlimm ist es?" wollte der Colonel wissen und machte sich schon auf das Schlimmste gefasst. „Also, wir konnten nur knapp die Hälfte der Dorfbewohner retten und zwei der angreifenden Drachen 'gefangen nehmen'. Shad, den du ja anscheinend bereits kennst und ein Drachenmädchen namens Ileakri. Ein Dritter ist tot. Allerdings konnten wir auch einige der Soldaten in Gewahrsam nehmen." antwortete der Admiral fast schon analytisch, jedoch schwang ein unverkennbarer Ton des Bedauerns mit.

John schloss für einen kurzen Moment die Augen. Er wusste bereits von den vielen Toten, Eragon hatte es ihm gleich zu Beginn ihrer Unterhaltung erzählt, doch das Gleiche noch einmal aus Mikes Mund zu hören versetzte ihm doch einen kleinen Stich. „So viele Tote." murmelte er bedrückt. „Ihr seid gerade auf der Venator nehme ich an?"

„Ja." stimmte Forke zu. „Wir haben die Überlebenden sofort auf die Krankenstation gebracht und versorgt, leider sind dennoch zwei weitere Männer im Laufe des Tages an ihren Verletzungen gestorben. Den beiden Drachen geht es jedoch den Umständen entsprechend gut. Shads Operation war ein voller Erfolg laut Kevin und Aidan und Ileakri hat sich ohnehin nur ein paar Knochen gebrochen. Sie werden beide wieder vollständig genesen, zumindest ihr Körper. Die beiden haben schrecklich Dinge getan, so schrecklich, dass ich sie dir nicht erzählen werde. Aber glaube mir, zumindest Shad wird wohl mehrere Jahre beim Psychologen verbringen müssen, falls es so etwas in dieser Welt gibt." „Ich kann es mir vorstellen Mike. Habt ihr den Magier gefunden, der ihren Geist kontrolliert hat? Freiwillig hätte das zumindest Shad, nicht getan."

„Jein."

„Jein?"

„Die Soldaten, die wir gefangengenommen haben, sprachen zwar von einer Elitetruppe, in der offenbar ein starker Magier dabei sein sollte, doch die müssen geflohen sein, als wir angefangen haben ernsthaften Widerstand zu leisten. Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Magier dafür verantwortlich ist. Stattdessen haben wir jeweils einen Kristall auf der Stirn der beiden Jungdrachen gefunden. Wir konnten sie zwar noch nicht Angela zeigen, aber Tymdek und ich glauben, dass sie für das Verhalten der beiden verantwortlich sind." erklärte Micheal nachdenklich und überrumpelte John geradezu mit Tymdek und Angela.

„Warte, warte, warte. Sagtest du Tymdek und Angela? Ihr seid den beiden schon begegnet?" fragte Miller verblüfft und konnte ein mehrstimmiges Kichern durch seine Lautsprecher hören. „Ja. Wir sind sogar bereits schon bei Lyath und Dekri gewesen. Deiner Spur zu folgen war nicht gerade schwer, Dad." gluckste Steven amüsiert. „Steven hat recht, Dad. Deine Naniten in Lyath waren wie ein Leuchtfeuer für Aidan. Aber das können wir auch besprechen, sobald ihr hier seid. Zu wissen, wie wir sie gefunden haben ist jetzt nicht unbedingt wichtig, oder?" fügte Forke fragend hinzu.

„Wie? Nein, nein, du hast mich nur etwas überrascht, schon gut. Aber du hast genau das Richtige angesprochen. Schließlich habe ich euch nicht grundlos angefunkt." erwiderte John und schüttelte kurz den Kopf, um sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Schieß los, wir sind ganz Ohr." meinte Micheal ernst.

„Dann passt jetzt gut auf und unterbrecht mich nicht. Wir wurden vor ein paar Minuten von mehreren Attentätern angegriffen, die versucht haben eine bestimmte Person zu entführen, beziehungsweise zu töten. Ra'zac, falls dir der Name etwas sagt, Mike. Jedenfalls konnten wir den Hinterhalt abwehren und einen der Angreifer gefangen nehmen. Jetzt glauben wir allerdings, dass auch zu euch solche Attentäter unterwegs sind, um die beiden Drachen zurückzuholen. Seit auf der Hut und stellt Wachen auf! Diese Kerle sind keine einfachen Hampelmänner, sondern gefährliche Gegner!" erklärte der Colonel todernst und sah aus dem Augenwinkel heraus, wie Feyth schon bei der bloßen Erwähnung des Namens dieser Kreaturen, das Zittern anfing. Beruhigend legte er ihr die rechte Hand auf den Kopf. Im Funkkanal herrschte plötzlich Totenstille, bis Micheal sich nach einigen Momenten zu Wort meldete. Er klang angespannt, fast schon aggressiv.

„Ra'zac meintest du? Ja, ich erinnere mich an sie. Mach die keine Sorgen Dad. Wir werden alles tun, um sämtliche Personen und Drachen auf diesem Schiff zu schützen." Einige Augenblicke später fügte er etwas sanfter und vor allem besorgter hinzu: „Ich soll dich von Tymdek fragen, ob mit Feyth alles in Ordnung ist." „Mit der Kleinen ist alles in Ordnung, ja. Warte mal kurz." erwiderte John und nahm sich mit einem Zischen den Helm vom Kopf. Dann hielt er ihn der kleinen Feyth hin, die den Kopfschutz skeptisch beäugte. „Steck deinen Kopf hinein und Brüll mal so furchterregend du kannst." flüsterte er ihr zwinkernd zu. Zögerlich kam das Drachenmädchen seiner Aufforderung nach, nur anstatt eines Brüllens, kam nur ein fragendes Fiepen aus ihrem Maul.

Miller konnte die „Oohs!" und „Aahs!" der Mädels hören, ohne dass er die Lautstärke aufdrehen musste. Er lächelte zufrieden, kraulte Feyth zärtlich das Kinn und setzte sich den Helm wieder auf.

„Reicht das als Beweis?" fragte er schmunzelnd und anstatt Mike, antwortete ihm Steven lachend: „Ich glaube du hast meine Verlobte ausgeknockt, zumindest hat es grad einen Schlag getan, nachdem sie vor liebe zerflossen ist." Die anderen Titanen stimmten in sein Lachen mit ein und auch John konnte nicht anders als mit zulachen. Erst einige Sekunden später hatten sich alle wieder allmählich beruhigt. „In Ordnung, ich denke wir belassen es vorerst dabei. Alles weitere würde ich gerne persönlich mit euch besprechen, sobald wir bei euch sind. Das wird noch drei, vier Tage dauern, je nachdem, wie lange dieser gottverdammte Sturm anhält." meinte der Colonel etwas ernster und erhielt als Antwort 18 grüne Bestätigungslämpchen in seinem HUD. „Ist gut. Und wie gesagt, mach dir keine Sorgen, wir werden die Augen nach Ra'zacs offen halten." entgegnete Micheal ebenso ernst. „Ach ja und ehe ich es vergesse: Tymdek sagte mir, dass du unbedingt Saphira und Eragon nach einem Drachen namens Bralluth befragen sollst. Es wäre wichtig."

„Es freut mich zu hören, dass du meine Warnung ernst nimmst, Mike. Ich werde die beiden natürlich nach Bralluth fragen. Also, falls etwas sein sollte, oder ihr mich jetzt schon unter vier Augen sprechen wollt, dann funkt einfach meine persönliche Frequenz an. Ansonsten sehen wir uns alle in ein paar Tagen. Fühlt euch alle jetzt schon von mir gedrückt. Richtet bitte einen Gruß von mir an Alina aus und natürlich auch an Amanda, Tymdek und Angela. Ich habe euch alle lieb!" verabschiedete sich Miller nach einigen Momenten des Nachdenkens, mit schwerem Herzen und alles seine Kinder erwiderten die lieben Grüße sofort.

„Wir sehen uns bald, Dad." sagte Forke noch zum Schluss, bevor John die Verbindung wieder unterbrach. Einige Tränen sammelten sich in seinen Augen und Feyth schmiegte ihren Kopf sanft schnurrend an seine Schläfe. Er war so stolz, sie alle seine Kinder nennen zu dürfen.


„Steven, Julia? Schluss mit halbgaren Sachen. Ich erlaube hiermit den Einsatz der Spezialausrüstung und schwerem Gerät. Alex, Mathew, Jonas, ihr geht ebenfalls noch an Deck, nachdem ihr euch bewaffnet habt, um die beiden bei der Wache zu unterstützen. Alles was kein Kull, oder Drache, oder Drachenreiter ist, wird auf Sicht erschossen, insbesondere, wenn ihr mehrere Gestalten mit schwarzen Kapuzenumhängen entdeckt. Verstanden?" befahl der Admiral knurrend und sofort blinkten die Bestätigungslichtchen der fünf auf.

„Jawohl, Sir!"

„Gut. Alle anderen sind ab sofort ebenfalls in höchster Alarmbereitschaft. Emily, Robert? Ihr kommt bitte so schnell es geht zu mir und den anderen in den unteren Hangar. Micheal Ende."

Steven klatschte sich vorfreudig in die Hände, während er zusammen mit Julia in Richtung Hangarluke ging. Mit einem bösen Lächeln auf den Lippen sang er leise:

„Lauft, lauft ihr bösen Buben, der Horizont verschlingt den Mond, lauft, lauft ihr bösen Buben, denn der Juggernaut und sein Hunter wachen auf!"



[Eragon Fan-Fiction] Der Titan und die DrachenreiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt