Ich genieße entspannt die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, als ich die ersten Umrisse der kleinen Insel "Fair Isle" sehe. Wir waren nur ungefähr zwei Stunden unterwegs, in welchen ich hier an der Reling stand und das Geräusch des Meeres, sowie die Sonne genossen hatte.
Je näher wir nun dem Hafen kommen, desto angetaner bin ich von dieser kleinen Insel. Sie versprüht mit ihrer geringen Größe einen so außergewöhnlichen Charme aus, dass sie mich direkt in den Bann zieht. Und mit der Einfahrt in den Hafen hat sie mich vollkommen verzaubert und zwar besonders mit ihrem Gewässer. Je näher wir dem Land kommen, desto heller wird das Wasser. Es verwandelt sich in ein klares Türkis, durch welches ich bis auf den Grund schauen kann. Auf diesem Grund warten ganze Korallenfelder auf einen, in denen sich große Fischgruppen verstecken und schwimmen. Ich kann mich von diesem spektakulären Farbenspiel gar nicht mehr losreißen, bis wir schließlich anlegen. Lian und ich gehen auf Deck zu Jake, während Lian anfängt zu erklären: "Also wir müssen hier kurz jemanden abholen. Sie bat mich darum". "Nun gut, dann bleiben wir solange hier auf dem Schiff.", sagte Jake dazu. "Aber", rutscht es mir heraus: "Ich würde lieber mitkommen. Ich würde gerne mehr von Fair Isle sehen." Überrascht schaute mich Jake an, ich hatte ihn die ganze Reise noch nicht widersprochen. Er schien nicht wütend, nur überrascht. Diesen etwas komischen Augenblick durchbricht Lian jedoch, als er sagt: " Gut, dann kommt Kathlin bei mir mit und du Jake passt auf das Schiff auf". Jake wollte gerade Lian widersprechen, als er schnell meint: "Ich werde schon auf Kathlin aufpassen, keine Angst". Mit einem Schnauben dreht sich Jake weg und geht hoch zum Ruder, um einen besseren Überblick zubekommen. Leise lachend dreht sich Lian ebenfalls weg aber Richtung Ausgang und ruft mir noch zu: "Na komm, wir wollen doch los my Lady". Grinsend über seine Bemerkung laufe ich ihm hinterher. Wir gehen vom Schiff und laufen den Strand entlang, der Sand scheint so weich, dass ich die Versuchung verspüre meine Schuhe auszuziehen, beherrsche mich jedoch. Meine Mutter hatte mir die Benimmregeln so lange eingetrichtert, dass ich selbst das nicht mehr machte, nur in sehr seltenen Fällen lasse ich mich fallen und ignoriere jede Regel, welche ich gelernt habe. Dieser Zeitpunkt ist aber keiner dieser Fälle, unter anderem, weil ich nicht alleine bin. Also laufe ich, den Drang ignorierend meine Füße in den Sand zu graben, weiter neben Lian her. "Wen genau suchen wir eigentlich?" frage ich Lian. " Ein Mädchen namens Runa, aber wir suchen sie nicht wirklich. Ich weiß eigentlich ziemlich genau wo wir sie finden können. Im Pub.", antwortet mir Lian. Im Pub, was sollte diese Runa dort wollen? In Gedanken laufen wir den Hügel hinauf, welcher die Bucht umschließt. Hinter der Anhöhe sehe ich bereits die ersten Hütten, welche sich immer mehr häufen je näher wir dem Tal kommen. Mittlerweile waren wir in der Mitte des Dorfes angekommen und so ebenfalls vor dem aus Stein gebauten Pub. Als plötzlich heftiger Lärm aus dem Pub kommt, ich hörte Glas splittern und als ich gerade näher treten will fliegt ein Stuhl durch das geschlossene Fenster. Dabei werden den Stimmen im Pub deutlicher und wir hören besonders klar eine Frauenstimme, welche laut schreit: "Was fällt dir ein du Wechselbalg, mich anzumachen". Dann hört man noch ein Klirren und ein Schmerzensschrei. Dann marschierte die Frau mit erhobenen Kopf heraus und spricht zu sich selbst: "Weichei" und läuft grummelnd weiter, bis sie Lian erkannte. Ein leichtes Lächeln entsteht in ihrem Gesicht, sowie sie zu ihm spricht: "Bruderherz, da bist du ja endlich". Ebenfalls grinsend, schüttelt Jake seinen Kopf: "Runa. Was hast du diesmal angestellt?" Runa schaut gespielt verwirrt: "Wie angestellt was kann ich denn dafür, dass er mich bei meinem morgendlichen Bier dumm anmacht. Und dann nennt mich der Hohlkopf auch noch Vettel. Sehe ich für dich etwas aus wie ein ungepflegtes, schlampiges Alterchen?", unschuldig schaut sie zu Lian. Ich merke schon Runa hatte es faustdick hinter den Ohren. " Und dann ist dir nichts Besseres eingefallen als das Mobiliar des Pubs auseinander zunehmen und es ihm hinterher zu werfen?", fragt Lian sie. "Nein.", antwortete Runa knapp. Augenverdrehend stellt Lian, Runa nun mich vor: "Das ist übrigens Kathlin, diejenige welche Jake gesucht hat". Ich mache vor ihr einen kleinen Knicks. Lachend reichte mir Runa die Hand und mit einem festen Händedruck begrüßt sie mich: " Es freut mich endlich mal wieder eine Frau an Bord zu haben." Grinsend kann ich es nur zurückgeben. Mit ihr würde die restliche Reise bestimmt lustig werden und so machen wir uns auf den Weg zurück zum Schiff.
770 Wörter ✔
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The legends of tomorrow
FantasyTeil 1 „Ich wette mit dir du hast bestimmt mindestens einmal das Verlangen gehabt, in ein Abenteuer zu starten ..." Das waren die Worte welche Kathlin aus ihrem gewohnten und doch so langweiligen Leben zogen, hinein in eine Welt welche von Märchen...