„Louis, hast du den Einkaufszettel irgendwo gesehen?", rief Harry vom Wohnzimmer aus, während ich im Schlafzimmer eine frische Jogginghose aus dem Schrank zog. Unser Urlaub war nun schon zwei Wochen her und der Alltag hatte uns mehr denn je in Beschlag genommen. „Den habe ich eingesteckt", rief ich zurück, dann schlüpfte ich schnell in die Hose und steckte Smartphone und Geldbeutel in die Taschen. Lächelnd schlenderte ich ins Wohnzimmer hinüber, wo Harry gerade einen Toast aus dem Toaster zog und anschließend damit begann, ihn mit Butter zu beschmieren.
Mein Lächeln wurde zu einem Grinsen, als ich mich sogleich hinter ihn stellte und meine Hände zu seinem Bauch wandern ließ, wo sich die letzten Spuren von Weihnachten bemerkbar machten. Ich drückte einen Kuss auf sein Schulterblatt und grinste noch viel breiter, als mir bewusst wurde, dass dieser Mann auch in wollener Jogginghose und viel zu großem Oberteil der schönste Mensch für mich war.
„Lass das, Louis", murmelte Harry und wand sich schnell aus meiner Umarmung. Verwirrt beobachtete ich, wie er sich an den Esstisch setzte und an seinem Toastbrot herumknabberte. „Was ist los?", forderte ich eine Antwort und setzte mich gegenüber von ihm an den Tisch. „Du warst schon die letzten zwei Wochen einkaufen. Heute bin ich dran", erklärte Harry und verdrehte dabei die Augen, als wäre offensichtlich, was ihn belastete. „Aber der Supermarkt liegt auf dem Weg zu Eleanor, da musst du nicht extra nochmal los", entgegnete ich verwirrt.
„Dann nimm meinen Geldbeutel mit. Ich möchte mich nicht von dir aushalten lassen, Louis. Ich gehe selbst arbeiten und kann selbst für meinen Lebensunterhalt sorgen", sagte er mit fester Stimme. Ich seufzte genervt und lehnte mich im Stuhl zurück. „Es geht also schon wieder ums Geld", stellte ich nüchtern fest. Harry erwiderte nichts, sondern knabberte einfach weiter an seinem Toastbrot herum. „Wir haben so viele Probleme, Harry. Und jetzt streiten wir uns schon wieder ums Geld? Ist das dein Ernst? Selbst wenn ich nur zehn Pfund mehr als du verdienen würde, würde ich all mein Geld dafür verwenden, dass es dir gut geht. Ist das denn so schwer zu verstehen? Ich will doch nur, dass du keine finanziellen Sorgen hast, Harry", versuchte ich ihm meine Sichtweise verständlich zu machen. Schließlich kannte ich seinen Kontostand genau und ich wusste, dass bald größere Investitionen für seinen Blumenladen anstanden.
„Du machst mich finanziell von dir abhängig", stellte Harry eine Aussage in den Raum. Ich schnaubte, dann sprang ich wieder von meinem Stuhl auf. „Nein, das tue ich nicht und das weißt du auch. Wir sind Partner, Harry. Wir reden von einer gemeinsamen Zukunft, gemeinsamen Kindern, da sollten wir doch nicht unterscheiden, von wem das Geld kommt. Mein Geld steht dir jederzeit zur Verfügung. Wir sollten anfangen, unser beider Einkommen einfach als unser gemeinsames Einkommen zu sehen, sonst werden wir uns noch bis ans Lebensende ums Geld streiten", redete ich mich in Rage, dann setzte ich mich vor Harry auf den Tisch. „Ich war schon vor Weihnachten auf der Bank und habe veranlasst, dass du Vollmacht über all meine Konten hast. Einfach weil du mein Partner bist und ich mein Leben mit dir teile", erklärte ich ihm.
Harry sah mich einen Moment überrascht an, dann drehte er abweisend seinen Kopf zur Seite. Anschließend stand er auf und stellte sich wieder an die Küchenzeile, wo er sich daran machte, die Arbeitsplatte abzuwischen. Verwundert musterte ich seine Bewegungen, dann räusperte ich mich und folgte ihm. „Sonnenschein", murmelte ich leise, woraufhin mein Freund sich rasant um die eigene Achse drehte und mich überrascht ansah. „Louis", flüsterte er vor sich hin. „Du weißt, dass ich nicht länger sauer auf dich sein kann, wenn du mich so nennst", sagte er und formte mit seinen Lippen einen Schmollmund, der mich schwach werden ließ.
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Only The Brave || Larry AU
FanficLouis ist Profi-Fußballer, dessen Leben zur Zeit nicht besser laufen könnte. Wäre da nicht eine Begegnung, die ihn nicht loslassen wollte. [ziemlich lange Larry Au] ACHTUNG TRIGGERWARNUNG: Diese Geschichte thematisiert Suizid und Missbrauch. Diese K...