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163. reggie

-ˏˋ REGGIE ˎˊ-
⸺ JULIE AND THE PHANTOMS ⸺
kimtxw

REGGIE, WENN ER VOR DEINEM HAUS AUF DICH WARTET, ALS DU VON WILLI ZURÜCK KOMMST.

Mit einer kurzen Umarmung verabschiedete Y/N sich von ihrem besten Freund und war wirklich froh darüber, dass er sie nicht ersetzt hatte ⸺ in Gegensatz zu einer anderen Person, von der sie gedacht hatte, sie würde so etwas nicht machen. Doch offensichtlich hatte sie sich gewaltig getäuscht und ehrlich gesagt hatte es sie auch verletzt.

Nachdem sie die SMS erhalten hatte, dass er lieber mit der Band einige Songs übte, die sie noch nicht richtig konnten, anstatt mit ihr gemeinsam für die nächste bevorstehende Arbeit zu lernen. »Und du bist dir sicher, dass ich dich nach Hause gehen lassen kann, ohne das du dann weinend auf deinem Bett sitzt?«, harkte er sicherheitshalber nocheinmal nach.

Und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihre schmalen Lippen, während sie sich ihre graue Stoffjacke über ihren dünnen Pullover streifte. »Ja, ich bin mir sicher. Ich werde keinen Jungen mehr nach weinen«, meinte sie auf seine Worte, doch innerlich wusste sie genau, dass wie einen Wasserfall weinte, wenn sie auch nur ansatzweise seinen Namen hörte.

Glatt gelogen, dachte sie sich und konnte von Glück reden, dass er nicht weiter nach fragte, denn dann wäre sie definitiv ein heulendes Wrack. Sie steckte ihr Handy in die Jackentasche, bevor sie es noch vergaß. »Ich sollte dann mal los, sonst macht sich mein Vater noch mehr Sorgen als ohnehin schon«, seufzte sie etwas und trat durch den Haustürrahmen.

»Wir sehen uns dann morgen in der Schule, ja?«. Stumm nickte sie und winkte ihn nocheinmal zum Abschied, dann lief sie die Straße entlang, bis sie an einer Kreuzung angekommen war und bog rechts ab. Ihr eigenes Haus war nicht allzu weit von dem ihres besten Freundes entfernt, weswegen sie auch zu Fuß ging und war in wenigen Minuten bereits schon bei ihrem Ziel angekommen.

Auf dem gesamten Weg hatte sie ungewollt an die eine bestimmte Person gedacht, weswegen sie beschlossen hatte sich Zuhause erstmal abzulenken ⸺ vielleicht mit ihrer Lieblingsserie, oder auch ein heißes Bad mit extra viel Schaum.

Hauptsache ich denke nicht mehr an diesen Idioten von Geist, murrte sie in ihren Gedanken.

Augenblicklich blieb sie vor der Einfahrt stehen, als sie ausgerechnet Reggie dort mit einem Basketball in seinen Händen entdeckt hatte. Unwillkürlich biss sie auf ihre Unterlippe und versuchte sich unauffällig zur Haustür zur schleichen, allerdings drehte er sich genau in diesem Moment zu ihr um.

Den Ball ließ er einige Male auf den Boden aufschlagen und drehte diesen dann in seinen Händen, richtete währendessen seinen Blick auf sie. »Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr von Willi zurück«, sagte er und konnte den Basketball einfach nicht still halten.

Ihr Mund stand leicht offen und schnell fasste sie sich wieder. »Das kann dir doch völlig egal sein, Reggie. Immerhin hattest du den ganzen Tag sowieso etwas bessere zutun«, zickte sie ihn an und holte den Haustürschlüssel aus ihrer Jackentasche, um die Eingangstür auf zuschließen.

»Mir ist es aber nicht egal, Y/N und das könnte es auch nie sein. Außerdem hatte ich nichts besseres über den Tag zutun. Wieso behauptest du das eigentlich?«, erwiderte er und sorgte mit seinen Worten, dass sie in ihrer Position inne hielt.

Sanft spürte sie einen leichten Druck an ihren Handgelenk und wurde in seine Richtung gedreht, sodass sie keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen. »Du hast mir doch eine Nachricht geschrieben, dass du mit der Band einige Songs üben willst«, kam es verwirrt über ihre Lippen und hob eine Augenbraue an.

Anhand seines Gesichtsausdruckes konnte sie erkennen, dass er ihr nicht ganz folgen konnte und um es ihm etwas deutlicher zu machen, holte sie ihr Handy aus der Tasche, machte dieses an. Sie klickte auf den gemeinsamen Chat und hielt dem Geist das Display vor das Gesicht.

»Ich habe diese Nachricht nicht geschrieben«.

»Nicht?«.

»Aber ... wer dann?«, murmelte sie nachdenklich vor sich hin, doch selbst Reggie hatte keinen blassen Schimmer und zuckte daher mit den Schultern.

Und erst, als sie ihm wieder in die Augen sah, fiel ihr auf, wie nahe ihr sie sich eigentlich waren. Ihr war es einerseits schon komisch vorgekommen, weil Willi so schnell für sie Zeit hatte, aber wirklich Gedanken darüber gemacht hatte sie sich tatsächlich nicht ⸺ vielleicht war es auch einfach nur Zufall.

Oder mein bester Freund hatte über das Handy von Reggie die Nachricht geschrieben. Es wäre jedenfalls eine logische Erklärung dafür, aber falsch beschuldigen wollte sie ihn nicht, denn es hätte genauso gut Julie sein können.

Sogar irgendein random Mädchen, fügte sie gedanklich hinzu, während sie ununterbrochen Blickkontakt mit dem Brünetten hielt und ehrlich gesagt, konnte sie komischerweise auch nicht aufhören ihn anzusehen. Er zog sie wortwörtlich magisch an, aber das beruhte auf Gegenseitigkeit.

Denn er konnte seinen Blick auch nicht von ihr nehmen. Er legte vorsichtig seine Hand, die zuvor noch ihren unteren Arm festgehalten hatte, an ihre Wange und strivh mit seinem Daumen über ihre weiche Haut. Unbewusst kam sie seinem Gesicht ein kleines bisschen näher, sodass nicht einmal ein dünnes Blattpapier zwischen ihnen passte.

»Ist es in Ordnung, wenn ...«, begann er leise zu sprechen und glitt mit seinen Augen zu ihren leicht geöffneten Lippen. »... wenn ich dich jetzt küsse?«, beendete er seinen Satz und sie konnte nichts anderes machen, außer wie in Trance zu nicken und gab ihm dadurch die Erlaubnis ihre Lippen miteinander zu verbinden.

Sie gab sich voll und ganz diesem einzigartigen Moment hin, hörte das Geräusch von dem Basketball, der so eben auf den Boden aufgekommen war und über die Straße rollte ⸺ doch die beiden interessiert sich nicht sonderlich dafür. Automatisch schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und seufzte zufrieden in den liebevollen Kuss.

⸺❀⸺

Innerlich, war Y/N froh darüber, dass dieser Abend so abgelaufen war, dennoch konnte sie nicht verstehen, aus welchem Grund ausgerechnet ihr bester Freund ihr diese Nachricht über das Handy von Reggie gesendet hatte.

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