Chapter 74

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Leise schiebe ich die Tür zu meinem Zimmer auf, dass was ich als nächstes sehe, lässt mich schmunzeln. Jake hatte sich in seiner Wolfsform in mein Bett gelegt und seine Schnauze in mein Kissen vergraben. Ein Anblick, welcher mein Herz höher schlagen lässt . Leise schicke ich Zenobio auf seinen Platz, nur um mich selbst in meine Polarfuchsgestalt zu verwandeln. Auf leisen Pfoten komme ich dem Bett näher und springe schließlich auf den Berg an Decken und Kissen. Vorsichtig lege ich mich zu Jake und schmiege mich an sein Fell, all meine Gedanken, welche jeden Tag schwer auf meinen Schulter liegen, lösen sich von mir und die allumfassende Wärme, welche von Jake ausgeht, umfasst mich. Seufzend schließe ich die Augen und verfalle in einen leichten Schlaf.

Durch einem Luftzug an meinem Ohr wache ich schließlich wieder auf, vor mir sitz der Wolf von Jake und pustet mir sanft ins Gesicht. Leicht verziehe ich meine Nase, als die warme Luft mir entgegen strömt. Schließlich setze ich mich auf und lege den Kopf ein wenig schief, um meinen Gegenüber genauer zu beobachten. Dieser wendet jedoch seinen Blick von mir ab und hebt seinen Kopf in Richtung des gedeckten Tisches, welcher in meinem Zimmer steht. Anscheinend hatten mir meine Zofen im Stillen, dass Mittag gebracht. Schwerfällig erhebe ich mich und springe von meinem Bett, um mich zurück zu verwandeln. Auch Jake steht keinen Moment später in seiner menschlichen Gestalt in meinem Zimmer, läuft jedoch immer noch etwas gekrümmt. Mit einem besorgtem Blick folge ich seinen Bewegung, bis er sich an den Tisch setzt. Ihm folgend, sitze ich auch am Esstisch, lasse ihn aber immer noch nicht aus den Augen. Anscheinend bemerkt er dies und schaut nun auch zu mir auf, lächelnd spricht er: "Es wird von Tag zu Tag besser, mach dir keine Gedanken. Lass uns nun essen". Damit wendet er sich zu seinem Essen, was ich ihm nach einem weiteren besorgten Blick gleichtue. Heute gibt es eine Art Hühnersuppe, was insbesondere Jake gut zutuen scheint, denn langsam entspannen sich seine hochgezogenen Schultern. Schweigsam nehmen wir unsere Suppe zu uns und genießen einfach die Nähe des jeweils anderen. Bis es an der Tür klopft, mit einem Herein von mir, kommen meine Zofen in mein Zimmer. Sie beginnen unser Geschirr abzuräumen und geben mir die Information, dass ich gleich von meinem Vater erwartet werde. Nickend erhebe ich mich und richte mein Kleid. Mein Blick wandert erneut zu Jake, bevor ich einfach auf ihn zugehe. Ich will ihn auf irgendeine Art und Weise berühren, doch als ich so nah vor ihm stehe verunsichert mich sein ganzes Sein. Zögernd streiche ich mit meinen Händen durch sein Haar, während ich ihn leicht anlächele und flüstere: " Wir sehen uns dann". Ohne auf seine Antwort zuwarten, verschwinde ich durch die Tür und mache mich zum Thronsaal auf. Zenobio bleibt währenddessen in meinem Zimmer,da ihn mein normaler Tag wohl langweilt. Kurz vor dem Eingang kontrolliere ich meinen Atem, welcher seit dem Abschied von Jake unregelmäßig von statten geht. Als ich mich endlich beruhigt hatte, gebe ich den Wachen den Befehl, die Tore zu öffnen, welchen sie sofort ausführen. Sobald die Türen ein Stück weit geöffnet sind, trete ich herein und laufe direkt auf meinen Vater zu, welcher bereits auf dem Thron wartet. Vor der leichten Erhöhung zu seinem Thron bleibe ich stehen und verbeuge mich, denn bei solch offiziellen Treffen war es meine Pflicht den König zu ehren. Als er mir die Erlaubnis gibt mich zu erheben, schreite ich die wenigen Stufen zu ihm hoch und stelle mich neben seinen Thron. "Wie waren die ersten Stunden?", fragt mich mein Vater, doch bevor ich antworten kann, werden die ersten Gäste angekündigt. "Die große Hexe aus dem Norden und Erschafferin des Walles.", ruft einer der Wachen, während die Tore aufschwingen und die alte Frau von meiner Zeremonie hereintritt. Vor uns bleibt sie stehen und verbeugt sich, während wir ihr freundlich zunicken. Nach dem sie sich wieder erhoben hatte, beginnt sie zusprechen: "Eure Majestät, Kronprinzessin, ich bringe Neuigkeiten von der Heilung der Opfer der bösen Hexe. Sie haben alle keinerlei Erinnerung an die Vorfälle und mindestens an zwei Wochen vorher. Deshalb denke ich, wurde der Angriff schon einige Zeit lang geplant. Ich konnte jegliche Schäden des Gehirnes ausschließen, jedoch ist ihr Geist geschwächt und verwirrt. Ich empfehle sie noch eine Weile unter meiner Obhut zustellen". Nickend antwortet der König: " So soll es sein, gibt den Wesen soviel Zeit, wie sie zu ihrer Genesung brauchen. Habt ihr noch irgendetwas von der Angreiferin erfahren können"? Die Hexe schüttelt den Kopf und verbeugt sich entschuldigend: " Verzeiht mein König, doch bis auf die Informationen, welche sie bereits euch erzählt hat, gab sie nichts mehr preis". Mit einer dankbaren Gäste von meinem Vater, verschwindet die Weise wieder. Seufzend lehnt sich Rayloy in seinem Sitz zurück und ich lege beruhigend meine Hand auf seine Schulter, dankbar schaut er zu mir hinauf, da wird bereits der Nächste angepriesen. "Auslandsberater Steingrimur erbittet um eine Audienz.", ruft abermals der Soldat. Mit einem Nicken seitens des Königs, werden die Tore erneut geöffnet. Ein schlaksiger Mann mit schwarzen, zurückgegelten Haaren tritt herein und verbeugt sich vor uns. Mit der Erlaubnis von Rayloy beginnt er zusprechen: " Guten Tag eure Majestät, zunächst möchte ich sagen, dass ich erfreut bin eure Tochter die Kronprinzessin kennenzulernen, doch nun zum Geschäftlichen. Eines der Handelsschiffe, welche ihre Waren nach China liefern sollte, ist auf halben Weg verschwunden, wir haben seit zwei Tagen keine Nachricht mehr von ihnen bekommen". König Rayloy antwortete mit ruhiger Stimme: " Die See ist stürmisch und wild, gebt den Schiffen noch drei weitere Tage, bis ihr sie suchen geht. Schickt jedoch einen Boten, um die Verspätung zu erklären, alles andere klären wir morgen bei der großen Versammlung". Nickend stimmt der Berater dem Plan meines Vaters zu und verschwindet einige Augenblicke später wieder. Es folgen noch einige weitere Gespräche, welche teilweise sofort geklärt werden oder auf die große Beratung morgen verschoben wurden. Nach zwei Stunden des Stehens, werden meine Beine langsam schwach und meine Füße schmerzen, doch ich halte mich standhaft und verspreche mir mehr zu trainieren. Schließlich darf ich gehen, wobei ich später erfahre, dass die Besprechungen noch bis in den späten Nachmittag gingen. Mit verkrampften Muskeln mache ich mich auf zu meinem Lehrzimmer. Ich würde heute noch meine letzte Lehrerin kennenlernen und morgen würde sich alles erneut wiederholen. Seufzend streiche ich mich über mein Gesicht, ich weiß nicht was anstrengender war, das körperlich anstrengende Training von meinen Freunden oder der mental ermüdende Unterricht im Schloss. Tief durchatmend öffne ich die Tür zu dem Zimmer und will mich gerade auf meinen Platz setzen, als ich eine Person am Lehrerpult erkenne. Schnell nehme ich Haltung an und knickse kurz, während ich spreche: " Verzeiht meine Verspätung, der König brauchte meine Anwesenheit länger, als gedacht". Mein Blick erhebt sich leicht, stockt jedoch als ich in das strenge Gesicht der jungen Frau sehe. Sie hat elegant kurze, schwarze Harre, welche nach hinten gebürstet sind und scharfe Gesichtszüge. Als sie auf mich zuschreitet, fühle ich mich automatisch unterlegen, was in meiner Position eigentlich nicht möglich war. Vorsichtig erhebe ich mich, ziehe meine Schultern, bei ihrem geschulten Blick, aber sofort ein. Elegant schreitet sie um mich herum und bleibt schließlich hinter mir stehen. Ich traue mich keinesfalls mich umzudrehen und lasse einfach geschehen was als nächstes passiert. Ihr Hand legt sich sanft auf meine Schultern und zieht diese gerade, während sie mir zuflüstert: " Mein Name ist Aada und ich bin deine zukünftige Lehrerin für Manieren und Auftreten. Das Ziel der anderen Lehrer ist es, dein Wissen einer Königin anzupassen, mein Ziel ist es dich zu einer Königin zu machen. Haltung und Auftreten lassen einen Menschen, das darbieten, was gesehen werden muss oder was gesehen werden will. Haltung und Auftreten geben deinem Gegenüber den ersten Eindruck von dir". Langsam schreitet sie weiter und lässt dabei ihre Hand über meine Schultern gleiten, bis sie wieder vor mir stand und sie von mir nimmt. "Was für eine Schande, dass du nicht im Schloss aufgewachsen bist, man hätte schon so früh was aus dir machen können.", spricht sie mit einem traurigen Unterton, fasst sich dann jedoch wieder uns seufzt ein: "Fange wir an". Abwartend schaue ich zu ihr, doch sie lässt nicht lange auf sich warten. Sie schreitet auf ihre Tasche zu und holt etwas hautfarbenes aus dieser. Als sie sich wieder zu mir dreht, kann ich auch erkennen was sie dort in der Hand hält, etwas skeptisch schaue ich zu dem Korsett. Na das würde ja noch was werden.

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The legends of tomorrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt