Only The Brave || Larry AU

Hausmann

„Kannst du mir kurz helfen?", fragte Eleanor, während sie zu der blauen Matratze hinübertrottete. Schnell folgte ich ihr, dann griff ich nach ihren Händen und hielt sie fest, während sie sich langsam auf die Matte hinabsenkte.

Anschließend ließ ich mich neben ihr in die Kissen fallen und genoss für einen Moment, wie wunderbar gemütlich dieser Platz war. Freddie würde sich in diesem Zimmer definitiv wohlfühlen. „Worüber willst du reden?", erkundigte sich Eleanor und drehte sich umständlich zu mir um. Ich seufzte lautstark, dann griff ich nach ihrer Hand und umschloss diese mit beiden Händen. „Keine Ahnung, ich denke, ich will einfach nur, dass du weißt, dass ich keine bösen Absichten mit dir hatte, sondern dich wirklich gemocht habe, Eleanor", begann ich vorsichtig ein Gespräch. Eleanor antwortete nicht gleich, viel mehr starrte sie ungläubig auf unsere Hände. 

„Wer bist du und was hast du mit meinem Ex-Freund gemacht?", hauchte sie sichtlich überfordert. Ein nervöses Lachen entfuhr meinen Lippen, während ich sie musterte. „Was meinst du?", wollte ich wissen. „Du bist kein Fan von übermäßigem Körperkontakt und du hasst es, über deine Gefühle zu reden", stellte sie fest, was wirklich der Wahrheit entsprochen hatte. Bevor ich Harry kennenlernte. „Ist das schlimm?", fragte ich und machte Anstalten, ihre Hände wieder loszulassen, doch Eleanor schüttelte schnell den Kopf. „Nein, nur ungewohnt."

Ich formte mit meinen Lippen ein verschmitztes Grinsen, dann versuchte ich den Faden wieder aufzunehmen. „Ich habe Scheiße gebaut, das weiß ich. Aber ich habe das damals ernst gemeint, als ich sagte, dass du meine absolute Traumfrau bist. Du bist wirklich ein toller Mensch, Eleanor. Und ich erwarte nicht, dass du mir mein Verhalten verzeihst, oder es verstehst. Ich will dir nur erklären, was in mir vorging", sagte ich langsam und bedacht. 

„Du kannst das vielleicht nicht wissen, aber ich bin oft durch die Stadt geschlendert, um nach Blumenläden zu suchen. Ich weiß, wie sehr du dich freust, wenn nach einer langen Reise ein schöner Blumenstrauß auf dich wartet. Und irgendwie hatte ich immer den Eindruck, dass alles gut und entspannt zwischen uns ist, wenn ich vor deiner Rückkehr einen Strauß Blumen besorge."

Zaghaft hob ich wieder meinen Blick, um Eleanor in die Augen sehen zu können. „Eigentlich habe ich mich immer nur so sehr über die Blumen gefreut, weil ich mich dann wirklich wie deine Freundin gefühlt habe. Ansonsten hat es sich häufig so angefühlt, als wären wir nur Mitbewohner, die hin und wieder Sex haben. Kein Kuscheln, kein Händchenhalten", erklärte sie und klang gegen Ende hin wirklich frustriert.

Ich seufzte und drückte ihre Hand etwas fester. „Ich dachte immer, du würdest das auch nicht mögen", entgegnete ich irritiert. Eleanor schüttelte ihren Kopf und zog traurig ihre Augenbrauen zusammen. „Ich wollte dich nicht vergraulen, deshalb habe ich mich immer etwas zurückgehalten", gestand sie. Überrascht riss ich meine Augen auf, dann blinzelte ich, um ihre Worte zu verdauen. „Ich glaube, wir haben viel zu wenig miteinander geredet", seufzte ich leise, denn plötzlich überkam mich das Gefühl, Eleanor gar nicht richtig zu kennen.

„Dann wissen wir ja, was wir in Zukunft besser machen müssen", schmunzelte Eleanor. Langsam nickte ich, während meine Gedanken wieder zu Harry schweiften. „Hör zu, Eleanor. Ich will, dass du verstehst, dass Harry ein guter Kerl ist. Er hat mich mehrfach zurückgewiesen, weil er unsere Beziehung nicht zerstören wollte. Aber um ehrlich zu sein, ich habe es nicht geschafft, mich von ihm fernzuhalten, auch wenn ich wusste, dass es falsch war. Schon als ich das erste Mal in seinen Blumenladen marschiert bin, hat er mir total den Kopf verdreht. Im Nachhinein gesehen, hätte ich dir schon an diesem Abend von ihm erzählen sollen. Ich bedaure wirklich, dass ich nicht einfach ehrlich zu dir war, Eleanor", versuchte ich all meine wirren Gedanken in Worte zu fassen.