AllanaHagrid verfrachtete Malfoy in das erstbeste Bett und schlürfte dann eilig davon, um Professor Dumbledore über den Unfall zu informieren.
Malfoy jammerte derweil vor sich hin und Madame Pomfrey flöste ihm ein Schmerzmittel ein. ,,Könntest du bei ihm bleiben? Ich bin mir sicher, er wird jetzt gerne in Begleitung einer Freundin sein", meinte Madame Pomfrey und mir klappte der Mund auf. ,,Wir sind nicht befreundet!", rief ich, doch die Hexe war schon hinausgewuselt.
Seufzend setzte ich mich auf einen Stuhl und bedachte den verletzten Malfoy mit einem verärgerten Blick. Er hielt sich den Arm und sein Gesicht war verzerrt.
Ich rollte die Augen. ,,Komm schon, das kann doch nicht so schlimm sein. Ich habe mir einmal den Arm gebrochen und habe nicht geheult, obwohl ich danach eine Woche kein Quidditch spielen konnte! "
Und dann wurde mir klar, warum Malfoy so tat, als wäre er tierisch verletzt: ,,Du willst nur nicht Quidditch gegen uns spielen, hab ich recht? Du willst, dass wir bei schlechtem Wetter gegen die Hufflepuffs spielen!"
Dieses kleine Stück Aas!
Malfoy tat so, als würde er mich nicht hören, aber er grinste kurz.
Ich war kurz davor die Beherrschung zu verlieren.
,,Du...!", brachte ich nur hervor und rüttelte den Slytherin ein wenig, ,, du bist so ein verdammter -!"
Doch weiter kam ich nicht, denn Snape kam hereingerauscht und bedachte mich mit einen abfälligen Blick. ,,Noch einmal so eine Ausdrucksweise und es gibt Nachsitzen, Miss!"
Ich nickte hastig und setzte mich wieder hin. Wahrscheinlich konnte ich von Glück sagen, dass nicht jetzt schon Nachsitzen aufgebrummt bekommen hatte. Snape mochte mich wohl.
Der Hauslehrer von Slytherin ging zu seinen Schüler und untersuchte kurz den Arn.
,,Er kann doch bestimmt wieder Quidditch spielen, oder?", fragte ich und bemühte mich um eine besorgte Miene, ,,in ein paar Tagen ist schließlich das Spiel gegen Slytherin. Aber das müsste doch klappen, oder? Die Malfoys sind schließlich bekannt dafür, dass sie hart im Nehmen sind."
Malfoy warf mir einen mörderischen Blick zu.
Wenn Snape zugab, dass Malfoy spielen konnte, würde er im Regen fliegen müssen, und wenn nicht, würde sein Schüler als Memme dastehen.
Snape war die Ehre des Hauses Malfoy offenbar nicht so wichtig. ,,Er kann nicht spielen", erklärte er und ein schmallippiges Grinsen schlich über seine Züge. ,,Wir werden das Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff wohl vorziehen müssen. "
Ich unterdrückte ein Schnauben und eine spitze Antwort. Malfoy feixte.
,,Sie werden den heutigen Tag noch im Krankenflügel verbringen müssen", erklärte Snape und Malfoy verzog das Gesicht, als würde er es bedauerlich finden. Natürlich war es ihm gerade recht, zu faulenzen und keine Hausaufgaben machen zu müssen.
Snape erhob sich und ging wieder hinaus, allerdings sah ich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht blitzen. Er freute sich wohl, dass die Gryffindors und die Hufflepuffs diese Woche im strömenden Regen gegeneinander spielen würden.
Ich hasste Malfoy ein kleines bisschen mehr.
,,Du bist so ein Idiot!", schnauzte ich ihn an, doch er wölbte nur lachend eine Braue. ,,Diggory, es ist mir immer wieder eine Freude, dich zur Weißglut zu treiben!" Er setzte sich im Bett auf und stützte sich mit dem gesunden Arm auf der Matratze ab. ,,Und noch etwas: Solltest du mich noch einmal vor einem Lehrer oder Schüler bloßstellen, ist dein Geheimnis", - er grinste erneut - ,, kein Geheimnis mehr. Ich bin schon gespannt, was mein Vater dazu sagt, dass du Vielsafttrank gebraut hast." Er schaute mich aus seinen grauen Augen an und ich funkelte wütend zurück.
,,Schön", meinte ich kühl, ,,dann sag's ihm doch!"
Malfoys Augen flackerten.
,,Du hast keine Beweise, oder?", meinte ich und ließ etwas Hähme in meine Stimme fließen. ,,Du vermutest es zwar, kannst es aber nicht beweisen. "
In Malfoys Wange zuckte ein Muskel.
Ich lachte und patschte ihm auf die Schulter, weshalb er zusammenzuckte. ,,Du bist soo leicht zu durchschauen! "
Fröhlich pfeifend stiefelte ich hinaus und schlug die Tür hinter mir zu.
Ich liebe es ebenfalls, Malfoy zur Weißglut zu treiben!Jaime
,,Und...was wirst du jetzt machen?", fragte Hermine schließlich mit leiser Stimme.
Ich zuckte die Schultern. ,,Ich kann jetzt schlecht meinen Vater, den ich noch nie im Leben gesehen habe, beim Ministerium anzeigen, dass er meine Mutter, die ich ebenfalls nicht kenne, gefoltert hat. Ich würde mal sagen, das Leben geht weiter. Meine Eltern sind wahrscheinlich sowieso tot und das ganze ist vorbei." Ich versuchte meine Stimme kalt und emotionslos klingen zu lassen, aber das gerade Erfahrene war mir keineswegs egal. Ganz im Gegenteil: Ich wollte die Wahrheit wissen. Die Wahrheit, warum ich Parsel sprechen konnte. Die Wahrheit, warum man mich von Allana getrennt hatte. Die Wahrheit, warum meine Mutter von meinem Vater gefoltert worden war. Die Wahrheit über mein Leben.
Ich stand auf und richtete meinen Umhang. Dann half ich Hermine auf, die mich immer noch sorgenvoll ansah. ,,Wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich da, okay?"
,,Okay", murmelte ich leise und gemeinsam gingen wir den Gang entlang. ,,Draco ist im Krankenflügel, hast du gesagt?", fragte ich Hermine. Sie nickte kurz und ich wechselte aprupt die Richtung zum Krankenflügel. ,,Ich werde dann mal sein zerstörtes Selbstbewusstsein vom Boden aufkratzen."
Hermine lächelte leicht über meine Worte und winkte mir zum Abschied zu. ,,Viele Grüße an Allana!"
Sie ging davon und ich sah ihr eine Weile lang nach. Sie hatte so etwas unbeschwertes an sich. Etwas Natürliches, das viele Mädchen mit Schminke und Puder nachzumachen versuchten.
Hermine verschwand hinter einer Ecke und mit ihr auch meine merkwürdigen Gedankengänge. Kopfschüttelnd wandte ich mich um und suchte den Weg zum Krankenflügel. Ich bog um eine Ecke und stolperte, als ich gegen meine Schwester rannte. ,,Al, kannst du nicht aufpassen?!"
,,Sorry!", meinte sie und versuchte das Gleichgewicht wieder zu erlangen, indem sie sich an mich klammerte. Ich umfasste ihre Arme und schob sie von mir weg. ,,Wenn du fällst, heißt das nicht, dass ich auch fallen will", erklärte ich und sie schnaubte. ,,Manchmal bist du ein genauso großes Arschloch wie Malfoy. "
,,Mein verschollener Zwilling", grinste ich, doch ich konnte mich einfach nicht auf die jetzige Situation konzentrieren. Mein Monster von einem Vater und Crucio spukten wie eine dunkle Wolke in meinen Gedanken herum. Das Lächeln erstarrte auf meinem Gesicht. Trotzdem musste ich nun vor Allana den Schein wahren. ,,Apropos: Ist er immer noch im Krankenflügel?"
Ihre Miene verdüsterte sich augenblicklich und ich ahnte, dass die beiden sich mal wieder gezankt hatten.
,,Er tut so, als wäre er totkrank, damit er bei dem schlechten Wetter nicht Quidditch gegen uns spielen muss!"
,,Schlaues Kerlchen", meinte ich und erntete dafür einen bösen Blick seitens Allana.
,,Es ist einfach nur unsportlich!"
Ich seufzte gespielt auf und versuchte mich auf das Geschehen vor mir zu sehen und nicht die Bilder in meinem Kopf. ,,Liebste Schwester, in Slytherin steht so etwas an der Tagesordnung. Slytherins sind hinterhältig und listig, schon vergessen? Und Draco ist eben - wie ich - ein perfekter Slytherin!"
Sie schnaubte erneut. ,,Ich mag ihn trotzdem nicht. "
,,Das habe ich auch nicht erwartet. Aber er ist eben mein bester Freund und damit musst du wohl klarkommen. "
,,Vermutlich", stimmte sie mir zu und schaute mich an. Sie legte mir eine Hand auf die Wange. Ihre grauen Augen blickten besorgt in die meinen. ,,Du siehst bedrückt aus. Und traurig. Was ist los? "
,,Nichts", schwindelte ich und bemühte mich um ein Lächeln, das ein wenig gezwungen wirkte. ,,Bin nur müde. "
,,Okaay", antwortete sie langezogen und umarmte mich kurz. ,,Bis später dann. Und viele Grüße an Malfoy."
Ich hob eine Braue. ,,Ironie?"
,,Ironie."
Sie drehte sich um und ich überlegte fieberhaft, wie ich es ihr am besten sagen sollte. Das mein Vater ein gefühlloses, brutales Monster war. Ich seufzte. Jetzt auf jeden Fall nicht.
Ich betrat den Krankenflügel und fand Draco vor Schmerzen wimmernd im Bett vor.
,,Hör mit dem Blödsinn auf. Ich bin's nur."
Draco schlug die Augen auf und war plötzlich wieder gesund. ,,Hast du es mir abgekauft?"
,,Nicht im Geringsten. Viele Grüße von Allana übrigens. "
,,Echt?", fragte Malfoy und richtete sich unmerklich auf.
,,Nein."
Er sackte wieder auf die Matratze.
,,Warum bist du eigentlich zum Hippogreif gegangen?", fragte ich ihn und er wurde leicht rot.
,,Ich wollte jemanden beeindrucken", murmelte er und ich schnaubte. ,,Hat wohl nicht geklappt. "
,,Nein", gab er zu.
Ich umrundete sein Bett und goss mir ein Glas Wasser ein, das auf dem Nachttisch stand. Ich drehte es zwischen meinen Händen und nippte kurz daran. ,,Das hast du geschickt eingefädelt."
,,Was denn?", fragte Draco unschuldig, aber ich sah ihn nur an. ,,Das Spiel. Gryffindor und Hufflepuff. Bei Gewitter."
Jetzt bemühte er sich nicht mehr seine Schadenfreude zurückzuhalten und ein breites Grinsen ziehrte sein Gesicht.
,,Und ich vermute, du willst die Vorzüge deiner ,Verletzung' in vollen Zügen genießen. "
,,Das habe ich vor. Die nächsten Tage werden ein Albtraum für die Gryffindors sein!"
,,Mmmm", machte ich nur, ,,treib's aber nicht zu weit."
Mit diesen Worten trank ich das Glas leer, stellte es dumpf auf das Tischchen und ging hinaus. Ich hatte weitaus wichtigeres zu tun, als Dracos Spielchen mitanzusehen. Ich brauchte Informationen. Stammbäume. Fotos. Protokolle. Familiennamen. Aufzeichnungen. Und Hermine.Habt ihr schon eine Idee, wer die Mutter der beiden ist?
Hier sind noch mal ein paar Infos über sie, die auch schon in der FF vorkamen:
Sie war in Gryffindor
Sie ist tot
Sie hat(te) mindestens einen Bruder
Sie ist ein fiktiver(!) Charakter
So, viel Spaß beim Knobeln, aber offenbar ist diese Frage nicht wirklich schwer: Meine Schwester hat es nach fünf Sekunden erraten :(
Wer's errät, kriegt Hundert Punkte :)
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Seine Kinder (1)
FanficLord Voldemort. Dunkelster schwarzer Magier seit Grindelwald. Jaime Gaunt. Im Waisenhaus aufgewachsen. Seine Eltern kennt er nicht, er weiß nichts über sie. Aber eines Tages erhält er einen Brief zu einer mysteriösen Schule namens Hogwarts. Allana...