Lachend folge ich Lian in einen der Räume. Wir haben vor einigen Minuten zu Ende gegessen, als Lian meint wir würden heute woanders trainieren. Daraufhin sind wir los, um einen mir unbekannten Raum zu besuchen. Schließlich stehen wir vor einer durchschnittlichen Tür, einer wie jede andere hier auch. Man hätte sie genauso mit einer der Türen für die Schlafräume verwechseln können. Doch als Lian die Tür öffnet erwartet mich dort etwas ganz anderes. Staunend folge ich Lian einige Schritte hinein. Auf allen Seiten sind Spiegel angebracht, an den Wänden, auf dem Boden und sogar an der Decke. Als ich in mitten dieses Raumes stehe, reflektieren sich die Spiegel gegenseitig und mich gleich mit. So schauen mich nicht nur dutzende Ichs an, sondern auch der Raum wird bis ins unendliche gespiegelt. Ich hätte wohl noch Stunden hier gestanden, doch Lians Stimme unterbricht mich: " Heute beschäftigen wir uns mit der Ganzkörperverwandlung. Du wirst dich Stück für Stück in eine neue Person verwandeln, um dies später in wenigen Sekunden zu können. Jedoch üben wir erstmal die Verformung des Körpers". Nickend stimme ich dem zu, muss aber dann doch noch eine Frage stellen: " Warum sind wir heute erst in diesen Raum gegangen und nicht von Anfang an"? " Nun, es sind wahrlich viele Eindrücke, wenn du in diesem Raum bist und es ist besonders wichtig am Anfang die Konzentration nur auf eine Stelle deines Körpers zu konzentrieren. Deshalb wäre es eher unpraktisch direkt in diesen Raum zugehen". Verstehend stimme ich zu und drehe mich nun zu einem der Spiegel, während Lian beginnt zu erklären: "Nun fangen wir mit deinem Gesicht an, du weißt ja rein theoretisch wie es funktioniert. Mach doch mal deine Nase schmaler". Konzentriert schaue ich in den Spiegel und keine Sekunde später, verändert sich meine Nase, als wäre sie aus Ton und eine durchsichtige Hand würde sie formen. "Sehr gut, weiter geht's mit den Wangenknochen.", lobt mich Lian und fordert mich gleich darauf auf, weiter zu machen. Mit neuem Tatendrang folge ich jedem seiner Aufforderungen, bis eine komplett neue Person vor mir steht. "Gut nun probiere dich selbst aus und merke dir im Groben einige Versionen von dir, um auf diese später zurück zugreifen.", spricht Lian und lässt mich daraufhin alleine. Ich muss schon sagen, dass mir das großen Spaß macht und so beginne ich mit diesem Gefühl mich selbst zu entdecken. Nach einigen Stunden kommt Lian wieder und fragt mich: " Na wie viele hast du dir gemerkt"? Kurz überlege ich und zähle dabei zehn Varianten, dies sage ich auch Lian, welcher mich kurz skeptisch anschaut und dann von mir verlangte, mich in die fünfte Version umzuformen. Grinsend drehe ich mich zum Spiegel und ändere meine Körperform, meine Haare und meine Augen. Bis mein Spiegelbild ein großes, schlankes Mädchen zeigt, mit schneeweißen langen Haaren und Kristall blauen Augen, sowie blasser Haut. Als kleines Extra lasse ich Polarfuchsohren auf meinem Kopf erscheinen, was Lian hinter mir zum Lachen bringt. Wir üben noch einige weiter Varianten, doch anscheinend ist Lian zufrieden mit dem Ergebnis, denn er macht relativ früh Schluss. In meiner normalen Gestalt verlasse ich den Raum und nutze meine gewonnene Freizeit, um ein wenig in dem Buch über die Wesen zu stöbern. Doch es dauert nicht lange, bis Jake mich zu sich ruft, damit wir weiter an der Amtssprache lernen können. Und so sitze ich den restlichen Abend auf dem Deck mit abertausenden Büchern um mich herum und versuche verzweifelt die Sätze zu verstehen, welche mir Jake vorspricht. An sich fällt es mir leicht, neue Sprachen zu lernen, besonders wenn es mein Wunsch ist und das ist es auch. Aber Färöisch hatt so einige Fallen, in welche ich immer wieder zu gerne hineintappe. Kurz vor dem Abendessen kann ich mich aber immerhin mit Jake über die Geschichte des Landes unterhalten und eine kleine Rede schreiben, natürlich alles in Färöisch. Stolz auf mich, lehne ich mich zurück, nachdem Jake den Unterricht beendet hat. Jetzt kann ich wirklich die letzten Stunden des Tages genießen. Doch mein Körper macht mir einen Strich durch die Rechnung, denn ich schläft innerhalb von Minuten auf dem Boden ein.
684 Wörter ✔
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The legends of tomorrow
FantasyTeil 1 „Ich wette mit dir du hast bestimmt mindestens einmal das Verlangen gehabt, in ein Abenteuer zu starten ..." Das waren die Worte welche Kathlin aus ihrem gewohnten und doch so langweiligen Leben zogen, hinein in eine Welt welche von Märchen...