Nachdem Harry und ich uns voneinander verabschiedet hatten und ich ihm tausend Mal versprechen musste, von nun an mehr auf mich zu achten, ging er in Richtung Ausgang der Anlage davon. Ich sah ihm noch hinterher, bis er aus meinen Blickfeld verschwunden war. Auch dann rührte ich mich noch nicht vom Fleck. Ich stand einfach nur da und versuchte zu begreifen, dass die letzte Nacht wirklich real war. Versuchte, all die Glücksgefühle zu verarbeiten, die Harrys Anwesenheit mir beschert hatten.
In diesem Moment, als ich über die vergangene Nacht nachdachte, wurde mir erneut bewusst, dass keine meiner Entscheidungen je besser war als die, Harry zu heiraten. Er hatte es geschafft, mir Mut und Selbstbewusstsein zurückzugeben und mir sogar einen Teil meiner Angst zu nehmen. Daher zog ich mein Smartphone aus meiner Hosentasche und schrieb meinem Mann eine schlichte, aber doch so wertvolle Nachricht: „Ich liebe dich." Dann machte ich kehrt und ging zu unserem Haus zurück.
Kaum war ich in meinem Zimmer angekommen, wo Zayn gerade Socken anzog, da vibrierte mein Smartphone. In Erwartung, dass die Nachricht von Harry war, schlich sich schon ein freudiges Lächeln auf meine Lippen. Als ich aber sah, dass Gareth sich nur erkundigte, ob Harry noch da war, fiel dieses auch gleich wieder. Ich antwortete ihm schnell, dann setzte ich mich aufs Bett und sah dabei zu, wie Zayn sich träge den Schlaf aus den Augen rieb.
Ich saß keine Minute, da klopfte es schwer gegen die Tür und Gareths' Stimme schallte durch den ganzen Flur. „Louis, Zayn? Kommt bitte schnell raus", forderte er uns auf, woraufhin Zayn und ich uns einen Moment lang verwirrt ansahen, dann aber sogleich seiner Aufforderung Folge leisteten. Kaum waren wir im Flur, öffnete sich auch die Schiebetür von Gegenüber und Mason und Simon traten aus dem Nachbarzimmer heraus. Gareth, der einen kurzen Blick über die Schulter geworfen hatte, sah daraufhin überraschend zufrieden aus. „Das Housekeeping hat gestern Schimmel bei euch im Zimmer entdeckt und es erst heute Morgen bei uns gemeldet. Ihr müsst sofort umziehen. Euch wurde schon ein neues Zimmer zugewiesen. Los, packt eure Koffer", erklärte er und machte dazu eine auffordernde Handbewegung.
Irritiert von der ganzen Situation setzten Zayn und ich uns in Bewegung. Erst, als ich meinen Koffer aus dem Kleiderschrank holte, wurde mir klar, dass Gareth das alles inszeniert hatte. Wofür ich ihm unendlich dankbar war. In Rekordzeit packte ich meinen Koffer, motivierte Zayn zwischendurch immer wieder, dasselbe zu tun, dann verließen wir den Raum. Gareth ging uns voraus und führte uns zu dem Haus, von dem ich wusste, dass dort der Trainerstab untergekommen war. In der obersten Etage machte er schließlich vor einer ganz normalen Zimmertür Halt und reichte uns zwei stinknormale Schlüssel. „Darf ich noch kurz auf ein Wort reinkommen?", bat er.
Zayn nickte kurz, dann schloss er die Tür auf und ging in das Zimmer hinein. Es war geringfügig größer als unser letztes und genauso eingerichtet. „Zayn, es tut mir leid, dass du nun auch betroffen bist, aber mir ist nichts Besseres eingefallen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, denn ich habe das Wohl von all meinen Spielern im Blick", richtete er ein paar Worte an meinen Mitbewohner. „Das ist schon in Ordnung. Ich freue mich eher, dass Louis von nun an nachts in Ruhe schlafen kann", erwiderte er, dann grinste er kurz und machte sich gleich daran, seinen Koffer neben sein Bett zu werfen und einige Sachen auszupacken.
„Louis", wandte sich unser Trainer nun an mich. „Ich habe mit unserem Trainerstab und auch mit unseren Anwälten Rücksprache gehalten, natürlich ohne Namen zu nennen. Alle sind der Meinung, dass ihnen die Hände gebunden sind, solange du nicht den ersten Schritt machst und ihn anzeigst. Wir können Simon nicht einfach so vorzeitig aus dem Team werfen. Wenn du weiter nichts unternommen hast oder unternehmen wirst, werden wir bis Dienstag abwarten müssen, bis ich den endgültigen Kader bekannt gebe", erläuterte Gareth die Situation. Ich nickte verständnisvoll, denn ich hatte mit nichts anderem gerechnet.
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Only The Brave || Larry AU
FanficLouis ist Profi-Fußballer, dessen Leben zur Zeit nicht besser laufen könnte. Wäre da nicht eine Begegnung, die ihn nicht loslassen wollte. [ziemlich lange Larry Au] ACHTUNG TRIGGERWARNUNG: Diese Geschichte thematisiert Suizid und Missbrauch. Diese K...