Chapter 2

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Man hört schon von weiten die Rufe der Händler und Verkäufer, welche ihre Waren anpreisen. Kauft dies, kauft das. Heute nur zum halben Preis. Das Schönste aus dem ganzen Land. Und das stimmt auch, bei uns im Dorf gab es einen der schönsten und begehrtesten Märkte des ganzen Landes, doch wurde er kaum gefördert.

Beatrice und ich laufen direkt auf unseren Stammplatz zu, welcher sich zwar relativ am Rand befindet, aber uns durch die nebenliegenden Häuser, vor allem möglichem Wetter schützt.

Dort bauen wir uns unseren Stand auf. Ich stellte die Eier und Früchte, welche wir von einer Obstwiese nicht weit von Beas Villa haben, auf einen kleinen Tisch und Bea holt ihre Geige aus der Hülle, legte diese vor sich und beginnt ihre neu erlernte Melodie zuspielen.

Durch die wiegenden Klänge der Geige werden immer mehr Leute angelockt und während sie dem märchenhaften Klang zuhören, schauen sich auch einige unserer Stand genauer an und wie jeden Tag kaufen sie uns diesen fast leer.

Mit dem neu gewonnen Geld bauen wir unseren Stand zum Nachmittag wieder ab und gehen etwas weiter außerhalb des Dorfes, bis wir an einem kleinem Häuschen ankommen. Dort klopfen wir zweimal lang und einmal kurz an, dies ist unser geheimes Zeichen und keine Minute später öffnet uns Fanney, eine ältere Dame, welche es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, ausgesetzte Kinder aufzunehmen. Nur leidet sie seit einem Jahr an starken Rückenschmerzen, welche noch nicht einmal Oma Eli heilen kann.

Deshalb helfen wir ihr so gut es geht und sammeln für sie und ihre fünf Waisen Geld. Bea möchte, sobald sie alt genug ist und die Branche ihrer Eltern übernimmt, den Lebensberuf von Fanney finanzieren. Denn leider kümmert sich unser jetziger König Härbör kein bisschen um unser Wohlbefinden, sondern interessiert sich nur für die neusten Stoffe und Feste.

"Guten Tag, schön, dass ihr es geschafft habt, zu kommen.", begrüßt uns Fanney mit leicht kratziger Stimme. "Guten Tag, wir kommen doch gerne Fanney.", antwortet Bea, "Wie geht es den Kindern?". "Seht doch selbst nach, aber kommt erstmal herein, hier draußen erfriert ihr noch.", sagt daraufhin Fanney. Es weht zwar nur ein leichter Wind, aber wir kommen aus Höflichkeit mit rein. Während das Haus von außen so aussieht, als falle es gleich auseinander, ist es von innen gemütlich eingerichtet und gibt einem sofort das Gefühl zu Hause zu sein.

Wir sind nicht einmal richtig drinnen, da kommen auch schon die drei Kleinsten und rufen freudig: "Bea, Kathlin ihr seid wieder da". Während alle drei Bea nach einem Lied auf ihrer Geige fragen, gehe ich zu Fanney und gebe ihr den Großteil unsere Ersparnisse. Freudig und den Tränen nahe bedankt sich Fanney bei uns: "Viele vielen Dank, ich weiß gar nicht wie ich es ohne euch schaffen könnte, ihr seid wie zwei Engel." "Ach Fanney, das ist doch keine Ursache wir machen dies doch gerne.", antwortete ich ihr lächelnd.

Angelockt von den leisen Klängen der Geige, welche den Raum erfüllen, kommen auch die zwei ältesten Kinder. Auch sie freuen sich, dass wir sie besuchen und begrüßen uns lachend. Sie erzählen uns stolz die Abendteuer, welche sie in den letzten Tagen erlebt haben und so verbringen Bea und ich unseren Nachmittag bei Fanney und den Kindern. Erst als sich der Tag langsam zum Ende neigt, verabschieden wir uns von allen und machen uns auf den Weg nach Hause.

556 Wörter ✔

The legends of tomorrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt