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66. choi jongho

-ˏˋ CHOI JONGHO ˎˊ-
⸺ ATEEZ ⸺

JONGHO, WENN ER HÖRT WIE JEMAND SCHLECHT ÜBER DICH REDET.

Wie jeden Tag auch, wenn der langwellige Unterricht endlich zu Ende war und die erste Pause begann, nahm Jongho draußen auf einer Bank Platz und genoss die angenehme Ruhe. Manchmal hatte es doch etwas gutes ein Außenseiter zu sein. Zumindest von anderen so abgestempelt zu werden, die dachten, einen besser zu kennen, als man es selbst tat.

Ihm war es allerdings vollkommen egal, wie seine Mitschüler in sahen und welche Meinung sie über ihn hatten. Er verbrachte seine Freizeit ohnehin lieber alleine und hörte seine Musik, während er eine Seite nach der anderen seines Lieblingsbuches verschlang.

Sowie heute.

Er setzte seine schwarzen Kopfhörer auf und platzierte das Buch, das zuvor noch neben ihm auf den dunkelbraunen Holz lag auf seinen Schoß. Anschließend kramte er sein Handy aus seiner Jackentasche und wollte die Playlist mit seinen Lieblingssongs anmachen, als er hinter sich weibliche Stimmen hörte.

Doch wirklich hellhörig wurde er erst, als er diesen einen bestimmten Namen hörte. Fokussiert beobachtete er die Mädchen, welche in seine Klasse gingen und nahm seine Kopfhörer schließlich wieder ab. Normalerweise mischte er sich nie in solche Angelegenheiten ein und ging fast jedem Problem aus dem Weg.

Aber sobald es um Y/N ging, konnte er nicht einfach still sitzen und zu lassen, dass jemand schlecht über sie redete. Obwohl er bis jetzt kaum ein Wort mit ihr gewechselt hatte, beschützte und verteidigte er sie vor anderen. Nach wenigen Sekunden, als er genug gehört hatte, stand er auf und nahm einem Schüler einfach die Wasserflasche aus der Hand.

Jongho öffnete diese und kippte den gesamten Inhalt über den Kopf seiner schwarzhaarigen Mitschülerin, die die ganze Unterhaltung erst ins Leben gerufen hatte. Erschrocken quietschte sie auf und drehte sich schlagartig in seine Richtung. »Spinnst du?!«, schrie sie ihn lautstark an, doch seine Mimik veränderte sich nicht ein einziges Mal.

»Ich mag es einfach nicht, wenn du schlecht über Y/N redest«, meinte er und kehrte ihr den Rücken zu, gab dem Jungen die leere Flasche zurück und setzte sich wieder auf die Bank, als wäre rein gar nichts gewesen.

Ihm war nicht aufgefallen, dass genau das Mädchen, welches er insgeheim schon sehr lange liebte, haargenau gesehen hatte, wie er der Schülerin eine Lektion erteilt hatte. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre perfekt geformten Lippen, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. »Du!«, kam es von der Mitschülerin und unbeeindruckt wanderte Y/N's Augenbraue nach oben.

»Dein Freund ist verrückt!«, meinte sie, bevor sie anschließend schnell mit ihren zwei Freundinnen im Schlepptau im Schulgebäude verschwand.

Mein Freund?, widerholte sie verwirrt in ihren Gedanken und wusste gar nicht, dass sie mit dem Braunhaarigen Jungen in einer Beziehung war. Schulterzuckend ließ sie es einfach so stehen und lief zu Jongho hinüber.

Sie setzte sich neben ihm auf die Holzbank und keine Sekunde später lag seine Aufmerksamkeit auf ihr, woraufhin sie ihm ein leichtes Lächeln schenkte. »Wusstest du eigentlich, dass du mein verrückter Freund bist?«, fragte sie ihn und musste etwas Kichern, als sie seinen verwirrten Gesichtsausdruck sah.

»Jedenfalls geht Yoko davon aus«, fügte sie schließlich hinzu und wandte ihren Blick von ihm ab, lehnte sich mit ihrem Rücken gegen die Bank.

Im Augenwinkel erkannte sie, wie er langsam auf ihre Worte nickte und das Buch zusammen klappte, welches er eigentlich lesen wollte. Sein Vorhaben war jedoch wegen ihr in Vergessenheit geraten. Es war das erste Mal, dass sie richtig miteinander sprachen ⸺ ohne irgendwelche Schulaufgaben zusammen zumachen.

Sein Herz unnatürlich schnell und hämmerte lautstark gegen seinen Brustkorb. Ihre Augen huschten zu dem Buch auf seinem Schoß und betrachtete dieses, weil es ihr bekannt vorkam. Sie hatte genau das gleiche bei sich Zuhause im Bücherregal stehen.

»Magst du mir vielleicht etwas vorlesen?«, wollte sie liebevoll wissen und zeigte mit ihrem Finger auf sein Lieblingsbuch. »Die Handlung ist nämlich wirklich gut«, meinte sie und ihre Augen begannen hell wie Sterne zu leuchten, als er das Buch aufklappte und anschließend die ersten Zeilen vom ersten Kapitel las.

Aus ihrer kleinen Tasche holte sie eine Packung Kekse heraus und platzierte diese zwischen ihnen, damit auch welche essen konnte. Fokussiert lauschte sie seiner angenehmen Stimme und schloss dabei ihre hübschen Augen. Sie mochte es sehr ihm beim Reden zuzuhören.

Mittlerweile war es ihr gemeinsames Ding geworden, sich in jeder Pause auf die Holzbank zu setzten und Bücher zu lesen.

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