„Also wenn du mich fragst: Dieser Trestol sitzt schon irgendwo auf einem hohen Ross. Ich komme eigentlich mit jedem klar, aber dieser Kerl ist echt unerträglich mit seiner arroganten Art. Als ob er etwas Besseres wäre." brummte Steven kopfschüttelnd, während er neben John, Alanna, Sebastian und Shenmi herging, wobei diese nach wie vor die kleine Feyth behütend in den Armen hielt. Miller musste unwillkürlich schmunzeln, als er aus dem Augenwinkel sah, wie sie dem Drachenmädchen einen zärtlichen Kuss auf die Stirn gab und sie liebevoll streichelte, was der Kleinen wohl instinktiv ein genießerisches Gurren entlockte.
Dann wandte er den Kopf hinüber zu Coule und zuckte leicht mit den Schultern. „Es gibt nun einmal leider solche Leute, Steven. Aber wir wissen ja nur zu gut, dass so ein Verhalten irgendwann einmal nach hinten losgehen wird." erwiderte er, woraufhin Steven ein breites Grinsen aufsetzte. „Oh bestimmt. Und ich werde an dem Tag bei ihm stehen und schön Salz in die Wunde streuen."
„Qui sème le vent, récolte la tempête. Ich habe ebenfalls ein Auge auf ihn. Er verhält sich anders, seit ihr angekommen seid. Vor allem würde es mich interessieren, wozu er Misa zunächst in ihr Quartier bringt, nur um sie jetzt wieder zu holen, um sie Eragon vorzustellen." stimmte Bastian zu, wobei er eine nachdenklich Miene aufgesetzt hatte. Miller, der diesen Gesichtsausdruck von Sebastian und vor allem seine Folgen nur zu gut kannte, sah sich gezwungen eindringlich hinzuzufügen: „Bastian, der Drachenreiterorden und die Titanen sind Verbündete. Behalte das bitte im Kopf, bevor du etwas tust, ja? Versprich mir das. Ich habe keine Lust darauf einen vermeidbaren Konflikt mit ihnen anzufangen." Sein Sohn sah ihm daraufhin tief in die Augen, ehe er nickend antwortete: „On ne peut pas faire une omelette sans casser des œufs. Aber ich verspreche nichts Unüberlegtes zu tun, Dad."
„Jetzt mal mal nicht gleich den Teufel an die Wand, Bastian. Es ist vermutlich einfach nur der Stress und die Anspannung der letzten Tage, die ihn etwas verwirren." meldete sich dann Shenmi zu Wort und Alanna stimmte ihr zu: „Ich kenne Trestol schon sehr lange. Er mag seine Fehler haben, aber er ist ein guter Mann. Der Tod seines Bruders und dessen Frau haben ihn sichtlich erschüttert, daher würde ich nicht zu viel in sein Handeln hineininterpretieren Sebastian. Er versucht lediglich sich so gut es ihm möglich ist, um seine erblindete Nichte zu kümmern." „Ich werde das im Hinterkopf behalten, Alanna." entgegnete Sebastian mit einem aufgesetzten Lächeln, welches John äußerst nachdenklich stimmte.
Er und die anderen Titanen kannten Bastians Verhalten nur zu gut und so wie er es einschätzen konnte, misstraute sein Sohn diesem Trestol sehr. Und jemand dem er nicht vertraute, nicht zum engeren Kreis seiner Bekannten gehörte, oder aber einfach jemanden den er nicht leiden konnte, konnte sehr schnell ein unglückliches Ende finden, wenn Bastian danach war. Miller hatte schon viele solcher „Unfälle" miterlebt und war nicht wirklich erpicht darauf in ein paar Tagen aufzuwachen, nur um zu erfahren, dass Trestol plötzlich unter mysteriösen Umständen verstorben war.
Das Problem dabei war nur: Sebastian in dieser Hinsicht zu kontrollieren war praktisch ein Ding der Unmöglichkeit.
Vor allem jedoch war es für seine Opfer unmöglich vorherzusehen.
Im einen Moment lachte er mit dir, machte Komplimente und am nächsten Morgen fand man nur noch deine Leiche im Bett. Das einzige, was der Colonel wirklich dagegen machen konnte, war es seinem Sohn ein Versprechen abzuringen, was ihm jedoch nicht immer gelang.
Daher beruhigte es ihn zumindest teilweise, dass er es diesmal geschafft hatte. Sein Sohn mochte zwar in vielen Dingen ruchlos sein, doch er hielt sich stets an Versprechen.
Jedenfalls ihm gegenüber.
Er seufzte innerlich und dachte kurz zurück an das Gespräch mit dem Drachenreiter und Mimiath. Mit Sicherheit besaß Trestol ein großes Ego und einen leicht arroganten Charakter, aber er hatte in seinem Leben schon deutlich unangenehmere Gesprächspartner gehabt. Und die weiße Drachendame wirkte auch in Ordnung, wenn auch etwas überheblich. Jedenfalls nichts, mit dem er nicht fertig werden würde.
Sie waren knapp über zwei Stunden im unteren Hangar verblieben, wobei er hauptsächlich mit Eragon und Micheal geredet hatte, um das weitere Vorgehen zu planen. Dabei hatte er immer wieder hinüber zu Keno und Shad geblickt, die nicht mehr voneinander zu trennen gewesen waren. Othreni und Liriàrth waren direkt bei ihm gestanden, genauso wie Murtagh, der ja der Lehrmeister des Jungen war. Erst als Steven mit Shenmi und Sebastian neben ihn getreten war und gemeint hatte, sie würden jetzt nach Alex sehen gehen, hatte er sich von Eragon für den Abend verabschiedet und sich mit Alanna ihnen angeschlossen.
Und nun gingen sie gerade gemeinsam den Gang entlang Richtung Nurtons Quartier.
Der Weg vor ihnen teilte sich in zwei weitere Gänge auf, woraufhin Coule nach rechts deutete und sie seiner Anweisung folgten. Die Gruppe war gerade einen Schritt um die Ecke getreten, als John sofort erkannte, wo Alex Zimmer lag. Es war nur unschwer zu überhören und zu sehen, denn Tinira lag mitten auf dem Gang vor einer offenen Tür und hatte ihren langen Hals ins Innere gesteckt, wohingegen ihr Schwanz außen nervös hin und her peitschte. Zudem ertönte immer wieder in kurzen Abständen ein tiefes, schmerzerfülltes Grollen und Brüllen, das nur von Nurton her stammen konnte.
„Aha, wusste ich es doch. Darf ich vorstellen: Das ist Tinira, Alex' Verlobte." merkte Steven glucksend an und deutete dabei auf das zitronengelbe Drachenmädchen, welches noch keinerlei Notiz von ihnen genommen hatte. „Steven!" entgegnete John augenrollend seufzend, wohingegen Sebastian Tinira interessiert betrachtete. Auch Shenmi sah von der kleinen Feyth auf und ihre Augen weiteten sich, als sie Dun'vars Tochter erblickte. „Das ist die Tinira von der du mir erzählt hast?" wollte sie aufgeregt wissen und ihr Verlobter nickte zustimmend. „Oh! Sie sieht wirklich süß aus!" fügte sie daraufhin hinzu, bevor sie hinab auf Feyth in ihren Armen blickte. „Aber noch lange nicht so süß wie du." „Ihre Färbung gefällt mir. Sie wirkt aber noch recht jung, wie alt ist sie?" wollte Bastian neugierig wissen, während sie knapp vor Tinira zum Stehen kamen. „Nun, genau weiß ich es nicht, ich habe nie danach gefragt. Aber sie dürfte nicht sehr alt sein für einen Drachen." antwortete Miller wahrheitsgemäß und sah hinüber zu Alanna, die den Kopf Sebastian zuwandte und entgegnete: „Tinira ist etwas über acht Monate alt, Sebastian-Vodhr. Für einen Drachen wäre das ungefähr so etwas wie für euch Menschen ein Jugendlicher." Sontal nickte zufrieden. „Ich verstehe, habt Dank für die Auskunft, Alanna."
Ein weiteres schmerzerfülltes Brüllen drang aus dem von Tinira versperrten Türrahmen und Steven trat näher an sie heran. Er stupste sie vorsichtig an der linken Schulter an und meinte amüsiert: „Buh!" Erschrocken zog das Drachenmädchen hastig ihren Kopf aus dem Raum und sprang instinktiv zurück, wobei ihre Schuppen am Hals und Nacken vor Anspannung aufstellten. Allerdings ließ diese Anspannung schnell wieder nach, als sie bemerkte, wer da vor ihr stand, insbesondere Coule, der lauthals lachte. Auch John musste unwillkürlich amüsiert lächeln, als Tinira wieder zu ihnen trat und mit großen Augen Shenmi und Sebastian betrachtete.
*Ha – hallo.* brachte sie schüchtern hervor und zuckte kurz zusammen, als Coule ihr freundschaftlich den Hals tätschelte. „Hallo Kleine, entschuldige bitte, ich wollte dich nicht so sehr verschrecken." meinte der Sergeant gutmütig und bekam als Antwort ein leises Schnurren zu hören, als er ihr sanft die Wange kraulte. Dann deutete er auf seine Verlobte und seinen Bruder, während er erklärte: „Das hier sind Sebastian und meine Verlobte Shenmi. Die anderen drei kennst du natürlich schon." „Schön dich kennenzulernen Tinira." kam es daraufhin wie aus der Pistole geschossen von Shenmi zurück und sie trat ebenfalls vor, um das gelbe Drachenmädchen zärtlich an der Schnauze zu streicheln. „Bonjour mademoiselle, comment allez-vous? Sehr erfreut deine Bekanntschaft zu machen." begrüßte sie Bastian höflich und setzte ein Lächeln auf, das selbst John nicht einzuordnen vermochte.
Es brauchte ein paar Augenblicke, bis sich alles wieder soweit normalisiert und Tinira die beiden richtig begrüßt hatte, ehe Miller freundlich fragen konnte: „Und wie geht es Alex? Ist alles in Ordnung?" Das Drachenmädchen stieß ein missmutiges Knurren aus, als sie antwortete: *Ich – ich weiß es nicht Rotauge. Er schreit und brüllt, als würde man ihm bei lebendigem Leibe die Haut vom Körper ziehn. Aber Giftklaue sagt, das wäre normal.*Dann wandten sie allesamt den Kopf zur Tür, als Emily, in einem speziell für sie angefertigten Arztkittel mit sechs Ärmeln in den Rahmen trat. „Ah ihr seid es! Perfektes Timing! Wir brauchen dich Steven, du musst Rob helfen ihn festzuhalten, bevor er noch das ganze Zimmer auseinander nimmt." meinte die Feldärztin erfreut und scheuchte sie alle mit eindringlichen Handbewegungen nach drinnen.
Alex' Zimmer war überaus schlicht eingerichtet. Bis auf einen kleinen Tisch, auf dem einige verschiedene Dinge lagen an den ein Stuhl angerückt war und einer großen Gitarre, die angelehnt an ebenjenen Stuhl stand, gab es nicht viel als Einrichtungsgegenstände, wenn man von Schränken absah. Doch worauf natürlich all ihre Augen fokussiert waren, war natürlich das gigantische Bett, welches samt Nachttischchen in der hinteren linken Ecke des Raums angebracht war. Robert und Angela, die Kräuterhexe standen nur knapp daneben, wohingegen Aidan direkt über dem Bett schwebte und Alex fest im Blick behielt, der darauf lag. Der Koloss lag auf dem Bauch und war nur mit einer Unterhose bekleidet, sodass sie alle einen uneingeschränkten Blick auf die mächtigen Muskelberge und Knochenplatten auf seinem Rücken hatten. Zwei Infusionsnadeln steckten in seinem rechten Arm und waren jeweils mit einem großen Tropf verbunden, die Angela so hoch sie konnte emporhob. Die Flüssigkeiten darin hatte eine ungesunde Färbung, die eine metallisch grau und die andere rotbraun.
Robert währenddessen war vollends damit beschäftigt, seinen um sich schlagenden Bruder so gut er konnte festzuhalten, was jedoch nicht ganz so einfach war, bei jemandem wie Nurton. Ohne zu zögern sprang Steven Holsted bei, was dieser mit einem dankbaren Nicken bedachte. John knirschte unwillkürlich mit den Zähnen, es bereitete ihm kein Vergnügen, seinen Sohn derartig leiden zu sehen. Scheinbar war Alanna ebenso entsetzt, denn er konnte sie leise flüstern hören: „Bei den Ahnen!"
„Wie sieht es aus Emily?" erkundigte sich dann der Colonel angespannt, worauf Smith eine abwägende Handbewegung machte. „Es sieht schlimmer aus, als es ist. Er selbst bekommt davon nicht viel mit, laut Aidan haben die Naniten ihn in eine Art künstlichen Tiefschlaf versetzt. Sein Körper reagiert also eher instinktiv auf die Schmerzen, als dass er sie wirklich ‚fühlt'. Ich habe ihm die nötigen Infusionen gelegt, mit allen Stoffen, die die Naniten benötigen, alles was wir jetzt noch tun können, ist ihn ruhig halten und warten." erklärte sie mit klickenden Kieferklauen und strich kurz fürsorglich über Feyth's Schnauze, der Shenmi inzwischen rasch die Decke noch zusätzlich um die Ohren gewickelt hatte, um die Geräusche etwas zu dämpfen. Ein weiteres schmerzerfülltes Brüllen drang aus Nurtons Kehle und John konnte sehen, wie sich seine Finger tief in die Matratze krallten.
„Oh, hallo John! Wir treffen uns wohl scheinbar immer in den unwirklichsten Momenten." begrüßte ihn daraufhin Angela heiter, als sie ihren Kopf von Alex abwandte und ihnen zudrehte. „Hallo Angela. Es scheint wohl so, ja." entgegnete er freundlich. Sie musterte ihn einige Momente lang, bevor sie amüsiert bemerkte: „Ihr habt euch leicht verändert, seit unserem letzten Treffen. Es passt zu euch, Drachenritter." „Das glaube ich euch aufs Wort." erwiderte der Colonel schmunzelnd und trat zusammen mit den anderen näher zu Alex, bis auf Shenmi, die mit Feyth etwas Abstand hielt und bei Tiniras Kopf stehen blieb. Dem gelben Drachenmädchen war deutlich anzusehen, wie sehr sie Nurton beistehen wollte, aber durch ihre Größe nicht konnte und zum puren Zusehen verdammt war. Jedoch erging es den anderen auch nicht viel besser.
Die einzigen die wirklich etwas tun konnten, waren Steven und Robert und selbst sie sorgten im Grunde nur dafür, dass Alex nicht sein halbes Zimmer auseinandernahm während der Veränderung.
Erst jetzt konnte John einen genaueren Blick auf seinen Sohn werfen. Direkt fiel ihm auf, dass sein Schuppenkleid nicht wie sonst goldbraun schimmerte, sondern eher matt und extrem blass wirkte, genauso wie man es bei der Häutung einer Schlange sehen würde. Sein gesamter Körper bewegte sich ständig, jeder einzelne Muskel zuckte in unregelmäßigen Abständen. Zudem bemerkte er die kleinen, aber doch deutlich sichtbaren Hornansätze an den Schläfen seines Sohnes. Was ihm jedoch erst auf dem zweiten Blick auffiel, war der kleine stummelartige Schwanzansatz, der Alex knapp über dem Allerwertesten aus dem Rücken herauszuwachsen schien, genau an der Stelle, wo eigentlich die Wirbelsäule endete. Am Ansatz des Schwanz, war deutlich die aufgebrochene Schuppenhaut zu sehen, die sich wie Papier abzuschälen schien und unter den goldbraunen Schuppen, konnte der Colonel bruchstückhaft die schneeweißen Neuen erkennen.
„Ich bin ja einiges von uns Titanen gewohnt, aber das was seine Naniten da treiben übertrifft so ziemlich alles, was ich bisher gesehen habe. Er ist in der letzten Stunde fast fünf Zentimeter gewachsen! Und den Schwanzansatz da, hat er erst seit knappen 20 Minuten. Kein Wunder, dass sich sein Körper so schmerzerfüllt hin- und herwirft, ich glaube ich würde auch schreien, wenn ich plötzlich so einen Wachstumsschub hätte." merkte Holsted gegenüber seinem Vater an, wobei er sichtlich angestrengt klang, obwohl er noch im Gegensatz zu seiner Frau den Atlas trug.
Alex ruhig zu halten, war keine einfach Aufgabe.
Miller hob überrascht eine Augenbraue. „Das ist wirklich enorm schnell. Hat das einen bestimmten Grund Emily?" wollte er nachdenklich wissen, doch die Feldärztin schüttelte knapp den Kopf. „Keinen der wirklich Sinn ergeben würde. Aidan meint, es hätte damit zu tun, dass wir den Naniten die Grundzutaten in derart großen Mengen anbieten, was auch meine erste Vermutung gewesen wäre." „Das wäre zumindest logisch. Aber wenn ich es recht im Kopf habe wird er ja noch weitaus größer werden, oder?" „Exakt, Sir. Mit der jetzigen Wachstumsgeschwindigkeit, errechne ich ein erreichen der von mir errechneten Größe von 3,34 m in circa sieben Stunden, plusminus 15 Minuten. Bis dahin sollten die Naniten auch bereits seinen Schwanz vollends modelliert haben." erklärte die KI munter, offensichtlich fasziniert vom Vorgang der Verwandlung. Nach einer kurzen Pause fügte er dann an Emily gewandt hinzu: „Meinen Berechnungen nach zu urteilen, werden sie noch jeweils sechs der Nähr- und Baustoff-Infusionsbeutel benötigen, Ma'am." „Sechs? Nur gut, dass ich vorsichtshalber eine zusätzliche Kiste davon mit an Bord genommen habe, vor unserem Aufbruch." entgegnete Smith leicht überrascht und langte nach einer kleinen, weißen Kiste, die neben Angela auf dem Boden stand. Sie öffnete sie und angelte nach kurzem Suchen jeweils einen weiteren der verschiedenen Infusionsbeutel heraus, die sie feinsäuberlich auf das Nachttischchen legte.
„Wie weitreichend ist seine Verwandlung?" fragte dann Sebastian nachdenklich, wobei er eine Haltung angenommen hatte, die Micheal nicht unähnlich sah. Die Hände hinter dem Rücken gefaltet und den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt, um Alex besser betrachten zu können. Dabei straffte sich sein Hemd am Rücken soweit, dass John deutlich die vier Einbuchtungen auf Höhe seiner Schulterblätter sehen konnte.
Zwei rechts und zwei links.
Bevor er jedoch wirklich darüber nachdenken konnte, mussten sie alle einen schnellen Schritt nach hinten machen, da Alex' Fuß aus Stevens Hand rutschte und er mit der krallenbewehrten Extremität kräftig austrat. Er erwischte Coule damit auf Höhe der Hüfte, doch bis auf einen mittelmäßigen Kratzer und einem eher missmutigen Knurren seitens des Sergeants geschah nichts. Allerdings musste Miller unwillkürlich schlucken, als er die Füße seines Sohnes im Kopf mit seinen eigenen verglich. Sie mochten zwar beide ungefähr gleich aussehen, doch der Unterschied war trotzdem so heftig, als würde man ein Paar Kampfstiefel mit einem Paar Filzpantoffeln vergleichen. Und dabei würde Nurtons Füße noch wachsen.
„Sehr weitreichend. Aidan, zeig Bastian bitte kurz das Bild von Alex nach seiner Verwandlung." antwortete Emily, woraufhin die KI kurz grün aufleuchtete, zu ihnen herüber schwebte und Bastian im Anschluss kurz das Hologramm zeigte, welches John bereits schon auf der Drachenreiterfeste gesehen hatte. Sontal musterte das Abbild fasziniert und nickte dann schließlich, um Aidan zu zeigen, dass er es wieder abschalten konnte. „Ich verstehe was du meinst. Il faut souffrir pour être belle. Auch wenn es wohl eine größere Umstellung für ihn werden wird." bemerkte Bastian schmunzelnd und wandte den Blick wieder auf seinen Bruder, dessen schmerzerfülltes Knurren in den nächsten Minuten stark anschwoll, nur um dann wieder für kurze Zeit zu verebben.
John konnte Alanna neben sich mitleidig zucken sehen, ehe sie ihm missmutig zuflüsterte: „Es schmerzt mich ihn so leiden zu sehen, vor allem da ich so etwas ähnliches erst vor ein paar Tagen mit dir durchgestanden habe." Er horchte überrascht auf. „Ich habe auch so geschrien und mich hin und her gewälzt?" Die Elfe nickte zustimmend. „Vielleicht nicht ganz so stark, aber man hat deutlich gesehen, was dein Körper durchgemacht hat." erklärte sie leise was Miller langsam nickend zur Kenntnis nahm. Er hatte gar nicht mehr daran gedacht, wie er sich bei seiner Verwandlung angestellt haben musste.
Da sie jedoch nichts anderes tun konnten, als zu zusehen, setzten sie sich alle in einer Art Halbkreis auf den Boden hin, mit Ausnahme von Steven und Robert. Auch Emily blieb bei Alex stehen und nahm dafür Angela die Infusionsbeutel ab, sodass sich die Kräuterhexe zu den anderen setzen konnte. Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, dass John Angela im Groben erzählte, was nach seinem Aufbruch geschehen war, wobei er sich immer wieder kurz unterbrach, um nach Alex zu sehen, wenn dieser ein besonders heftiges Brüllen von sich gab. Zudem ergab es sich, dass Feyth nur eine knappe halbe Stunde, nachdem sie sich hingesetzt hatten, verschlafen die Augen öffnete und ausgiebig gähnte. Das kleine Drachenmädchen erschrak heftig, als es John und Emily vor sich sah, die beiden Personen, die sie ansonsten auf dem Arm trugen und schwang schlagartig den Kopf zu Shenmi um, die sich neben Tiniras Kopf niedergelassen hatte. Es brauchte einige Momente, bis das verängstigte grüne Drachenmädchen sich wieder beruhigt hatte. Im Anschluss begrüßte sie Yang und Bastian freudig fiepend und auch Angela schleckte sie zärtlich über die Wange, was die alte Kräuterhexe leicht erröten ließ.
John gab seiner Tochter jedoch ein stummes Zeichen, die Kleine gut festzuhalten, denn schon wenige Sekunden später richtete sie den Kopf in Richtung Alex, legte die Ohren an und jaulte leise. Wie der Colonel schon vorhergesehen hatte, versuchte sie sich aus Shenmis Griff zu befreien, um zu dem gequält knurrenden Nurton zu springen. Miller benötigte fast geschlagene zehn Minuten, ehe er Feyth so weit gehend beruhigt hatte, dass sie akzeptierte, Alex nicht helfen zu können, weshalb sie sich daraufhin mitleidig fiepend tief in Shenmis Arm zurückkuschelte, die sie liebevoll wieder zudeckte.
So vergingen die nächsten Stunden zäh wie Kaugummi und mit der Zeit wurden Alex' Veränderungen immer deutlicher sichtbar. Sein Schwanz wurde praktisch von Minute zu Minute länger und dicker, während seine Füße und Hände immer kräftiger wurden. Auch den Hörnern an seinen Schläfen konnte John sprichwörtlich beim Wachsen zusehen, wie sie sich mit der Zeit immer weiter nach hinten wegkrümmten. Am auffälligsten war neben dem Schwanz und den Hörnern jedoch das, was mit seinem restlichen Körper geschah. Die Knochenplatten auf seinem Rücken vergrößerten sich stark, während unter den mittlerweile milchig gegilbten Schuppen seine Muskeln immer größer wurden. Genauso stieß er mit dem Kopf irgendwann in den frühen Morgenstunden gegen das Kopfende des Betts, wohingegen seine Füße bereits über das andere Ende deutlich hinausstanden. Und auch die Tonlage seiner Stimme veränderte sich leicht. Mit der Zeit wurde das Knurren und sein Brüllen immer tiefer und basserfüllter, sodass Miller es richtig in seinem Bauch spüren konnte, als Alex wieder einmal ein schmererfülltes Brüllen aussandte.
Im Laufe des frühen Morgens kamen kurz Chloe, Amber und Sarah vorbei, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Dabei lernten sie zugleich Feyth kennen, die besonders große Augen machte, als Sarah's Haut sich ihrem waldgrünen Schuppenkleid anpasste, nachdem sie auf ihren Arm gesprungen war. Jedoch verabschiedeten sich die drei schon wieder eine halbe Stunde später, um sich noch ein paar Stunden schlafen zu legen.
Dann schließlich verebbten Alex' gequälten Schreie mit einem Mal, woraufhin alle hastig aufsprangen und wieder näher zum Bett herübergingen. John kam jedoch nicht einmal dazu Emily eine Frage zu stellen, als Nurton plötzlich ein erneutes Brüllen ausstieß. Dieses jedoch klang nicht schmerzverzerrt, sondern eher wütend, wie ein wildes Tier, dass sich in die Ecke gedrängt fühlte. Instinktiv packte der Colonel Alanna und warf sich mit ihr auf den Boden, während Shenmi mit Feyth und Angela das gleiche tat und Bastian rasch beiseite sprang.
Keine Millisekunde später flog Robert im hohen Bogen über sie hinweg und krachte gegen die rechte Zimmerwand. Auch Steven wurde stark zurückgeworfen, sodass der Sergeant Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Erschrocken sah John auf und bemerkte, dass Alex sich vom Bett erhoben hatte und nun mit gefletschten Zähnen und verengten Augen vor ihnen stand.
Sein Kopf reichte nun bis knapp unter die Decke, während die geschwungenen Hörner an seinen Schläfen diese sogar fast berührten. Seine milchig trüben, goldbraunen Schuppen lösten sich teilweise von allein ab und offenbarten die darunterliegenden schneeweißen Drachenschuppen, die noch um einiges robuster und kräftiger wirkten, als seine vorigen. Seine angedeutete Schnauze hingegen hatte sich nur leicht stärker ausgeprägt, doch unverkennbar waren die himmelblauen Drachenaugen, die wild umher huschten, ebenso wie die spitzen, rasiermesserscharfen Drachenzähne, die seine kegelartigen ersetzt hatten. Sein gesamter Körper wirkte noch bulliger als zuvor und dicke Muskelberge wölbten sich unter dem sich häutenden Schuppenkleid. Genauso wie seine krallenbewehrten Hände und Füße, mit denen John lieber keine Bekanntschaft machen wollte. Das gleiche galt für seinen knapp anderthalb Meter langen Schwanz, an dessen Ende mehrere brachial aussehende Stacheln saßen und den er wohl unbewusst wild hinter seinem Rücken hin und her schwang.
Für einen kurzen Moment dachte Miller, dass sich Nurton nicht unter Kontrolle hatte und war schon im Begriff auf die Beine zu springen, um ihm entgegenzutreten, doch zu seiner Überraschung blinzelte Alex mehrmals verwirrt, ehe das begleitende Knurren verstummte und er sich benommen mit der rechten Hand an den Kopf fasste. Gleichzeitig ließ er sich zurück aufs Bett fallen.
Fast einstimmig riefen alle Titanen erleichtert aus: „Alex!", bevor der Koloss leicht benommen entgegnete: „Dad? Was – was ist passiert? Ich – alles fühlt sich so – komisch an – "
„Du hast die Drachenmutation durchgestanden – und mich gerade einmal durch den Raum geworfen." erklärte Robert lächelnd, während er wieder zu den anderen ans Bett trat, welche sich nun alle wieder aufrappelten. Schockiert sah Alex hinüber zu seinem Bruder, der rasch hinzufügte: „Keine Sorge, es ist nichts passiert." „Tu nous a bien fait peur frère. Aber es ist schön zu sehen, dass du dich doch unter Kontrolle hast." ergänzte Sebastian und half dabei Angela auf die Beine, die große Augen machte, als sie Alex zu Gesicht bekam.
„Ich – ich habe niemanden verletzt, oder?" fragte Nurton nervös und noch bevor Steven den Mund aufmachen konnte, trat John an seinen Sohn heran und legte ihm väterlich die Hand auf die massige Schulter. „Nein, es ist niemandem etwas passiert, Alex." erwiderte er ruhig und schenkte Nurton ein aufmunterndes Lächeln. Einen Moment später spürte er etwas an seiner Hüfte vorbeihuschen und als er nach unten blickte entdeckte er Feyth, die sich wohl im ganzen Trubel aus Shenmis Armen gewunden hatte und nun auf Alex' Schoß gesprungen war. Etwas überrumpelt erstarrte Nurton mitten in der Bewegung und sah das kleine Drachenmädchen mit weitaufgerissenen Augen an, wie es sich in seinem Schoß bequem machte und fürsorglich den Kopf an seinem schuppigen Bauch rieb, wodurch sie automatisch sein altes Schuppenkleid abschabte. *Ich bin so glücklich, dass es dir wieder besser geht!* fiepte sie aufgeregt in Gedanken und schleckte zärtlich über die nun freigelegten schneeweißen Schuppen.
Es war rührend für John die beiden so zu sehen, vor allem, als Alex ihr vorsichtig die rechte Hand auf den Rücken legte, wobei seine Pranke fast groß genug war, sie halb zu umfassen. Hinter ihm konnte Miller hören, wie Tinira ebenfalls erfreut brummte, auch wenn sie nicht mit ihrem Kopf weit genug ins Zimmer gelangen konnte, um sich direkt zu seinem Sohn vorzuschieben. In den folgenden Minuten war der Raum erfüllt von erstaunten Ausrufen und weiterem Geschnatter, insbesondere von Angela und Shenmi. Alex hingegen wirkte in der ganzen Zeit so, als hätte er eine Überdosis Schlaftabletten eingeworfen und reagierte kaum auf die anderen. John hatte währenddessen seine liebe Mühe Steven davon abzuhalten im Akkord Witze zu reißen. Es dauerte über eine Viertelstunde, bis Emily Nurton bat, sich wieder hinzustellen, damit sie ihn ordentlich durchchecken konnte. Ihr Bruder erhob sich daraufhin schwerfällig und ließ Feyth hinüber auf Millers Schulter springen, der unwillkürlich schlucken musste.
Alex überragte sie allesamt wie ein Turm und wirkte sogar noch breiter, als Steven, was eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit war.
Die Feldärztin entfernte daraufhin die zwei Infusionsnadeln aus seinem Arm und untersuchte ihn sorgfältig. Sie überprüfte sämtliche Reflexe wie Lidschlag und den Pupillenreflex, genauso wie sie Aidan anwies einen medizinischen Scan anzufertigen. Die KI kam der Bitte sofort nach und wenige Augenblicke später betrachtete Emily die Werte, die ihr Aidan auf das Tablet sandte. „Deine Werte sehen soweit ganz gut aus, auch wenn du wohl etwas geschafft bist. Allerdings solltest du die Reste deiner alten Schuppen vollends entfernen, bevor du dich zum ausruhen hinlegst. Am besten du stellst dich einfach kurz unter die Dusche. Alle weiteren Untersuchungen können auch bis heute Nachmittag warten." erklärte sie schließlich zufrieden nickend und deutete in Richtung Badezimmer, was Alex ebenfalls nickend akzeptierte. „Ja – ich glaube das mache ich. Danke Emy." erwiderte er matt und wandte sich kurz an John, dem er ein schwaches Lächeln schenkte. Dieses wirkte zwar dank seines neugewonnen Gebiss' etwas verstörend, aber es war der eigentliche Wille hinter der Geste, der zählte. „Danke, dass ihr bei mir gewartet habt – das bedeutet mir wirklich viel, Dad." „Das ist doch selbstverständlich Alex. Und jetzt ruh dich erst mal aus, dein Körper hat immerhin einiges mitgemacht in der Nacht." entgegnete Miller väterlich schmunzelnd, ehe Nurton sich anschickte in Richtung Bad davon zutraben.
Er hielt jedoch kurz inne, als Tinira ein wehleidiges, leises Jaulen ausstieß und der Colonel konnte dem zitronengelben Drachenmädchen deutlich ansehen, wie sehr sie ihrem Geliebten beistehen wollte.
Unverhoffter Weise, kam Steven zu ihrer Rettung.
„Hey, Alex, würd es dir etwas ausmachen, wenn ich die Tür etwas – erweitere? Die Kleine will wirklich gerne bei dir sein." fragte er seinen Bruder für seine Verhältnisse ernst. Alex antwortete nicht sofort, sondern starrte das Drachenmädchen einige Momente lang an, bevor er leise seufzend mit beiden Augen zwinkerte und murmelnd antwortete: „Mach es."
Tiniras Augen schienen vor Freude zu strahlen und sie stieß ein glückliches Quieken aus. „Prima! Dann mal alle aus dem Weg! Baumeister Steven sorgt hier jetzt mal für eine kleine Raumerweiterung." meinte Coule glucksend und klatschte symbolisch in die Hände. „Versuch nicht allzu viel Dreck zu machen." bemerkte Robert skeptisch, während sie alle zurück von der Tür traten, genauso wie Tinira, die ihren Kopf zurückzog. „Ach das wird schon. Ein Glück das Micheal die Wände hier aus mehreren kleinen Platten konstruiert hat." versicherte der Sergeant, packte den Türrahmen mit seinen großen Pranken und riss die dicke Metallplatte, in der zusätzlich der Mechanismus der Tür untergebracht war aus der Wand, als bestünde sie aus Styropor. Begleitet wurde das Ganze von einem Kreischen, das John nur als „Fingernägel auf der Tafel" beschreiben konnte, weswegen es ihn nicht wunderte, als Feyth sich angewidert schüttelte. Zwei weitere herausgerissene Platten später war der Zugang zum Zimmer nun mehr als groß genug, dass Tinira flink ins Innere huschen konnte und dabei im vorbeigehen Steven dankbar über die Wange schleckte.
Coule grinste breit und stellte die Platten nach draußen in den Gang, während Sebastian erneut eindringlich Tinira musterte. John gefiel dieser bewertende Blick überhaupt nicht, seufzte jedoch innerlich auf, als er bemerkte, wie Bastian ein echtes Lächeln aufsetzte und das Drachenmädchen ungehindert passieren ließ.
Tinira eilte indessen aufgeregt Alex hinterher, der sich mittlerweile ins Bad zurückgezogen hatte. Zu ihrem Glück war Nurtons Badezimmertür breit genug, damit sie sich mit angelegten Flügeln und auf dem Bauch robbend hindurch quetschen konnte. Miller konnte noch ein erfreutes Quieken vernehmen, ehe die Tür hinter ihr zugeworfen wurde und das Drehen eines Schlüssels folgte. Noch ehe Steven einen gewitzten Kommentar dazu abgeben konnte, hatte Shenmi sein rechtes Ohr gepackt, seinen Kopf zu ihr heruntergezogen und gefährlich leise geflüstert: „Ein Wort darüber, Schatz, und du weißt was passiert."
Coule schluckte reflexartig und begann heftig zu nicken, während er sich gleichzeitig wie bei einem Reißverschluss über den Mund fuhr.
John musste amüsiert grinsen. Yang hatte Steven wirklich gut im Griff, worüber er schon mehr als einmal froh gewesen war. „Die beiden scheinen sich wohl wirklich sehr nahezustehen. Wobei ich es natürlich irgendwo verstehen kann, für eine junge Drachendame wie Tinira hat er zweifellos seinen Charme, insbesondere jetzt, nach seiner Verwandlung." meinte Angela heiter, worauf John eine abwägende Handbewegung machte. „Das wird sich noch zeigen Angela, Alex ist sich in der Hinsicht nicht ganz so sicher wie Tinira." erwiderte er und streichelte Feyth schmunzelnd über den Kopf, als sie glücklich hinzufügte: *Aber er sieht jetzt wirklich schön aus mit seinen Hörnern, den weißen Schuppen und seinem Schwanz.* Dabei klang sie fast schon wie ein verliebter Teenager. Miller musste belustigt lachen und wollte neckisch wissen: „Hast du dich jetzt etwa auch noch in ihn verguckt?" Daraufhin knabberte sie kurz protestierend an seinem Ohrläppchen und entgegnete: *Nein. Mein Herz gehört jemand anderem.*, wobei sie ihm daraufhin liebevoll über die Wange schleckte und ihren Kopf an seine Backe schmiegte. „Oh du." erwiderte der Colonel gerührt lächelnd, während sie allesamt Alex' Zimmer verließen, um ihm wenigstens ein bisschen Privatsphäre zu gönnen.
Allerdings wurde ihre gute Stimmung im Keim erstickt, als Aidan sich auf einen Schlag knallrot färbte und todernst verkündete: „Achtung! Eingehender Funkspruch auf persönlicher Frequenz der Titan-Einheit!" Nur einen Moment später ertönte Micheals angespannte Stimme aus seinem Lautsprecher: „An alle: Alarmstufe Rot! Das ist keine Übung! Mit sofortiger Wirkung kampfbereit machen und um 0800 im oberen Hangar einfinden! Ich wiederhole: Kampfbereit machen und Treffen um 0800 im oberen Hangar! Micheal out!"
Wie ein Blitz durchzuckte sie diese Meldung und Johns dritte Persönlichkeit drängte sich nach oben, woraufhin sein Gesichtsausdruck zu Stein wurde.
„Um was für einen Notfall handelt es sich, Aidan? Was ist passiert?" wollte er zackig wissen und die KI erwiderte analytisch: „Ich weiß es nicht genau, Sir. Der Admiral ließ mir auf meine Anfrage nur grobe Informationen zukommen. Scheinbar hat der Aufruf etwas mit einer Nachricht zu tun, die Großmeister Eragon vor wenigen Minuten erhalten hat."
Millers Augen verengten sich. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
„Alex! Du bleibst mit Tinira auf deinem Zimmer!" brüllte er als nächstes laut in Richtung Badezimmer, ehe er sich an die anderen wandte, die ihn erwartungsvoll anblickten. „Ihr habt Micheal gehört! Kampfbereit machen und Treffen um 0800 im oberen Hangar! Ihr geht am besten jetzt schon dorthin Angela! Los, los, los!" rief er stramm und ohne weiter zu zögern rannten sie jeweils in Richtung ihres Quartiers oder in Angelas Fall in Richtung des Hangars davon. Er selbst nahm dabei Alanna an die Hand, die Mühe hatte mit ihm Schritt zu halten, wohingegen Aidan der Kräuterhexe folgte. In einer Sache war sich Miller jetzt schon sicher: Was auch immer Eragon erfahren hatte, es musste unweigerlich mit der Schwarzen Rose zusammenhängen.
Daran bestand kein Zweifel.
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[Eragon Fan-Fiction] Der Titan und die Drachenreiter
Hayran KurguDer Soldat John Miller findet sich nach einem schrecklichem Unfall an den Ufern eines ihm unbekannten Landes wieder. Schon sehr bald wird ihm bewusst, dass er sich nicht mehr in seiner eigenen Welt befindet. So also macht er sich auf den Weg, die Dr...