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„Hier?", fragte Eleanor erstaunt. „Dauerhaft?", hakte sie weiter nach, woraufhin ich nur mein Gesicht zu einer Grimasse verziehen konnte. Eleanor war einfach Eleanor, sie war definitiv anderes gewohnt. Ich hatte aber noch nie viel Wert auf solch luxuriösen Schnickschnack wie sie gelegt. Luxus wurde irgendwann Teil meines Lebens, was ich einfach so hingenommen hatte. 

Da ich nach Eleanors Aussage eigentlich erwartet hatte, dass mein Freund ihr einen Konter geben würde, wandte ich meinen Blick ihm zu und bemerkte, dass er gar nicht so selbstbewusst wie sonst aussah. Verwirrt runzelte ich meine Stirn. „Ja, dauerhaft, Eleanor. Harry hat mich gefragt, ob ich bei ihm einziehen möchte und genau das habe ich getan", erklärte ich ihr, musterte dabei aber meinen Freund, dem das Ganze peinlich zu sein schien. „Mir gefällt es hier, ich fühle mich hier echt wohl", schob ich daher noch hinterher, was Harry endlich ein zaghaftes Lächeln auf die Lippen zauberte. Zufrieden drückte ich kurz seine Hand und drehte mich wieder zu meiner Ex-Verlobten um.

„Okay", hauchte diese und lehnte sich mit einer Hand auf dem Bauch im Sessel zurück. „Ich möchte das Haus auch nicht. Ich habe eine Penthouse-Wohnung in Aussicht, die groß genug für Freddie und mich wäre", erzählte sie uns, was meine Vermutungen nun bestätigte. Freddie würde bei Eleanor aufwachsen. „Dann ziehst du dort alleine ein?", erkundigte ich mich, was ich Sekunden später bereute, als ich Eleanors verletzen Blick bemerkte. „Tut mir leid", flüsterte ich zerknirscht. 

„Ich mache mir nur Sorgen. Willst du nicht vorerst bei Max bleiben? Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass du da alleine bleibst. Was, wenn dir oder Freddie etwas passiert?", redete ich schneller als ich darüber nachdenken konnte. Denn Eleanor sah nach meinen Worten aus, als hätte ich sie in eine Badewanne voller Nägel geworfen. Ihre gesamte Mimik drückte puren Schmerz aus. Als dann auch noch die ersten Tränen ihre Augen verließen, führte mein schlechtes Gewissen vor Augen, was Eleanor gerade durchmachen musste.

„Es war nie geplant, dass ich das Kind alleine aufziehen muss. Oder in der Schwangerschaft alleine sein werde", erklärte sie uns schluchzend, woraufhin ich für einen Moment reuevoll meine Augen schloss. „Tut mir leid, aber könntet ihr... könntet ihr das bitte lassen?", stotterte sie daraufhin und blickte dabei auf unsere Hände. Als hätten Harry und ich uns aneinander verbrannt, ließen wir augenblicklich unsere Hände los und rutschten weiter auseinander. „Es... es ist nur alles schon schwer genug für mich", stotterte Eleanor weiter. 

Eine Weile lang sagte niemand mehr etwas. Wir versuchten stumm mit unseren Gefühlen umzugehen, doch Eleanors Flut an Tränen schien auch Minute später kein Ende zu finden. „Ich wollte das alles nie alleine durchstehen", hauchte sie irgendwann, während sie sich ihre Tränen an einem Taschentuch abtupfte. Bevor ich darauf reagieren konnte, hörte ich wie Harry sich räusperte und vom Sofa erhob. Ungläubig sah ich dabei zu, wie er mit ein paar Schritten die Distanz zu Eleanor überbrückte und sich auf der Sessellehne niederließ. Mit einem liebevollen Lächeln im Gesicht blickte er meine Ex-Freundin an und streichelte ihr fürsorglich über den Rücken.

„Ich weiß, dass das alles katastrophal gelaufen ist, Eleanor. Aber du bist ganz bestimmt nicht alleine. Louis ist für dich da. Ich bin für dich da. Du musst nur unsere Hilfe annehmen", sagte er in einem so beruhigenden Tonfall, welcher sogar meine aufgeregten Nerven beruhigte. „El, es tut mir wirklich leid, dass ich diesen einen Termin verschieben musste, aber in Zukunft kannst du wirklich auf mich zählen. Es ist noch immer unser gemeinsames Kind, ich will nicht, dass du dich alleine gelassen fühlst. Entschuldige, dass ich dir bisher dieses Gefühl gegeben habe", offenbarte ich nun meine Gedanken zu der Situation.

Eleanor nickte langsam, als müsste sie die Bedeutung unserer Worte erst verarbeiten, dann wischte sie sich erneut die Tränen von den Wangen. „Louis, ich dachte mir...", begann sie, dann zog sie ein frisches Taschentuch aus ihrer Handtasche und schnäuzte. „Wenn Freddie dann mal da ist", leitete sie ein neues Thema ein und blickte von mir zu Harry, der ihr noch immer über den Rücken streichelte. „Montag ist dein freier Tag. Also wird das auf jeden Fall dein Freddie-Tag", erklärte sie mir, wobei ich fühlte, wie mein Herz einen Aussetzer machte. „Ja!", rief ich, woraufhin Eleanor unter Tränen lachte. „Und Dienstag? Und vielleicht Mittwoch? Wir sollten unbedingt eine Routine schaffen. Regeln, an die wir uns halten könne, damit das mit uns allen funktionieren soll."

Only The Brave || Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt