Früh am Morgen werde ich von Jake geweckt, dieser ist bereits angezogen und mit einem Blick durch mein Zimmer erkenne ich, dass auch bereits meine Zofen und Schneider da gewesen waren. Der Tisch ist mit frischen Leckereien für unser Frühstück gedeckt und in einer Ecke stehen vier Beutel mit Verpflegung, Decken und alles was wir für unsere Reise brauchen werden. Außerdem liegen über einen Stuhl gehängt die beauftragten Kleider und eine Art ledernde Rüstung für Zenobio. Bei einem unserer Übungskämpfe waren Jake einige Schwachstellen von meinem Greif aufgefallen, welcher er selbst nicht schützen kann. Und da ich die Stellen sicher haben will, beauftragte ich diese Polster. Schnell stehe ich auf und nehme mir diese, mit einem Pfiff ist Zenobio an meiner Seite und ich hocke mich zu ihm herunter. Die Schützer sind mit einigen Gurten schnell befestigt und ich schaue fragend zu Zenobio, welcher sich zwar einmal schüttelt, aber ansonsten ganz gut damit klar zukommen scheint. Lächelnd beobachte ich, wie er einige Schritte mit seinen neuen Accessoires, an seinen Schultern und an der Brust, tut. Bald müssen wir sie wieder austauschen, denn der Greif wächst jeden Tag einige Zentimeter, schon jetzt hat er die Größe eines Fohlens und das wird auch nicht so schnell aufhören. Zufrieden mit der Ausrüstung von Zenobio verschwinde ich mit meinen eigenen Kleidern im Bad. Da wir in die Welt der Menschen gehen, fallen meine alten Kleider von der Rundtour um Färöer weg, da es dort nicht angesehen wird, dass eine Frau Kleider eines Kriegers trägt. Meine Schneider haben mir daher ein schlichtes, dunkelgraues, kariertes Kleid geschneidert. Es hat einen runden Ausschnitt und geht bis kurz über den Boden, da es jedoch ohne Ärmel ist, gaben sie mir noch einige Blusen dazu. Eine davon ziehe ich direkt an und hänge mir das Kleid darüber. Es ist alles sehr einfach gehalten, was mich freut, denn so wie die sonstigen Kleider wunderschön sind, so sind sie auch unhandlich. Schnell streife ich mir noch wärmende Strumpfhosen und meinen grauen Umhang über und stecke meine Dolche unter mein Kleid, in einige lederne Verschlüsse. Fertig angezogen, gehe ich zurück in mein Zimmer, um mich mit Jake an den Frühstückstisch zusetzten.
Tief atme ich die frische Luft ein. Wir stehen gerade vor der Stadt und warten auf Lian und Runa. Die Beiden haben noch heute Morgen eine Nachricht geschickt, wo wir uns treffen würden, doch viel wichtiger war, dass sie überhaupt mitkamen. Nach den Frühstück hatten wir noch kurz bei meinem Vater vorbeigeschaut, um uns zu verabschieden, jedoch ging, dass schnell vonstatten, bis auf, dass Jake noch einmal versprechen musste, mich zu schützen. Dieser hat wie selbstverständlich geantwortet, was mir wiederum eine Gänsehaut beschaffen hatte und so waren Jake, Zenobio und ich mit unserem Gepäck zu den Toren gelaufen, an welchen wir nun seit zehn Minuten warten. Zenobio streckt sich gerade, als ich unsere Freunde am Fuße des Berges erkenne. Fröhlich winke ich ihn zu und gehe ihnen schon einige Schritte entgegen. Als wir aufeinander treffen, nehme ich beide zur Begrüßung in den Arm, dankbarer Weise ohne ein Knurren von Jake. Vielleicht hatte er ja jetzt verstanden, dass er nicht eifersüchtig sein musste, denke ich kichernd. Schnell bekommen mein Freunde auch ihren eigenen Rucksack und während sie diese aufsetzten, schaue ich mir die Kleidung von ihnen an. Lian hat ein ähnliches Gewand, wie auf der Reise um Färöer, an, genauso wie Jake. Nur Runa ist um einiges weniger kriegerisch gekleidet. Ein Kichern verdrückend schaue ich an ihr herunter. Sie trägt tatsächlich ein Kleid mit einem Hemd darunter. Als sie meinen Blick bemerkt, schaut sie gespielt böse zu mir und spricht zynisch: " Warum müssen Menschen auch so stur sein und Frauen immer noch in diese Position zwingen". Entschuldigend schaue ich zu ihr, verkneife mir aber immer noch mein Lachen. Als sie sich jedoch zu Lian dreht, um sich bei ihm zu beschweren, erkenne ich zwei Umrisse von Schwertern an ihrer Hüfte und auch einige versteckte Gurte lugen an ihren Schultern heraus. Nun kann ich nicht mehr und pruste los, dass war so typisch Runa. Jake und Lian schauen verwirrt erst zu mir und dann zu Runa, welche aber nur unschuldig zurück blickt und mir mit einem kräftigen Stoß in die Seite, die Luft nimmt, um zu Lachen. Keuchend stehe ich nun neben meinen Freunden, während Runa fies zu mir grinst und ich versuche böse zurück zu starren.
Schließlich beruhigt sich aber alles wieder und wir verwandeln uns. Da es doch eine relativ weite Strecke ist, stehen bald drei Wölfe nebeneinander. Diese Form ist zwar nicht die optimalste für Runa und mich, jedoch sind diese Tiere einer der besten Langstreckenläufer. Lian steigt zunächst bei Jake auf, damit Runa sich noch ein wenig einlaufen kann, während sich Zenobio neben uns platziert und so laufen wir in einem relativ langsamen Rhythmus los. "Wir werden die Stadt in Richtung Westen verlassen und dann den gleichen Weg einschlagen, welchen wir bereist hierher gewählt haben.", höre ich Jakes Stimme im Kopf und ein Nicken von Lian un Runa lassen mich erkennen, dass sie es auch verstanden haben. So laufen wir also los und sobald der Wind durch mein Fell weht, spüre ich das berauschende Freiheitsgefühl. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Tage.866 Wörter ✔
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Hier habe ich das Kleid, wie ich es mir von Kathlin vorstelle. Von Runa habe ich leider keines gefunden, doch ich glaube an eure Fantasie.
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The legends of tomorrow
FantasyTeil 1 „Ich wette mit dir du hast bestimmt mindestens einmal das Verlangen gehabt, in ein Abenteuer zu starten ..." Das waren die Worte welche Kathlin aus ihrem gewohnten und doch so langweiligen Leben zogen, hinein in eine Welt welche von Märchen...