16. Rückwärts

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Hey meine Lieben, weiter geht's! Hat Marco seine Chance wirklich total vertan? Oder bekommt er doch noch eine?
Viel Spaß beim Lesen! : *
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* Stella *

Während ich im Bad stehe und mir die Zähne putze, lasse den Moment Revue passieren. Marco kann wirklich gut massieren, meine Nackenschmerzen sind fast vollständig verschwunden und irgendwie war es mehr als angenehm. Das Kribbeln von gerade eben schießt erneut durch meinen Körper und ich schließe kurz die Augen. Das sind nur die Hormone, du findest ihn nicht wirklich heiß. Nachdem ich das innerlich zehn Mal aufgesagt habe, habe ich mich auf Normaltemperatur abgekühlt und wieder einen klaren Kopf.
Ein letzter Blick in den Spiegel und ich gehe in das Zimmer, welches sein Schlafzimmer ist. Meine Klamotten landen auf dem Fußboden, er ist ja nicht hier, dann kann ich auch in Unterwäsche schlafen. Ich erinnere mich noch vage an die Einrichtung und mir wird ein wenig komisch, als ich mich in sein großes Bett lege.
Immerhin sind die zwei Wesen, welche ich nun in mir trage, hier entstanden. Genau hier, in diesem Bett. Ich beginne zu schmunzeln und irgendwie wird ein ausgewachsener Lachanfall daraus. Verwirrt steckt Marco den Kopf zur Tür herein. "Alles klar bei dir?", will er wissen.
Ich quietsche, weil ich mich so erschrecke, zerre panisch die Decke über meinen halbnackten Körper und kann aber trotzdem nur lachen. Auch Marco fängt an zu lachen und setzt sich aufs Bett.
"Was ist denn bei dir kaputt, Stella?", grinst er, ich bekomme kaum ein Wort raus vor Lachen. "Nix!", gickle ich und halte die Hände vors Gesicht, weil ich fast weinen muss. Er beugt sich vor und tippt mir gegen die Stirn. "Alles gut da oben?" Ich halte sein Handgelenk fest und wir sehen uns in die Augen. Schon wieder so ein Moment. So gefährlich wie vorhin auf der Couch. Unser Lachen erstirbt schlagartig, das Lächeln bleibt.
Seine Augen funkeln und ich spüre mein Herz in meiner Brust wummern. Wie sind wir da gelandet? Vom One-Night-Stand zum Schmetterlingsschwarm im Bauch?! Ich bin schwanger von ihm, alles läuft rückwärts bei uns.
Noch immer blickt er mich an, ich habe sein Handgelenk allerdings losgelassen. Er stützt sich mit der rechten Hand neben meinem Kopf ab. Seine Nähe beschert mir eine von innen aufsteigende Hitze und eiskalte Finger. "Keine Ahnung", beantworte ich seine Frage endlich und reiße mich zusammen. Uns trennen vielleicht 30 Zentimeter und ich kann seinen Atem fast spüren. "Ich merk schon", sagt er schmunzelnd und streicht mir mit der linken Hand eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn. Mich überkommt das nächste Kichern und ich kugle mich beinah in seinem Bett, wenn er nicht so über mich gebeugt gewesen wäre. "Du hast aber auch einen kleinen Schaden, oder?", murmelt er amüsiert.
Ich presse die Lippen aufeinander und sehe ihn gespielt böse an. "Ist aber irgendwie süß", ergänzt er und ich setze mich auf. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen uns erheblich und die Gefahr nimmt wieder zu. Warum mach ich das auch?
Auch die Decke ist heruntergerutscht, mein Dekolleté, die nackte Haut, nur bedeckt von meinem BH, liegt frei. Anstatt die Decke wieder panisch hochzuziehen, am besten bis zur Nasenspitze, sehe ich ihm verträumt in die Augen.
Die wenigen Zentimeter sind keine wirkliche Hürde. Ich hab einfach Angst. Wenn ich ihn jetzt wirklich küsse, vielleicht mache ich dann alles kaputt? Wir lernen uns erst kennen und ich finde es wirklich schön, wie sehr er sich um mich und die Babies bemüht. Mein Gedankenkarussell ist angesprungen und ich könnte mir dafür eine Ohrfeige geben.

Da spüre ich seine warme Hand auf meiner Wange, ich bin überrascht, doch es fühlt sich gut an. "Langweilig kann jeder", haucht er und kommt noch näher. Er wird doch wohl nicht?! Doch.
Als unsere Lippen sich berühren, kribbeln meine wie verrückt und ich erwidere den Kuss sofort ohne zu zögern. Er ist vorsichtig, fordert zu Beginn nichts und wartet ab. Da ich mitmache, wird Marcos Kuss leidenschaftlicher und stürmischer. Er fährt mit seiner Zunge über meine Lippen, ich öffne meinen Mund leicht und gewähre seiner Zunge Einlass. Das Feuerwerk, das in meinem Körper explodiert, lässt mich fast ohnmächtig werden.
Marco küsst unglaublich gut, seine Hand wandert von meiner Wange über meinen Hals und wie in Zeitlupe über mein Dekolleté. Eine angenehme Gänsehaut breitet sich dort aus, unsere Lippen lassen nicht voneinander ab, ich hoffe, das werden sie nie.
Meine Hände liegen in seinem Nacken und ich ziehe ihn zu mir herunter als ich mich in die Kissen sinken lasse.
Langsam löst sich Marco von mir und beißt sich auf die Unterlippe. "Entschuldige, Stella", nuschelt er verlegen. Meine Fingerspitzen gleiten über seine Wange und ich muss schmunzeln. "Wofür?" Er räuspert sich und weicht meinem Blick aus. "Ich wollte es nicht überstürzen", murmelt er. "Mach dir keinen Kopf", lächle ich ihn an.
Er setzt sich wieder auf und wirft mir einen unsicheren Blick zu. "Du bist eigentlich viel zu besonders für mich, Stella." Gott, Marco - du machst mich ganz verlegen, denke ich und richte mich auf. Die Decke ziehe ich nun doch hoch und schiebe meine Hand auf seinen Unterarm. "Das alles ist besonders. Lass uns doch einfach sehen, was daraus wird", sage ich so leise, dass ich glaube, dass er es nicht verstanden haben kann. Doch da er mir danach einen sehr zärtlichen Kuss auf die Wange gibt, hat er es wohl doch. Scheinbar ist er mit meinem Vorschlag einverstanden.

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Yaayyyy - ein Kuss
Es war irgendwie an der Zeit, nicht wahr?
Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Eure Meinung bitte ^^

Habt noch einen wunderschönen Sonntag,

eure Mercy aka Floraly <3

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt