Chapter 19

109 10 0
                                    

Traurig lächelnd werden Runa und Lian von ihren Eltern in eine feste Umarmung gezogen. Wir hatten uns entschieden direkt loszugehen, um den Abend zu nutzen etwas an Strecke hinter uns zubringen. Die Geschwister werden von ihren Eltern losgelassen und bekommen beide einen Rucksack in die Hände gedrückt. Die Mutter der Beiden ruft mich nochmal zu ihr. Sie reicht mir ebenfalls einen Beutel, welchen ich zu meinen anderen Sachen in die Umhängetasche stopfe. Ich will mich gerade bei ihr bedanken, als sie mich in eine feste Umarmung zieht und mir ins Ohr flüstert: " Pass auf dich auf und lass deinen Beschützer bloß nicht weg, so einen findest du nicht oft". Sie lässt mich wieder los und dreht mich zu meinen Freunden, die mich erwartend anschauen. Meine leichte Verwirrung schüttele ich ab und grinse sie an: "Auf geht's". Und so laufen wir los und lassen das Dorf, sowie die untergehende Sonne hinter uns.

Wir laufen gerade einen Abhang hinunter, als sich vor uns ein großer Wald auftat. Mich durchströmen die Erinnerungen an den Anfang meiner Reise und den ersten Geschöpfen aus einer Sage, denen ich bewusst begegnet bin. Wir gehen direkt in den Wald hinein, Lian als Erster und hinter ihm wir drei. Zum einen fühle ich mich an den Anfang zurück versetzt, zum anderen ist es etwas ganz Anderes, denn nun waren Lian und Runa dabei. Sie lockern die Stille auf und machen die Gruppe vollständig. Die Sonne ist durch den dichten Wald nur noch minimal zusehen und ich muss mich wieder darauf konzentrieren, nicht hinzufallen. Doch diesmal bin ich nicht die einzige, denn auch Lian hat seine Probleme mit dem unebenen Boden des Waldes. Nach einer Stunde im Wald, ist die Sonne ganz verschwunden. Ein kurzer Blick seitens Jake und wir bleiben alle stehen. "Wir können da vorne die Nacht verbringen. Wir kommen hier sowie so nicht weiter.", seufzt Jake. Tatsächlich tut sich vor uns eine kleine Lichtung auf.

In der Mitte der Lichtung angekommen, bekommt jeder eine Aufgabe von Jake. Runa soll wegen ihrer guten Augen das Holz sammeln, Lian die Feuerstelle aufbauen und ich sollte die Schlafplätze vorbereiten, während Jake jagen geht. Ich hole aus unseren Taschen vier Decken, wobei ich zwei auf den Boden lege und die anderen zwei auf diese als Decken. Es konnte in der Nacht doch sehr kühl werden. Sobald ich mit den Schlafplätzen fertig war, kam Runa bereits wieder, mit den Armen voll Holz. Sie stellt etwas davon auf der Feuerstelle auf, während sie den Rest neben einen der Schlafplätze legte. Lian gesellte sich nun ebenfalls an die Feuerstelle und versuchte mit zwei Feuersteinen, das Feuer anzufachen. Nach dem vierten Versuch schafft er es auch und durch vorsichtiges Pusten entsteht bald ein großes Lagerfeuer. Runa und Lian rutschten mit ihrer Decke etwas näher an das Feuer, was ich ihnen nachtue. Meine Hände am Feuer wärmend, warte ich darauf das Jake aus dem Wald wiederkommt, was nach einigen Minuten der Fall ist. Er hat zwei Fische gefangen und steckt diese nun an zwei Stöcke, um sie über dem Feuer zu hängen.

Der leckere Duft des gebratenen Fisches, lässt mich tatsächlich wieder hungrig werden. Genießend verschlinge ich etwas später einen halben Fisch, während meine Kameraden ebenfalls essen. Nach dem Essen bin ich um einiges müder und höre nur noch mit halbem Ohr den Gesprächen zu. Mir fallen immer wieder die Augen zu, doch ich versuche wach zu bleiben und mir den Moment nicht entgehen zulassen. Mit halbgeschlossenen Augen sehe ich wie Runa ihren Kopf in den Schoss ihres Bruders fallen lässt und kurzdarauf einschläft. Das sah ich als Zeichen mich ebenfalls der Müdigkeit hinzugeben und meinen Kopf ebenfalls an meinen Nachbar zulegen, aber in meinem Fall auf Jakes Schulter. Später würde mein Kopf auf seine leicht schräg liegende Brust rutschen, doch das würde ich nicht mehr mitkriegen. Denn ich verfiel bereits jetzt in einen tiefen Schlaf, eingehüllt in die Wärme des Feuers und des Körpers hinter mir.

653 Wörter ✔

The legends of tomorrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt