Hagrid

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Allana

,,Der Kerl ist vollkommen verrückt", brachte ich nur heraus starrte die Zwerge an.
Dann wandte ich mich an Jaime. ,,Was immer du tust, schick mir bitte keine Valentinskarte!"
,,Gleichfalls", antwortete Jaime.
Malfoy erlaubte sich ein Grinsen und das brachte das Fass in mir zum Überlaufen. ,,Findest du das etwa witzig, Malfoy?!"
Er ließ nur ein höhnisches Feixen aufblitzen. ,,Ich komme gerade in Versuchung dir eine Karte zu schicken, auch wenn ich nur deinen Gesichtsausdruck sehen will, wenn dir in Snapes Unterricht ein haariger Zwerg seine Liebe gesteht."
,,Das würdest du nicht wagen!", zischte ich aufgebracht.
Er zuckte nur provozierend die Schultern und grinste noch breiter. Aber was er konnte, konnte ich schon lange.
,,Vielleicht schickt dir auch jemand eine Karte", meinte ich mit gefährlich leiser Stimme und sah ihm tief in die Augen. Dies erinnerte mich an meine Spiomageaktion mit Harry und Ron.
,,Vielleicht ist diese Karte von Pansy oder einem anderen Mädchen, die dich anhimmeln und ist tausendmal schlimmer als meine. Oder ...", ich tat so, als müsse ich überlegen, ,, vielleicht hast du eine geheime Verehrerin, die in der Lage ist, die Karte so zu verzaubern, dass sie die Liebesbotschaft durch die ganze Schule brüllt. Wie würdest du das finden, Dracilein?"
Ich merkte aus den Augenwinkeln, dass Zabini, Nott, Crabbe, Goyle und ein Haufen anderer Schüler mich geschockt anstarrten. Auch Jaime war darunter.
,,Wehe dir!", fauchte Malfoy und seine Hand flog zum Zauberstab. Doch diesmal zog er eindeutig den kürzeren, denn auch Jaime hatte bereits zum Zauberstab gegriffen und schob mich hinter sich.
,,Aufhören. Alle beide."
Zögernd ließ Malfoy den Stab wieder in seinem Umhang verschwinden, doch sein wütender Blick blieb.
,,Geh jetzt besser", meinte Jaime zu mir und ich stand auf. Aus einer Laune heraus gab ich Jaime einen kleinen Kuss auf die Wange, ganz so, wie ich es auch immer bei Cedric tat. ,,Danke!", flötete ich und ging extra langsam an Malfoy vorbei, der mich wutschnaubend anblickte.
Ich stolzierte zum Gryffindortisch und ließ mich zwischen Ron und Harry nieder, die ziemlich beeindruckt wirkten. Ich gestattete mir ein Lächeln.

Jaime

Das hatte ich jetzt nicht erwartet.
Ich hatte keinesfalls damit gerechnet, dass meine liebreizende, höfliche und nette Schwester einfach so Draco anpflaumen würde. Aber er hatte es auch verdient.
,,Überrascht?", meinte ich trocken und verkniff mir mit Mühe ein Grinsen, als ich Dracos erschrockene Miene sah.
,,Das kann man so sagen."
Er lehnte sich auf der Bank vor und behielt Allana weiter im Blick. Seine Miene wirkte beinahe nachdenklich.
,,Lass die Starrerei", meinte ich genervt, doch Draco beobachtete sie weiter.
,,Nur weil sie deine Freundin ist, darf ich sie nicht ansehen?", fragte er mich unschuldig.
Meine Kieferknochen mahlten. ,,Wir sind nicht zusammen, ich meine, wir sind gerade mal zwölf Jahre alt!"
,,Ganz wie du meinst. Trotzdem seid ihr befreundet. Oder?"
Jetzt reichte es mir! ,,Ich geh schlafen", meinte ich und stand vom Tisch auf.
Dann ging ich zu Allana und tippte ihr leicht auf die Schulter. ,,Wir können uns gleich im Ostturm treffen. Dann kannst du mir alles erzählen", raunte ich in ihr Ohr und sie nickte sachte.
,,Ich komme gleich", meinte sie leise und ich verließ die Halle.
Ich war gerade im Turm angekommen, als ich auch schon Schritte hörte. Kurz darauf setzte sich Allana zu mir und holte tief Luft. ,,Ich hatte einen Albtraum. "
,,Einen Albtraum? ", wiederholte ich skeptisch. Warum hatte sie wegen eines Traums solche Furcht?
,,Ich war in einer Halle. Sie schimmerte grünlich und überall waren Statuen in Form von Schlangen. Und dann war da wieder diese vertraute Stimme, die ich schon einmal gehört hatte. Sie sagte etwas von wegen ,endlich wieder'."
Ich war immer noch nicht überzeugt. Es war schließlich nur ein Traum gewesen.
,,Aber das ist noch nicht alles", erklärte sie, ,,von der gleichen Halle habe ich schon mal geträumt, nur habe ich da das Schluchzen eines Mädchens gehört. "
Ich dachte nach, aber ich konnte mir darauf einfach keinen Reim machen. Es war einfach so unlogisch, wie ein gewöhnlicher Traum.
,,Ich schaue, ob ich etwas darüber herausfinde", sagte ich aber trotzdem und Allana nickte dankbar.
,,Aber... was, wenn ich heute wieder nicht schlafen kann?"
Ihre Stimme zitterte und ich erkannte die Furcht in ihren Augen.
Dieser Albtraum setzte ihr mehr zu, als ich angenommen hatte.
,,Hey, es war nur ein Traum", versuchte ich sie zu beruhigen, doch meine eigenen Worte klangen hohl in meinen Ohren. ,,Bestimmt schläfst du heute besser, ansonsten kann ich dir einen Trank brauen, von dem du einen traumlosen Schlaf hast."
,,Okay", murmelte sie leise. ,,Dann bis morgen."
,,Jaa", meinte ich und grinste schief, ,,Valentinstag. "
Ein winziges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. ,,Gute Nacht."

Seine Kinder (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt