Chapter 81

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Reges Treiben herrscht in den Räumen, in welchen ich arbeite, wir waren in den letzten Vorbereitungen. Die Pakete mussten geschnürt und die Schiffe beladen werden, die ersten Arbeiter und Architekten werden heute ebenfalls losgeschickt. Es müssen zwar weitere drei Wochen vergehen, doch nun ist alles, wie ich es mir vorgestellt hatte. Heute muss ich mich jedoch noch einmal besonders anstrengen, immer wieder kommen Personen zu mir und verlangen von mir irgendwelche Entscheidungen zutreffen. Das geht eine Weile so weiter bis Jake zu mir kommt und mir verkündigt, dass mein Vater nach mir ruft. Nickend entschuldige ich mich von meinen Mitarbeitern und folge Jake aus dem Getümmel hinaus, sobald die Türen sich hinter uns schließen, umhüllt mich eine angenehme Stille. Seufzend schließe ich kurz die Augen, öffne sie aber gleich wieder und gehe mit Zenobio und meiner Leibwache in Richtung des Thronsaals. Dort angekommen, öffnen sich die großen Tore und überrascht schaue ich auf die Anwesenden. Nicht nur mein Vater steht in der Mitte des Raumes, auch der Botschafter der Elfen und seine Tochter. Ein riesiges Grinsen bildet sich auf meinem Lippen, als ich Maylea sehe. Ich kenne sie zwar noch nicht so lange, doch der Tag an dem ich sie kennengelernt hatte, blieb mir noch lange im Kopf. Höfflich gehe ich zu unseren Gäste und begrüße sie mit einer leichten Verbeugung, welche sie mir gleich tuen. "Schön, dass du kommen konntest, Kathlin. Ich weiß du bist zur Zeit sehr beschäftigt. Den Botschafter und seine Tochter kennst du ja bereits, wie ich erfahren habe, kommen wir also zum eigentlichen Thema.", beginnt mein Vater zusprechen und erklärt gleich weite, jedoch diesmal in Richtung des Botschafters: " Wie du bereits weißt, wurden wir vor sieben Wochen angegriffen, von einer Hexe, wessen Namen wir immer noch nicht wissen. Wir vermuten, dass sie eine Hexe der Geistesverwirrung ist, konnten aber nichts weiteres herausfinden. Unsere Runenhexe und Erschafferin des Walles, hat die Magie der Angreiferin für einen gewissen Zeitraum gesperrt, jedoch haben wir noch keine endgültige Lösung für ihre Zukunft. Ich möchte ihr eine Chance geben, sich zu verändern und ihr eine neue Unterkunft geben, da nach ihrer Aussage ihr Handeln darauf gründet, dass sie nie akzeptiert wurde. Wenn dies nicht klappt, können wir immer noch schauen, was wir machen, doch kommen wir nun zu meiner Bitte. Könnt ihr die Hexe für eine unbestimmte Zeit in dem nächste Elfendorf aufnehmen? Es muss keine Stadt sein und sie brauch auch keine besondere Unterstützung". Der Botschafter überlegt einen Augenblick, dann beginnt er ebenfalls zusprechen: "Was sie da von mir erwarten, ist schon eine Herausforderung, da Elfen eigentlich niemanden aufnehmen, welcher das Königshaus angreift. Du weißt, wie loyal wir zu unseren Oberhäuptern sind und dennoch bedenke ich unsere gute Freundschaft und werde ein gutes Wort bei unserer Königin und unserem König einlegen. Am Ende sind es schließlich sie, welche entscheiden". Mein Vater bedankt sich mit einem gutherzigem Nicken. Ich weiß nicht genau, warum mein Vater mich nun hier braucht, doch es ist gut zu wissen, was mit der Hexe passieren wird. Ich finde die Entscheidung meines Vater, etwas zu gutherzig, doch das ist wohl ein Teil dieses Volkes geworden. Es wird recht schnell entschieden, dass unsere Gäste noch bis zum Abendbrot bleiben und während der Elfenbotschafter sich mit meinem Vater unterhält,, dürfen Maylea und ich ein wenig in die Gärten.

Als wir durch die Terassentüren treten, umhüllt uns erstmal ein eiskalter Wind. Der Schnee ist leider geschmolzen, doch dafür kriechen die ersten Schneeglöckchen aus dem Boden. Während die Elfin und ich einem der Pfade folgen, läuft Jake einige Meter hinter uns und behält alles in seinem Blick. Zenobio hingegen fliegt einige Meter über uns und stolz schaue ich zu ihm hoch, vor zwei Wochen hatten wir es endlich geschafft und nun will Zenobio gar nicht mehr herunter kommen. Dies berichte ich lächelnd auch Maylea und diese meint darauf: "Ich find es beeindruckend, wie du ein so wildes Wesen aufziehen kannst, dass muss so viel Verantwortung sein". Lächelnd antworte ich: "Ach, Zenobio ist eines der zahmsten Geschöpfe, welche ich kenne und ich muss nur daran denken, was passiert wäre, hätte ich ihm nicht geholfen, da läuft mir schon ein Schauer den Rücken hinunter. Aber Maylea was machst du eigentlich hier"? Schüchtern sagt sie: " Naja, ich wollte unbedingt mal raus aus der Stadt und als mein Vater meinte er würde hierher kommen, habe ich die Chance ergriffen, um dich mal wieder zusehen". Kichernd bedanke ich mich für die Ehre, was auch sie zum Lachen bringt. "Dein Vater meinte vorhin, dass du schwer beschäftigt bist, was meinte er damit?", fragt mich Maylea und ich antworte nachdenklich: " Naja, neben meinem täglichen Unterricht, trainiere ich zusätzlich mit Jake verschiedene Kampfarten, dann arbeite ich noch mit Zenobio und schließlich beende ich heute mein großes Projekt, die Außenbereiche von Färöer zu schützen". Fragend schaut sie mich an und so entschließe ich es ihr einfach zu zeigen. Ich ziehe sie ins Schloss hinein und in Richtung der Arbeitsräume, währenddessen erkläre ich ihr die vorherrschende Situation auf den Inseln. "Und deshalb habe ich beschlossen, ihnen zu helfen. Mein Grundprinzip basiert auf der Kraft der Pflanzen und das, wenn man sie richtig mischt, sie eine Art Schutzzauber aufbauen". Maylea nickt zustimmend, da erreichen wir bereits unser Ziel und ich öffne die Türen. Staunend sieht die Elfin den ganzen Heilern und Hexen bei ihrer Arbeit zu, während ich sie in den Raum schiebe. Nach einigen Erklärungen meinerseits zu den verschiedenen Arbeitsplätzen, setzte wir uns schließlich zu der Packstation und helfen den Arbeitern, jeweils drei Fläschchen und einen Brief ordentlich zu verpacken, dabei unterhalten wir uns über alles mögliche und verfallen immer wieder in lautes Lachen. So geht der Tag bald zu Ende, es wird ruhiger in den Räumen, die Regale leeren sich und die wochenlange Arbeit geht zu Ende. Als sogar alles aufgeräumt ist, stelle ich mich in die Mitte des Raumes und beginne mit lauter Stimme zusprechen. "Sehr geehrte Damen und Herren, es war mir eine Ehre euch bei eurer Arbeit zu helfen. Ich bedanke mich bei jedem, dafür dass er in den letzten fünf Wochen, jeden Tag gekommen ist und sein bestes gegeben hat. Doch auch diese wundervolle Zeit ist nun vorbei und jede Sekunde davon macht Skálavik und Froôba zu einem sicheren Ort, in welchem es sich zu leben lohnt. Vielen Dank". Lautes Klatschen ertönt von den Wesen vor mir und ich erlasse sie von ihrer Arbeit. Der Ein oder Andere kommt nochmal zu mir und bedankt sich ebenfalls, doch schon bald stehe ich mit Maylea, Zenobio und Jake alleine im Raum. Ich seufze etwas traurig, ich fand die letzten Wochen zwar anstrengend, jedoch hatte es mir auch Spaß gemacht für mein Volk zuarbeiten. Schließlich drehe ich mich zu Tür und mache mich mit meinen Freunden auf zum Abendbrot. Ich würde in meinem Leben noch viele Möglichkeiten bekommen, meinem Volk etwas gutes zutun.

1140 Wörter ✔

The legends of tomorrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt