JaimeWir kamen im Gemeinschaftsraum der Slytherins an, der glücklicherweise vollkommen leer war. Ich setzte mich auf eines der grünen Sofas und Draco ließ sich auf ein anderes fallen.
Ich hob eine Braue und sah ihn fragend an. ,,Also? Was weißt du über die Kammer des Schreckens?"
Draco verzog kurz das Gesicht, denn er hasste es, wenn ich so mit ihm sprach. Aber das war mir im Moment vollkommen egal.
Er schien kurz zu überlegen und ich wartete ungeduldig ab. ,,Ich weiß nicht viel darüber, sondern nur das, was mein Vater mir darüber berichtet hat. Die Kammer des Schreckens ist ein Ort, der hier in Hogwarts ist, aber niemand hat ihn je gefunden. Außerdem wurde diese Kammer vor ungefähr 50 Jahren schon einmal geöffnet und damals ist ein Schlammblut gestorben. Es geht sogar das Gerücht um, dass nur Schlammblüter und keine Reinblüter in Gefahr sind. Aber wie schon gesagt: ich weiß nichts genaueres."
Ich nickte nachdenklich, auch wenn ich immer noch nicht wusste, was diese geheimnisvolle Stimme damit zu tun hatte. Warum hatte Draco sie nicht gehört, aber dafür Allana und ich?
Ich konnte mir darauf einfach keinen Reim machen ...
Ich seufzte und rieb mir die Schläfe. Bestimmt brauchte ich nur ein wenig Schlaf und dann würde ich Allana fragen, ob sie etwas wusste.Allana
Im Gryffindor Gemeintschaftsraum begann Hermine sofort damit mich und Harry mit Fragen zu durchlöchern.
,,Was war das für eine Stimme?
Wie hat sie sich angehört?
Von wo kam sie?"
Wir versuchten ihre Fragen so genau wie möglich zu beantworten, aber etwas beschäftigte mich. ,,Warum haben nur Harry und ich die Stimme gehört, aber ihr nicht?"
Hermine verstummte sofort und ich wusste, dass sie die Antwort auf diese Frage nicht kannte.
,,Also sie hat von töten und zerfetzen gesprochen?", nahm Ron den Faden wieder auf und ich nickte. ,,Genau."
,,Mmmmm", machte er, aber ich ahnte, dass er auch nichts über diese Stimme wusste.
,,Ach, das bringt doch alles nichts!", fauchte Hermine und schmetterte ein Wörterbuch zur Seite. ,,Die einzigen Fakten, die wir bis jetzt haben, sind, dass das Ding spricht, obwohl es nicht jeder hört, es jemanden versteinern kann und ganz offensichtlich etwas mit der ominösen Kammer des Schreckens zu tun hat, von der wir nur wissen, dass sie kürzlich geöffnet wurde. Noch etwas?"
Alle schüttelten synchron die Köpfe, aber ich sagte ,, Ja.", woraufhin mich Hermine verwirrt anschaute.
,,Was denn noch?", fragte sie mich.
Ich erinnerte mich noch einmal an die Schrift an der Wand. ,,Es gibt noch einen gewissen ,Erben' , das stand zumindest an der Wand. ,,Feinde des Erben nehmt euch in Acht, wisst ihr nicht mehr?"
,,Stimmt", murmelte Hermine und kitzelte etwas auf ein Stück Pergament. Vermutlich Notizen.
,,Außerdem glaube ich, dass Malfoy etwas darüber weiß", fuhr ich fort und alle drei starrten mich an.
,,Wie kommst du denn darauf?", fragte Ron mich perplex.
,,Sein Gesichtsausdruck wirkte einfach nicht sehr überrascht, als er den Satz an der Wand gelesen hatte. Und er hat so etwas gesagt wie ,ihr seid die nächsten, Schlammblüter!'"
Ron klatschte in die Hände. ,,Damit ist doch alles klar! Malfoy ist dieser komische Erbe!"
Aber ich schüttelte den Kopf. ,,Das habe ich nicht gesagt. Ich glaube nur, dass er mehr über die Kammer des Schreckens weiß, als wir."
Harry streckte sich und gähnte lauthals. ,,Wisst ihr was? Vielleicht sollten wir morgen weitersprechen."
Ron gluckste und murmelte etwas wie ,,wahr gesprochen."
Dann gingen wir ins Bett, aber es dauerte lange Zeit, bis ich endlich Schlaf fand.Am nächsten Tag rüttelte Hermine mich unsanft auf. ,,Du hast verschlafen, beeil dich!"
Ich stöhnte genervt auf und plumpste vom Bett.
Hermine war natürlich schon in Schuluniform und schleppte mich ins Bad, wo ich prompt wieder eindöste.
Endlich saßen wir im Unterricht, was ich als Wohltat empfand, da wir Geschichte der Zauberei bei Professor Binns hatten und ich da in Ruhe weiterschlafen konnte. Ich legte den Kopf auf den Tisch und fing an zu schlafen.
Ich befinde mich in einer düsteren, dunklen Kammer, die ein grünes Leuchten verströmt. Die Kammer ist sehr groß und überall stehen Statuen von Schlangen oder einem affenartigen Mensch mit langem Bart. Auf dem Boden befinden sich viele Pfützen und Lachen voller Wasser, außerdem liegt dort ein aufgeschlagenes Buch. Eine kleine Person steht im Schatten einer Säule und ihre Hände sind mit roter Farbe verschmiert. Ich höre, wie sie herzzerreißend schluchzt und will zu ihr gehen, aber meine Füße verweigern mir den Dienst, sodass ich nur dastehen kann und das Wimmern mitanhöre.
,,Professor, könnten Sie mir möglicherweise etwas über die Kammer des Schreckens sagen?"
Ich erwachte unsanft und merkte, dass ich am ganzen Leib zitterte.
Auch die anderen Schüler waren nun mehr oder weniger wach und ich merkte, dass sich viele von ihnen interessierte Blicke zuwarfen. Neville schreckte auf und fiel vom Stuhl, Harry rückte seine Brille gerade, Ron unterdrückte ein Gähnen, Jaime setzte sich gerade auf und Malfoy tuschelte mit Crabbe und Goyle. Alle waren nun hellauf gespannt und lauschten aufmerksam, was in diesem Fach noch nie der Fall gewesen war. Sogar Professor Binns war kurzzeitig etwas verwirrt, da er noch nie - vermutlich nicht einmal zu Lebzeiten - ein so großes Interesse an seinen Unterricht bemerkt hatte. Er schaute sich kurz um, seine durchsichtigen Wangen färbten sich silber und er räusperte sich vernehmlich. ,,Also, ich sollte vielleicht damit beginnen, dass Hogwarts von vier mächtigen Zauberern gebaut wurde: Helga Hufflepuff, Rowena Ravenclaw, Godrick Gryffindor und Salazar Slytherin. Drei der vier Gründer harmonierten wunderbar zusammen, aber Salazar Slytherin verlangte eine strengere Auswahl der Schüler und wollte nur noch Reinblüter aufnehmen. Aber da die anderen Gründer dieser Bitte nicht nachkommen wollten, verließ Slytherin schließlich die Schule. Allerdings gibt es seit jeher das Gerücht, dass Slytherin eine geheime Kammer in das Schloss gebaut hatte. Der Legende nach kann nur Slytherins wahrer Erbe diese Kammer öffnen und das Monster darin entfesseln, um Hogwarts von allen Muggelstämmigen zu ,säubern'. Allerdings ist die Kammer nie gefunden worden und da wir uns hier mit Tatsachen anstatt von Legenden beschäftigen, werden jetzt alle das Buch auf Seite ..."
Er sprach weiter, doch keiner hörte mehr zu. Alle begannen darüber zu tuscheln, wer denn der Erbe sein könnte.
,,Bestimmt ein Slytherin", meinte Ron überzeugt und seine Augen wanderten zu Malfoy.
Auch Harry musterte die Slytherins mit konzentrierter Miene und sein Blick blieb an Jaime kleben, der sich hektisch Notizen zu dem gerade gesagten machte. Auch Hermine betrachtete die Slytherins aufmerksam und stellte bestimmt schon Vermutungen und Theorien auf.Nach der Stunde fingen die drei sofort an zu tuscheln und ich gesellte mich zu ihnen.
,,Ich wette, dass es Malfoy ist", hörte ich Ron laut und deutlich sagen. Unwillkürlich rollte ich die Augen. Wenn Ron noch lauter sprach, würde bald jeder wissen, wen Ron beschuldigte.
,,Psst!", zischte Harry und verpasste Ron einen Rippenstoß.
Ron rieb sich die Seite, aber er sprach nun deutlich leiser, sodass ich mich vorbeugen musste, um ihn zu verstehen.
,,Oder es ist dieser Gaunt. Der war schließlich auch mit uns im Flur."
Ich schnaubte nur. Malfoy könnte vielleicht der Erbe Slytherins sein, aber Jaime? Ich kannte ihn ziemlich gut und glaubte nicht wirklich, dass er einfach so eine Katze versteinern würde. Auch Harry schien nicht überzeugt zu sein. ,,Glaubst du das wirklich? Er ist doch erst ein Jahr hier in der Schule und kann die Kammer bestimmt nicht so schnell gefunden haben."
Aber Ron ließ sich davon nicht entmutigen. ,,Richtig, Harry. Er ist erst ein Jahr hier und genau in diesem Jahr ist die Kammer geöffnet worden. Das ist doch mehr als nur Zufall!"
,,Hey, ich bin auch neu hier und mich beschuldigt auch niemand! ", meinte ich.
,,Du bist ja auch eine Gryffindor!", warf Hermine ein, ,, es heißt nicht umsonst ,der Erbe Slytherins!'"
,,Ich wäre beinahe nach Slytherin gesteckt worden", erinnerte ich sie. ,,Außerdem war mein Vater auch in Slytherin. Das Schulhaus beweist also gar nichts."
Daraufhin schwiegen wir alle.
,,Aber meine Hauptverdächtigen sich auf jeden Fall Gaunt und Malfoy", stellte Ron noch einmal klar.
Wir schwiegen weiter und überlegten.
,,Ich habe eine Idee!", meinte Hermine auf ein Mal.
,,Schieß los!", meinten Harry und Ron gleichzeitig. Hermine holte tief Luft. ,,Also, es gibt einen Trank, der es einer Person für eine Stunde gestattet sich in eine andere Person zu verwandeln. Mit dem Trank könnten wir die beiden aushorchen."
,,Und in wen sollen wir uns dann verwandeln?"
,,Vielleicht in Crabbe und Goyle oder in Pansy Parkinson. Ich denke, dass Gaunt und Malfoy ihnen alles anvertrauen."
,,Genial, Mine!", strahlte Ron und Hermine wurde rot.
,,Wie lange dauert es, diesen Trank zu brauen?", fragte ich sie.
,,Der Trank heißt Vielsafttrank und es dauert mindestens fünf Wochen, vielleicht sogar mehr."
,,Ich kann dir dabei helfen", meinte ich und sie nickte dankbar. Hermine wusste, dass ich Zaubertränke um Längen besser war, als die beiden Jungs und deswegen war es besser, wenn ich ihr zur Seite stand und nicht Harry oder Ron.
,,Aber du musst aufpassen, dass du dich gegenüber Gaunt nicht verplapperst", mahnte Ron und ich nickte.
,,Natürlich", sagte ich. ,,Wo werden wir den Trank eigentlich brauen?"
Ron grinste. ,,Es gibt einen Ort, wo sich niemand, der bei klaren Verstand ist hinwagt."
,,Also?", wollte ich wissen.
,,Das Mädchenklo, wo sich die maulende Myrte immer rumtreibt."
,,I-ist sie gefährlich?", fragte ich ihn und musste schlucken. Aber Ron prustete nur los. ,,Wenn du mit gefährlich meinst, dass sie immer heult und an jedem herumnörgelt, dann ja."
Hermine klatschte in die Hände. ,,Dann können wir ja anfangen die Zutaten für den Trank zu beschaffen. "
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Seine Kinder (1)
FanfictionLord Voldemort. Dunkelster schwarzer Magier seit Grindelwald. Jaime Gaunt. Im Waisenhaus aufgewachsen. Seine Eltern kennt er nicht, er weiß nichts über sie. Aber eines Tages erhält er einen Brief zu einer mysteriösen Schule namens Hogwarts. Allana...