Lachend laufen wir durch die Straßen, unser Ziel ist die Bäckerei einige Straßen weiter. Denn nachdem ich vor einigen Tagen einen Spaziergang zur Inspektion der Stadt gemacht habe, mussten wir sehr viele Schäden feststellen. Und da die Bewohner jegliche Hilfe gebrauchen können, habe ich nach einer kleinen Diskussion meinen Vater überreden können, dass ich die Stadt mit aufbauen und den Bewohner helfen dürfe. Seit dem sind wir jeden Tag unterwegs und suchen Möglichkeiten, um das Volk zu unterstützen. Am Anfang sind die Bewohner mehr als verwirrt, sie verstanden nicht, warum ich auf einmal draußen rum lief, doch mittlerweile begrüßten mich die Leute freundlich und ich kann ihnen ohne Wiederworte unter die Arme greifen. Gestern Nachmittag hatten wir die kleine Bäckerei unter Schutt begraben gefunden. Relativ schnell konnten wir den Besitzer finden und die ältere Frau war mehr als dankbar, dass wir ihr Helfen wollen. Meine Freunde, Zenobio und ich biegen gerade um einer der Ecken, als wir schon das Geschäft sehen. "Frau Landóttir, sind sie hier?", rufe ich in die Ruinen, welche noch stehen. "Ja, einen Moment. Ich komme gleich.", antwortet sie mir und so warten wir kurz auf sie, bis sie beladen mit schweren Kisten raus kommt. Schnell ist Lian an ihrer Seite und nimmt ihr einiges ab, lächelnd bedankt sie sich und sie stellen die Kisten zur Seite. "Danke, dass ihr mir helft. Es muss viel gemacht werden und ich habe sonst keinen.", sagt sie und ich antworte: "Kein Problem Frau Landóttir, wir helfen gerne. Was muss den alles gemacht werden"? Wir besprechen kurz, was wir heute alles schaffen wollen und teilen uns schließlich auf. Runa sitzt kurz darauf auf den Resten, welche mal ein Dach waren und versucht mit den Ressourcen, welche wir von einigen Handelsschiffen bekommen haben, das zu Flicken was noch übrig ist. Das ständigen Klopfen des Hammers, wird zu unserem Rhythmus mit welchem wir den sonnigen Vormittag arbeiten. Es wird langsam Sommer und die Temperaturen steigen an, dass merke ich besonders, als ich den Schutt nach Dingen durchsuche, welche den Einsturz überlebt haben, denn mir fließt der Schweiß träge von der Stirn. Zenobio steht neben mir und hebt mit seinem Schnabel immer wieder große Steinbrocken an, um mir zu helfen.
Jake sitzt einige Meter neben mir und repariert die Möbel, welche Lian und Frau Landóttir aus dem Haus retten. So arbeiten wir nebeneinander her und genießen die ausgelassene Stimmung, in welcher Lian immer einen Witz erzählt, sobald er mit einem neuen Möbelstück raus kommt. Mittlerweile lachen wir mehr über seine kläglichen Versuche, als über die Sprüche. Doch ich bin froh, dass der Tod uns nicht mehr umringt und wie am ersten Tag die Trauer in jedem steckt. Die Bevölkerung versucht immer wieder das Beste in der Situation erkennen. Jeder unterstützt jeden, soweit er kann und keiner fühlt sich alleine gelassen, denn trotz das wir eine große Stadt sind, achtet jeder auf die anderen, wie in einer großen Familie. Das merke ich mal wieder, als um dreizehn Uhr, die große Glocke auf dem Marktplatz läutet und das Mittagessen ankündigt. Schnell schnappe ich mir den Korb, welchen wir aus dem Schloss mitgebracht haben und zusammen fügen wir uns dem Fluss an Wesen, welche in Richtung Platz strömen. Auf diesem sind lange Tische und Bänke aufgebaut und mit allen denen es möglich ist, platziere ich das mitgebrachte Essen auf die Tafel. Sobald das Mittag angerichtet ist und alle sitzen, ruft einer laut: "Guten Appetit". Laut wird ihm von allen geantwortet und dann beginnen wir zu essen. Es herrscht eine ausgiebige Lautstärke, denn die Leute reden mit ihren Sitznachbar oder Gegenübersitzenden und bauen immer wieder neue Kontakte auf. Ich liebe diese Gesellschaft, nicht einmal in meinem Dorf in Schottland herrschte so eine starke Bindung mit den Nachbarn. Nachdem wir alle aufgegessen hatten, räumen wir alle zusammen die Tische ab, nach und nach verlassen die Wesen den Platz wieder und gehen wieder ihren Aufgaben nach, so auch wir. Wieder in der Bäckerei angekommen, machen wir uns daran die Grundmauern wieder aufzustellen und zu befestigen, dies dauert bis in den späten Abend, doch schlussendlich können wir sogar die Möbel wieder reinstellen. Frau Landóttir fegt gerade den letzten Staub aus dem Haus, stolz stellen wir uns vor das Geschäft, wir hatten ganze Arbeit geleistet. Die Bäckerin kommt nun auch nach draußen und grinst über das Gesicht, als sie sieht, was wir geschafft hatten. "Vielen lieben Dank, wie kann ich euch nur Entschädigen.", sagt sie, als sie sich lächelnd zu uns umdreht. Grinsend mache ich eine wegwerfende Geste und sage: "Kein Problem, wir haben es gerne gemacht, nicht wahr"? Meine Freunde bejahen freundlich und schließlich verabschieden wir uns von der netten Dame und machen uns auf den Weg nach Hause. Morgen werden wir wieder in die Stadt kommen und mit einem neuen Tag ein neues Projekt starten. Ich freue mich schon, denn es erfühlt mich mit Freude den Wesen zu helfen, besonders wenn sie damit ihre Sorglosigkeit wieder bekommen. Lächelnd hake ich mich bei Jake unter und lehne mich leicht an ihn, während wir den langen Pfad hinauf zum Palast gehen. Die untergehende Sonne strahlt uns entgegen und der Kies unter meinen Füßen knirscht leise, während die Waldgeräusche langsam die Lautstärke der Stadt verdrängen.863 Wörter ✔
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The legends of tomorrow
FantastikTeil 1 „Ich wette mit dir du hast bestimmt mindestens einmal das Verlangen gehabt, in ein Abenteuer zu starten ..." Das waren die Worte welche Kathlin aus ihrem gewohnten und doch so langweiligen Leben zogen, hinein in eine Welt welche von Märchen...