„Sagtest du nicht, du hättest nur ein einfaches Haus?", fragte Harry überrascht, als wir, vor meinem Ferienhaus angekommen, aus dem Auto ausstiegen. Schmunzelnd ließ ich meinen Blick von seinem Gesicht zu dem Gebäude wandern, das auf einer Anhöhe stand und eine halbe Meile Abstand zu jedem Nachbarn hatte. Der perfekte Ort, um alleine zu sein und sich von Alltagsstress zu erholen. Ich bemerkte, dass Luca bereits die Koffer aus dem Auto holte, weshalb ich mich meinem Freund zuwandte, ihm aufmunternd zulächelte und ihn dann in das Innere des Hauses führte. „Zugegeben, es wirkt etwas protzig, aber wenn du die Terrasse siehst, weißt du, warum ich gerade dieses Haus gekauft habe", erklärte ich mich, während Harry mit großen Augen den Eingangsbereich begutachtete.
Mein Freund nickte langsam, dann ließ er meine Hand los und ging ein paar Schritte nach vorne, um in das geräumige Wohnzimmer hinabblicken zu können, das über wenige Stufen erreichbar war. „Luca, Sie können die Koffer da stehen lassen", wies ich derweil meinen Verwalter an und erklärte ihm, dass wir keine weitere Hilfe benötigen würde. Luca verabschiedete sich daraufhin überschwänglich von uns und verließ das Haus. Wir konnten noch hören, wie er mit seiner Vespa davon brauste, bevor Stille einkehrte.
Ich ging einige Schritte auf meinen Freund zu, dem noch immer der Unglaube ins Gesicht geschrieben stand. „Los, lass uns unsere Koffer auspacken, ich will endlich die Terrasse sehen", sagte er begeistert, dann lehnte er sich vor und legte seine Lippen für einen viel zu kurzen Kuss auf meine. Schnell stimmte ich ihm zu, dann trugen wir unser Gepäck in das obere Stockwerk hinauf und in mein Schlafzimmer hinein. Kaum hatten wir die Koffer abgestellt, wurde ich überrascht, indem Harry mich auf das Bett schubste und sich selbst gleich auf mich legte. „Ein gemeinsamer Urlaub war eine wundervolle Idee", raunte er mir zu, dann vereinte er unsere Lippen zu einem liebevollen Kuss, der leider nur von kurzer Dauer war.
Kurze Zeit später hatte Harry seine Klamotten in den Schrank geräumt und auch mich dazu überredet, dasselbe zu tun. Obwohl ich auch kein Problem damit hatte, aus dem Koffer zu leben. Als wir fertig waren, bestätigte ein Blick aus dem Fenster, dass sich der Tag langsam dem Ende neigte und die Dämmerung die Insel allmählich in Dunkelheit hüllte. „Was hältst du von einem Strandspaziergang?", fragte ich meinen Freund und suchte gleich unsere Windjacken aus dem Schrank heraus.
„Ist das nicht zu gefährlich für uns?", antwortete er voller Skepsis, denn eigentlich war unsere Wohnung der einzige Ort, an dem wir uns gemeinsam aufhielten. Ich schüttelte den Kopf und schlüpfte gleich in meine Jacke hinein. „Im Winter ist hier gar nichts los. Außerdem ist das eine Gegend, in der sehr viele Promis Urlaub machen. Allerdings nur im Sommer. Wir sollten ungestört sein", erklärte ich, woraufhin er sich geschlagen gab.
Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen, zog ebenfalls seine Jacke an und folgte mir in das Erdgeschoss und von dort aus zur Terrasse. Diese bot einen traumhaften Ausblick über den mit Sträuchern bewachsenen Hang, der in leichtem Gefälle hinab zu einer malerisch gelegenen Bucht führte. Mein Blick war so auf die, durch den Mondschein erhellte, Küste fixiert, dass ich erschrak, als Harry plötzlich nach meiner Hand griff und diese fest drückte. Erst als ich seinem Blick folgte, sah ich, was ihn beschäftigte. Dort, am Rande der Terrasse, ein Stück über den Abhang hinaus ragend, war der Pool, der laut meinem Makler die perfekte Szene für Urlaubsfotos bot. Doch genau wie bei Harry, löste dieser Anblick nur Unwohlsein in mir aus.
Ich zwang mich dazu, meinen Blick abzuwenden, dann drückte ich Harrys Hand ein wenig fester und lotste ihn zum anderen Ende der Terrasse, von wo aus eine Treppe zu einem Trampelpfad hinabführte. Wir folgten diesem Pfad schweigend, bis wir am Strand angelangten. „Es ist wunderschön hier", murmelte mein Freund und ließ seinen Blick über durch die menschenleere Bucht schweifen, die einzig durch den Mondschein erhellt wurde. „Es ist wirklich wunderschön", erwiderte ich flüsternd, wandte meinen Blick dabei aber nicht eine Sekunde von meinem Gesicht ab. Nicht das glitzernde Mondlicht auf der Wasseroberfläche oder das sanfte Rauschen des Meeres bescherten mir eine innere Zufriedenheit. Das schaffte einzig und allein der Mann neben mir.
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Only The Brave || Larry AU
FanficLouis ist Profi-Fußballer, dessen Leben zur Zeit nicht besser laufen könnte. Wäre da nicht eine Begegnung, die ihn nicht loslassen wollte. [ziemlich lange Larry Au] ACHTUNG TRIGGERWARNUNG: Diese Geschichte thematisiert Suizid und Missbrauch. Diese K...