"Schütze deine Seiten.", kommandiert mein Onkel, als auch schon von links ein Ast angeschossen kommt, welcher den Umfang meines Oberarm locker übertrumpft. Ausweichen kann ich nicht mehr, also lasse ich Rinde an der Stelle wachsen, an welcher ich kurz daraufhin getroffen und zur Seite geschleudert werde. Ächzend stelle ich mich wieder auf meine Beine und bereite mich auf den nächsten Angriff vor. Als ich gestern Mittag gezeigt hatte, dass ich mein Erbe nutzen konnte, hatte mein Onkel sofort vorgeschlagen, mir gleich mehr beizubringen. Da ich von der Idee nicht abgeneigt war, fingen wir gestern direkt an. Wir übten den restlichen Nachmittag noch viele verschiedene Verwandlungen, um sie in kürzester Zeit durchzuführen. Und heute morgen ging es direkt weiter, zum Bedauern von Jake, mit Kampftraining. Onkel Falkon meint nämlich, dass ich auch als Kronprinzessin mit verteidigen können sollte. Jake ist dem wohl nicht der Meinung, denn er sitzt seit heute morgen grummelnd auf der Veranda und lässt mich nicht aus seinem Blick. Zum besseren Training hat Falkon den Wald gebeten uns zu helfen und seitdem greifen mich ohne Pause Wurzeln und Äste an. Doch das aggressive Training half und ich kann nun fast schon spüren wann die Pflanzen angreifen und wehre sie instinktiv ab. Jedoch gibt es noch immer Ausnahmen, in welchen ich von den Füßen gerissen werde, deshalb übe ich immer weiter. Denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, solange zu trainieren bis ich nicht mehr auf die Hilfe meiner Freunde angewiesen bin und diese somit nicht mehr in Gefahr bringe. Erschöpft wische ich mir den Schweiß von der Stirn, stelle mich aber sofort wieder Angriffsbereit hin, als eine Wurzel mit Schwung auf mich zu kommt.
Die Sonne geht gerade unter und mein Onkel hatte das Training vor wenigen Minuten beendet. Nach Atem ringend liege ich auf der Wiese, ich hatte einige blaue Flecken einstecken müssen und ich weiß jetzt schon, dass ich morgen Muskelkater haben werde. Doch ich bin stolz auf mich und auf was ich heute alles gelernt hatte. Ächzend erhebe ich mich und schleppe mich ins Haus, in welchem mich bereits ein angenehmer Geruch erwartet. Hungrig führt mich mein Körper ins Esszimmer, in welchem meine Freunde schon den Tisch decken. Ich helfe noch schnell mit und dann setzten wir uns alle und genießen das Essen. Der Abend ist am Ende noch sehr entspannend, wir spielen einige Brettspiele und reden im flackernden Licht des Kamins bis spät in die Nacht.
Erschöpft lege ich mich neben Jake ins Bett, wir müssen uns eines teilen, da nicht genug Zimmer bereit stehen, doch wirklich was dagegen hatte ich sowieso nicht. Müde schließe ich meine Augen und schlafe in wenigen Sekunden ein.Am nächsten Morgen, wache ich in den Armen von Jake auf, welche er um mich geschlungen hatte. Vorsichtig schlüpfe ich aus dem festen Griff heraus und schaffe es tatsächlich ihn dabei nicht aufzuwecken. Leise gehen ich in die Küche, um die Frau meines Onkels dabei zusehen, wie sie das Frühstück vorbereitet. Höflich frage ich, ob ich helfen kann und sie gibt mir schließlich dankend die Aufgabe den Tisch zudecken. Nach dem auch das erledigt war, kamen bereits die Anderen und wir konnten frühstücken. Es ist ein lustiger Morgen, da die Zwillinge nur Quatsch im Kopf haben. Schließlich beschließen wir, heute bereits abzureisen, doch vorher sollte ich noch einen kleinen Test bestehen.
Aufgeregt stehe ich also wenige Minuten später auf der Wiese vor meine Onkel, als er spricht: " Als erstes möchte ich sicherstellen, dass du dich im Notfall verstecken kannst". Seine Andeutung verstehend, verwandele ich mich in einen Laubbaum. Es ist ein unangenehmes Gefühl, da ich mich nicht mehr bewegen kann und so handlungsunfähig bin, aber es erfühlte seinen Zweck. Ich verwandele mich gerade zurück, da kam bereits ein Ast auf mich zugeflogen. Schnell ducke ich mich darunter weg, doch der Baum dreht seine Richtung und kommt direkt wieder auf mich zu. In einer Bewegung kreuze ich meine Arm vor meiner Brust und lasse eine Schutzschicht aus Holz darüber wachsen. Mit voller Wucht schlägt der Ast auf mich ein, doch da ich darauf vorbereitet bin, stolpere ich nur einige Schritte nach hinten, bevor ich wieder einen festen Halt finde. Dies reicht meinem Onkel wohl, denn er ruft die Natur wieder zurück und sagt: " Sehr gut, mit diesen Kenntnissen kann ich dich weiter reisen lassen". Traurig zieht er mich in eine Umarmung und flüstert mir ins Ohr: "Es war schön dich wieder zutreffen und bitte sei vorsichtig auf deiner Weiterreise". Lächelnd nicke ich und spreche: "Werde ich und wenn du und deine Familie einmal Zeit habt, dann besucht mich doch einmal im Schloss". Ebenfalls nickend schiebt mein Onkel mich von sich weg und Richtung Haus. Ich folge seiner Aufforderung und mache mich daran meine Sachen zupacken. Ich bin etwas bedrückt, dass ich meinen Onkel wieder verlassen muss, obwohl wir uns erst vor drei Tagen wieder gefunden hatten, doch ich weiß, dass wir uns wieder sehen werden. Mit meinem Gepäck und meinen Freunden stehen wir schließlich vor der Haustür und verabschieden uns. Mit Tränen in den Augen fallen uns auch die Zwillinge nochmal an den Hals, anscheinend hatten sie uns doch sehr lieb gewonnen. Auch mir läuft dabei eine kleine Träne aus dem Augenwinkel, doch schlussendlich machen wir uns doch auf den Weg zur Aeronaut.873 Wörter ✔️
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The legends of tomorrow
FantasyTeil 1 „Ich wette mit dir du hast bestimmt mindestens einmal das Verlangen gehabt, in ein Abenteuer zu starten ..." Das waren die Worte welche Kathlin aus ihrem gewohnten und doch so langweiligen Leben zogen, hinein in eine Welt welche von Märchen...