Der erste Schultag

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Jaime

Schlaftrunken wachte ich auf und wankte in das Badezimmer, das wie alles hier in den Farben grün und Silber verziert war. Ich betrachtete mich kurz im Spiegel, fand das ich annehmbar aussah und ging in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Auch hier war alles in beiden Farben gehalten, was den Raum dunkler, aber auch geheimnisvoller wirken ließ. Ein Feuer, das aber keine Wärme spendete, ließ den Raum in geisterhaften Licht erstrahlen und helle Flecken tanzten über die Wände.

Ich ließ mich auf eins der grünen Sofas fallen und wartete auf Draco und die anderen. Mittlerweile begann sich der Gemeinschaftsraum immer mehr zu füllen und ich beobachtete andere Schüler, die den Saal betraten und wieder verließen. Endlich kam auch Draco, an dessen rechten Arm ein Mädchen klebte und worüber er nicht besonders glücklich schien. Im Schlepptau waren wie immer Crabbe und Goyle, aber diesmal auch zwei andere Mädchen. Draco ging auf mich zu und stellte mir seine weibliche Klette vor. ,,Das ist Pansy Parkinson und die anderen beiden sind Millicent Bulstrode" - er deutete auf ein Mädchen, das ziemlich groß und schwer aussah - ,,und das ist Daphne Greengrass." Ein Mädchen mit braunen Haaren und blauen Augen lächelte mir schüchtern zu.

,,Ich bin Jaime Gaunt", stellte ich mich ihnen vor und lächelte sie freundlich an. Daphne Greengrass wurde rot und schaute schnell weg, Milicent Bulstrode nickte mir zu und Pansy Parkinson musterte mich von Kopf bis Fuß und war mit meiner Erscheinung offenbar zufrieden, denn sie schenkte mir ein strahlendes Lächeln.
,,Kommt jetzt", meinte Draco und zog Pansy hinter sich her, ,,wir haben jetzt Verwandlung bei der ollen McGonagall und sie bevorzugt ständig diese Granger. Danach haben wir Verteidigung gegen die Dunklen Künste ... Ich hoffe, dieser Lockhart versteht sein Fach."

Ich schnaubte nur. „Mir kommt er ziemlich dämlich vor."

Draco grinste, was Pansy dazu brachte ebenfalls zu lachen.
Also machten wir uns auf den Weg zu Verwandlung, was wir zusammen mit den Gryffindors haben würden.

Wir Slytherins quetschten uns in die letzten Reihen weshalb die Gryffindors gezwungen waren, vorne zu sitzen. Professor McGonagall betrat den Raum und musterte die Schüler mit strengem Blick, dann wandte sie sich an mich. ,,Mr. Gaunt, ich glaube, es ist keine gute Idee, wenn Sie so weit hinten sitzen. Schließlich müssen Sie noch viel nachholen. Deshalb wäre es wohl besser, wenn Sie sich zwischen Miss Granger und Miss Diggory setzen."

Sie deutete auf den Platz vor ihrem Pult. Seufzend stand ich von meinem Platz zwischen Draco und Theodore Nott auf und ließ mich bei den Gryffindors nieder. Hermine Granger rutschte sofort einige Zentimeter weg, aber Allana schenkte mir ein schwaches Lächeln. 

McGonagall erklärte uns unsere Aufgabe für die heutige Stunde: Wir mussten einen Käfer in einen Knopf verwandeln. Hermine machte sich sofort an die Arbeit und Allana und ich versuchten es ihr möglichst unauffällig gleichzutun. Nach wenigen Sekunden hatte die brünette Gryffindor bereits einen runden Knopf vor sich liegen.
Allana und ich blickten uns zögerlich an.

„Ähm ... willst du es mal versuchen?", fragte ich das Mädchen. Sie nickte langsam krempelte sich dann die Arme der Bluse hoch. Dann deutete sie sichtlich nervös mit dem Zauberstab auf den Käfer. „Vielleicht solltest du ein wenig Abstand halten. Falls gleich irgendetwas schiefläuft."

Ich blickte sie nur betont unbeeindruckt an und blieb wo ich war. Das entlockte Allana ein kleines Lächeln. Sie holte tief Luft. Dann ließ sie ihren braunen Zauberstab durch die Luft schnipsen und murmelte den Zauber, während ich gebannt und mit großen Augen auf das krabbelnde Insekt starrte.
Nach mehreren Versuchen begann sich der Käfer schließlich zu verändern, wurde flacher und dehnte sich aus, bis er eine rundliche Form annahm.

Seine Kinder (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt