13. Rettung in letzter Sekunde

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Hi ihr Lieben, weiter gehts :)

Hat denn eigentlich jemand den 'Candle Light Döner ' aus dem letzten Kapi erkannt? ^^

______

* Stella *

"Hungeeeer!", kräht Lea in den Hausflur als Marco endlich geklingelt hat und die Treppen hinaufstapft. Wir sind bestimmt ganz schön anstrengend, Lea und ich sind auch so schon schwer gemeinsam zu ertragen - zumindest behaupten unsere Freunde das- aber seitdem meine Hormone verrückt spielen, ist es noch extremer geworden. "Jahaaa! Ein alter Mann ist kein D-Zug, immer langsam, Mädels", höre ich Marco sagen. Ich grinse, irgendwie freue ich mich jetzt total, dass er vorbeigekommen ist.
Er steht in der Tür, hält zwei Tüten in der Hand und sofort breitet sich der Duft der Lasagne in unserer Wohnung aus - und mir- mir wird schlagartig schlecht. Es ist so schlimm, dass ich die Hand vor den Mund pressen, in die Küche rennen, das Fenster aufreißen, den Kopf rausstrecken und tief durchatmen muss. "Stella? Was ist?", fragt Lea, die  jetzt hinter mir steht. Ich drehe mich um, sage aber nichts. "Ohje- Marco nix mit Lasagne für Stella. So grün wie sie grad geworden ist, glaub ich, dass das Thema durch ist. Sorry", stellt sie dann fest und wendet sich enttäuscht Marco zu. Ich bin diejenige, die enttäuscht sein sollte! "Ich habs geahnt", entgegnet er leise, was mich irritiert. Woher denn? "Tut mir Leid, Superstar." "Macht nix", meint er gelassen und stellt die Tüten auf der Arbeitsplatte ab. "Geht's wieder? Oder soll ich's rausbringen?" "Nein, dann - dann...", stammle ich und fange fast an zu weinen. Mein Gott, was ist bloß los mit mir?
"Oh Stella, wir finden schon was anderes zu futtern für dich!", wirft Lea ein und legt den Arm um mich. "Dann gehst du ja wieder", murmle ich und mir rollt ein Tränchen über die Wange. "Oh Gott, Püppi! Es ist doch nicht schlimm, wenn du jetzt doch keine Lasagne möchtest. Komm mal her. Ich hab dir ja eh noch was versprochen", grinst Marco mich an und kommt auf mich zu. Leas Blick ist irritiert. Ich bin es auch. Von mir selbst. Wieso hab ich grad fast losgeflennt?

Marco streckt beide Arme aus und ich werde geknuddelt. Ich vergrabe mein Gesicht in seinem Shirt und erwidere die Umarmung. Er drückt mich eng an sich, ich genieße es. Das ist besser als Lasagne. Viel besser. "Knuddelmonster! Alle beide!", lacht Lea hinter uns. Wir stimmen mit ein und ich ertrage den Geruch langsam besser. Essen kann ich das zwar nicht, aber das Würgen bleibt aus. Immerhin. "Da ich ja schon mal bei meiner Schwester miterleben durfte, wie schwierig das mit dem Essen manchmal ist - hab ich noch was andres mitgebracht", erklärt Marco mir leise. "Was denn?", will ich neugierig wissen, lege den Kopf schief. Er lässt mich los,was mir gar nicht gefällt und zieht eine braune Papptüte aus der weißen Plastiktüte. "Mäckes?", frage ich verdutzt und hebe die Augenbrauen. "Mein Schwager meinte mal, dass das fast alle Frauen in dieser Phase essen. So richtig schön ungesund, aber zwischendurch geht das schon mal", fügt Marco augenzwinkernd noch hinzu. Auf meinem Gesicht breitet sich ein breites Grinsen aus. Der typische Geruch von Fast Food ist mir in die Nase gestiegen - und ich mag's! Normalerweise meide ich solche Läden schon aus Prinzip, aber Marcos Schwager scheint nicht ganz Unrecht zu haben. Zumindest für heute. "Na supi, dann ins Wohnzimmer? Ich will endlich Code Black gucken!" Lea schnappt sich Teller und Besteck und ist verschwunden. Ich sehe Marco an, er lächelt. Schon ganz süß eigentlich. "Essen?", fragt er mich. Ich lache und nicke dabei. "Happahappa?" "Jaaaa! Endlich!", ruft er und nimmt die Tüten mit hinüber.

Marco und ich sitzen auf der Couch, Lea wieder im Sessel. "Was ist letzte Woche noch mal passiert, Stella?" Ich zucke mit den Schultern. "Ist doch auch egal, Lea. Notaufnahme, Katastrophen, medizinische Versorgung ist nicht mehr gewährleistet. Punkt. Mehr musst du nicht wissen. Und das dieser brünette Typ bescheuert ist. Mama ist 'n Kerl und Daddy El Cheffo in der Notaufnahme - als Frau. Okay?", gebe ich fast gelangweilt zurück. "Du nun wieder!", zickt sie gespielt, grinst aber dabei. "Na wenigstens nicht so kompliziert wie beim letzten Mal", kichert Marco neben mir, schaufelt dabei Leas und seinen Teller mit Lasagne voll.
Ich habe die Tüte von McDonald's auf dem Schoß und schaue hinein. Royal TS,Chicken Nuggets, Pommes mit Mayonnaise und Ketchup. Lecker. Den 2. Burger ignoriere ich. Der Royal TS ist der einzige, den ich je mochte. Vorsichtig schiele zu Marco hinüber. Bevor er seinen Teller vom Tisch nehmen und sich zurücklehnen kann, umarme ich ihn stürmisch. Ohne Vorwarnung. Im Sitzen wohlgemerkt. "Waaahhh, Stella! Was ist denn jetzt los?", schreit er erschrocken auf, Lea lacht lauthals, ich hänge strahlend an seinem Hals.
"Stella? Alles gut?", fragt er mich irritiert, nachdem er den Schock verwunden hat. "Das ist das, was ich vorhin meinte! Es kommt aus dem Nichts! Plötzlich springt sie einen an und knuddelt denjenigen halbtot!", bemerkt meine beste Freundin glucksend, sie scheint froh zu sein, dass es mal jemand anderes getroffen hat. "Stella- ich knuddel dich gern noch mal, aber ich hab so Hunger!", jammert Marco mit einem Anflug von Verzweiflung. Grinsend lasse ihn los. Er nimmt seinen Teller und hält schützend die Hand davor. "Bitte kurz Pause, Stella. Sonst wirste doch noch ne alleinerziehende Mutter, weil ich dann verhungert bin."
Also bleibe ich brav sitzen und widme mich meinem Essen. Lea verfolgt gespannt die Sendung im Fernsehen und Marco findet das alles nicht so toll. "Das ist voll eklig! Die schneiden da Leute auf und wir essen dabei!", beschwert er sich lauthals, wir zucken mit den Schultern. "Musst ja nicht hingucken", erwidert Lea trocken. Verdächtig oft starrt Marco dann während des Essens seinen Teller an und schweigt. Als er allerdings fertig ist, kommentiert er die Sendung in einer Tour: "Ja klar, die Kleine hatte noch nie Sex und kotzt jetzt ständig und schon der 2. Schwangerschaftstest ist positiv! Ich glaub, die hat in Bio nicht aufgepasst!Wieso nennen dien den Dicken da alle Mama? Die Brüste hätte er ja dafür, aber der Rest? Ich mein, der hat nen Bart! Und was hat Daddy für ne Psychomacke? Die ist ja kaputter als kaputt! Das so was überhaupt noch auf Patienten losgelassen wird!" Lea und ich amüsieren uns köstlich.
Leider bin ich aber schon wieder so müde. Ohne darüber nachzudenken, lege mich auf die Seite, lehne meinen Kopf an Marcos Schulter und lausche belustigt weiter seinen Kommentaren. Er lässt es zu und das finde ich in diesem Augenblick total schön.

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt