Leise krieche ich durch die Gänge, immer darauf bedacht, keinen Ton von mir zugeben. Lian ist fürs Erste außer Gefecht gesetzt, als nächstes will ich mir Runa vornehmen. Doch bevor ich mir auch für sie einen Plan ausdenken kann, gibt mein Magen mir deutlich klar, dass er frühstücken muss. Also mache ich mich auf den Weg in die Küche, doch in dieser sitzt noch immer Runa. Sie ist schon lange mit Essen fertig, sitzt aber immer noch am gedeckten Tisch und wartet auf etwas oder wohl eher auf mich. Hungrig starre ich auf die vielen leckeren Dinge, welche wahrscheinlich Lian gezaubert hatte. Ich warte noch einmal eine geschlagene Stunde, doch Runa bewegt sich nicht einmal einen Zentimeter. Stöhnend lege ich meine Schnauze auf den staubigen Boden, mir ist in der Zeit weder ein Plan eingefallen, wie ich an das Essen komme, noch wie ich Runa weglocken kann. Mit großen Augen schaue ich von unten nach oben auf den Tisch, wenn mir nicht schleunigst was einfällt, befreit sich Lian noch und meine ganze Arbeit war umsonst. Langsam verlässt die Aufregung meinen Körper und der Muskelkater macht sich in mir bemerkbar, am liebsten würde ich meine Augen ein wenig schließen und schlafen, doch mein leerer Magen macht mir dabei einen Strich durch die Rechnung. Gegen Nachmittag halte ich es nicht mehr aus, ich muss es einfach versuchen. Flink husche ich aus meiner Höhle in Richtung der Speisekammer, wie in einem Wunder komme ich, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, an meinem Ziel an. Ich verstecke mich hinter einigen Dosen und knabbere etwas an dem Brot. Es dauert etwas bis mein Hunger gestillt ist, doch schließlich mache ich mich auf den Rückweg in mein Labyrinth. Ich will gerade vom Tisch aus die letzten Meter rennen, da ergreift mich ein Hand im Nacken. Panisch versuche ich mich herauszudrehe und ohne wirkliche Kontrolle über meinen Körper verwandele ich mich zurück in meinen alten Körper. Schwer Atmend stehe ich vor niemand anderen als Jake. Unschuldig lächelnd schaue ich zu ihm auf, doch er starrt nur mit hochgezogener Augenbraue zu mir herunter. Ich habe verloren, dabei glaubte ich so fest daran, es zu schaffen. " In drei Tagen bekommst du einen zweiten Versuch und jetzt geh trainieren.", spricht Jake streng und seinen Blick schüchtert mich ein. Ohne Wiederworte drehe ich mich um und verschwinde in einem der vielen Räume. Wieso ist er so streng zu mir, ich bin doch keiner seiner Soldaten, sondern ein Freund, zumindest dachte ich das. Niedergeschlagen schließe ich die Tür hinter mir und lasse mich auf den Boden sinken. Ein Grinsen schleicht sich plötzlich über meine Lippen, trotz der Aufregung, der Panik und dem Hunger, hat es mir riesigen Spaß gemacht und bis in drei Tagen werde ich vorbereitet sein. Ich stütze mich an der Tür an, um aufzustehen und gehe aus der gleichen hinaus. Als erstes würde ich Lian befreien, schnell renne ich zu Runas Zimmer und wie ich erwartet hatte, ist er noch immer eingesperrt. Grinsend öffne ich die Tür, dort erwartete mich bereits ein sitzender Lian. Ich helfe ihm auf und erkläre ihm peinlich wie ich erwischt wurde. "Naja immerhin hast du mich ziemlich schlau ausgetrickst.", gibt er lachend von sich. Schmunzelnd muss ich ihm zustimmen. Schließlich verabschiede ich mich von ihm, ich habe für heute noch einiges vor.
Als erstes hole ich meine Waffen und einen Teil meiner Kleidung. Ich beginne mit einem Nähset, welches ich in meinem Zimmer gefunden habe, Taschen für die Dolche in meine Kleidung zunähen. Danach stelle ich mich aufs Deck und beginne zu trainieren, Verwandlung, Bogenschießen und Dolchkampf, bis spät in die Nacht hinein. Als alle schlafen, schleiche ich mich in die Speisekammer, einmal um selbst noch was zu essen und zum anderen um einige haltbare Speisereste in mein Labyrinth zutragen. Danach übe ich weiter und erkunde auch noch weiter die Gänge und das Schiff bis in den frühen Morgen hinein. Als die Sonne aufgeht und Lian mir vom Ruder immer wieder besorgte Blicke zuwirft, mache ich mich auf in Jake und mein Zimmer, denn egal wie komisch er mir gegenüber war, hassen kann ich ihn sowie so nicht. Im Schlafzimmer erwartet mich bereits Zenobio, welche seinen Adlerkopf kurz erhebt, als ich hereintrete. Leise lege ich mich zu Jake ins Bett und schlafe keine Sekunde später ein.708 Wörter ✔️
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The legends of tomorrow
FantasiaTeil 1 „Ich wette mit dir du hast bestimmt mindestens einmal das Verlangen gehabt, in ein Abenteuer zu starten ..." Das waren die Worte welche Kathlin aus ihrem gewohnten und doch so langweiligen Leben zogen, hinein in eine Welt welche von Märchen...