Bereit

3.1K 193 815
                                    

Laut tönte der Klang meines Weckers durch den duklen Raum. Ich öffnete meine Augen, wälzte mich im Bett herum und beendete schnell den Weckruf, um die anderen beiden Männer im Raum nicht zu wecken. Freddie sollte mindestens noch eine halbe Stunde schlafen und Harry mochte es schlichtweg nicht, vor sechs Uhr geweckt zu werden. Die roten Ziffern auf meinem Wecker leuchteten in den dunklen Raum hinein und zeigten mir, dass es gerade erst fünf Uhr dreißig war. Da ich heute aber kein Fitnessprogramm im Wohnzimmer veranstalten konnte, weil Anne dort auf dem Sofa schlief, würde ich heute nur eine Runde laufen gehen. Also hätte ich noch einige Minuten übrig, bevor ich aufstehen musste.

Ich schaltete das kleine Licht auf meinem Nachttisch ein, dann drehte ich mich zufrieden auf die andere Seite und schlüpfte unter Harrys Decke. Mein Ehemann lag auf dem Rücken und hatte alle Viere von sich gestreckt, weshalb ich ein Bein angewinkelt über die seinen legte, meinen Kopf auf seine Schulter bettete und dann mit einer Hand über seine nackte Brust und über seine Seite entlang nach unten streichelte, bevor ich sie auf seinem wohlgerundeten Po ablegte. Ich schloss meine Augen und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, wo ich einfach nur tief ein und ausatmete und zutiefst zufrieden seine Nähe genoss.

„Lou?", hörte ich plötzlich Harrys verschlafene Stimme. Ich hob meinen Kopf an und drückte einen Kuss auf seine leicht geöffneten Lippen. „Ich wollte dich nicht wecken, ich wollte nur ein wenig kuscheln, bevor ich laufen gehe", erklärte ich, mit meinen Lippen immer wieder über seine streifend. Harry zog seine Nase kraus, dann rieb er mit seinem Handballen über seine Augen. „Du hast Mundgeruch", stellte er nüchtern fest und sah mich durch seine halb geöffneten Augen missbilligend an. „Du auch", lachte ich laut, dann legte ich erneut meine Lippen auf seine und drang auffordernd mit meiner Zunge in seinen Mund ein. Harry brummte erst genervt, dann legte er aber seine Hand an meinen Hals, seufzte wohlig und rollte sich gleichzeitig auf die Seite, sodass er ein Bein zwischen meine schieben konnte.

Gemeinsam genossen wir den Moment, versanken in der Umarmung des anderen und ließen den Kuss immer intensiver und immer gieriger werden, bis ich schließlich nach Atem ringend den Kopf in den Nacken legte. Als ich meinem Mann daraufhin in die Augen sah, erkannte ich ein erregtes Funkeln darin, aber noch viel mehr erkannte ich Zuneigung und Vertrauen. Ich hob eine Hand und strich vorsichtig ein paar von seinen Locken aus seinem Gesicht, dann gab ich ihm noch einen kurzen, unschuldigen Kuss auf die Lippen. „Ich bin bereit, Harry", flüsterte ich und formte mit meinen Lippen ein verwegenes Lächeln, das keinen Zweifel daran ließ, von was ich redete. Gleichzeitig versuchte ich in meinen Blick so viel Liebe und Optimismus zu legen, wie es mir nur möglich war.

Harry schloss für einen Augenblick seine Augen, dann zog er mich in seine Arme und rollte uns im Bett herum, bis er auf mir lag. Er lehnte seine Stirn gegen meine und verharrte so einen Moment, in dem ich einfach nur in seine Augen schaute und seine Nähe genoss. „Du musst ehrlich zu mir sein, Lou. Ich habe zwar den schärfsten Ehemann der Welt, aber ich kann warten, bis du dich wirklich bereit fühlst", murmelte er, sodass ich seinen warmen Atem an seinen Lippen spüren konnte. „Ich bin bereit", wiederholte ich meine Worte und ließ derweil meine Hände über seinen Rücken hinabgleiten. Seine heiße Haut an meiner zu fühlen löste an jeder einzelnen Stelle ein verheißungsvolles Prickeln aus.

Bevor mein Mann allerdings darauf eingehen konnte, hörten wir, wie Freddie aufwachte. „My turn", sagte ich grinsend, dann drückte ich Harry einen schnellen Kuss auf die Lippen, befreite mich aus seiner Umarmung und sprang aus dem Bett. „Guten Morgen, Kiwi. Na, gut geschlafen? Du darfst jetzt gleich mit Papa laufen gehen", plauderte ich, während ich unseren Sohn aus seinem Bettchen hob und ihn in meine Arme nahm. „Haben wir den Kinderwagen eigentlich hier oben oder ist der noch im Auto?", wollte ich von Harry wissen, als ich mich zu ihm umdrehte. „Wohnzimmer", erwiderte er, dann streckte er seine Arme in meine Richtung. „Daddy will noch ein wenig mit Freddie kuscheln, du kannst dich ja solange anziehen", erklärte er, woraufhin ich Freddie vorsichtig auf seinem Bauch ablegte.

Only The Brave || Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt