40. Nervosität

6.2K 190 24
                                    

Heyhey meine Lieben, ich hab die Busfahrerei genutzt und hab noch was getippt unterwegs😍 Viel Spaß!❤

------

* Marco *

"Ja und jetzt?", will Marcel von mir wissen, ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich werde es überleben ", gebe ich planlos zurück. "Ja sicher wirst du das, aber trotzdem. Bist du nicht nervös oder so? Immerhin lernen deine Eltern sie heute kennen und in ein paar Tagen stehst du ihrer Mutter gegenüber! Kein bisschen aufgeregt?" Also echt, was stellt er denn für blöde Fragen? Klar bin ich durch den Wind, aber das gehört sicherlich dazu. Es ist eine Ewigkeit her, dass ich überhaupt mal ein Mädel mit zu meinen Eltern genommen habe und jetzt ist dieses sogar schwanger von mir. Natürlich bin ich da nicht total cool.

"Dir ist schon klar, dass deine doofen Fragen nicht unbedingt dazu führen, dass ich lockerer werde oder?", maule ich ihn an und fische ein Shirt aus meinem Schrank. "Na ich frag doch nur. Bis jetzt klappt das ja alles überraschend gut mit dir und Stella. Könnte ja sein, dass du dir Sorgen machst, wie dieses Kennenlernen heute läuft?", gibt er grinsend zurück. Er scheint einen Riesenspaß dabei zu haben, mir so auf den Zahn zu fühlen. Blödmann. "Du bist ein Idiot, weißt du das?", murmle ich, während ich an meinen Haaren herumzupfe, die ausgerechnet heute machen, was sie wollen. "Haha, du hast total die Hosen voll oder?", fängt er an zu lachen, ich ignoriere das. Manchmal kann er so ein Arschgesicht sein. "Hast du nix anderes zu tun, als mir auf die Eier zu gehen?", zische ich entnervt , während ich jetzt im Wohnzimmer meinen Autoschlüssel suche. "Nö", flötet mein bester Freund seelenruhig, wofür ich ihm einen Arschtritt verpassen könnte. "Geh halt
mal zur Tür, du Nervensäge!", meine ich zu ihm, weil es just in diesem Moment klingelt. Das ist bestimmt Stella. "Klaro!", grinst Forni und lässt Stella herein. Keine Ahnung, was für Blödsinn er schon wieder verzapft, aber sie lacht. Na immerhin.

Bis heute konnte ich meine Eltern hinhalten, aber jetzt wollen sie Stella endlich kennenlernen. Meine Mutter führte sogar einen beinahe logisch klingenden Grund an - sie meinte, Stella hätte doch jetzt das erste Trimester gut überstanden, jetzt gäbe es keine Ausreden mehr. Also habe ich schließlich nachgegeben. Aber es bereitet mir eben doch Bauchschmerzen, der Gedanke an dieses erste Treffen mit meinen Eltern. Ich zweifle zwar nicht daran, dass sie Stella sympathisch finden werden, sich gut mit ihr verstehen - aber die Situation ist eben alles andere als normal. Denn in Stellas Bauch wachsen zwei kleine Wesen heran, im Prinzip könnte man also sagen, dass meine Eltern nicht nur sie, sondern indirekt auch ihre Enkel kennenlernen. Okay, der Gedanke ist doch etwas sehr schräg.

"Hey, Superstar", lächelt Stella mich nun an, im selben Moment ziehe ich meine Autoschlüssel unter einem Sofakissen hervor. "Ha!", rufe ich triumphierend, Stellas Stirn legt sich in Falten und sie fragt Marcel verdutzt: "Geht's ihm gut oder dreht er schon frei?" Schmunzelnd antwortet ihr dieser: "Na sagen wir es mal so - er hat heute alles mindestens einmal fallen lassen, vergisst ständig irgendwas und rennt wie angestochen durchs Haus. Er war schon mal entspannter!" "Alles klar", seufzt sie, küsst mich flüchtig auf den Mund und fügt dann hinzu: "Reg dich ab. Ich werde ihnen nix von meinem durchgeknallten Bruder oder meinem mich vernachlässigenden Vater erzählen. Das wird schon." Komisch, dass sie so ruhig bleibt. Das war sie schon, als ich ihr erklärte, dass meine Eltern sie kennenlernen wollen. Da zuckte sie nur mit den Schultern und sagte zu. Es war wesentlich unkomplizierter, als ich es erwartet hatte.

Gequält lächle ich sie an: "Ich hoffe, dass siehst du nachher immer noch so, nachdem meine Familie dir schrecklich peinliche Fragen gestellt hat und sie versucht haben dich zu mästen." Zu meiner Überraschung rollt sie nur mit den Augen und erwidert: "Und du glaubst, das wird bei meiner Mutter anders? Nee, mein Freund, das wird exakt so laufen. Ist halt so. Bringen wir es hinter uns." Von ihrer Gelassenheit hätte ich auch gerne was ab. Ich stehe nämlich wirklich unter Strom - als ginge es hier um mein Leben oder so. Mein Körper reagiert total über! Wie anstrengend.

Wenigstens haben Stella und ich in den letzten Wochen endlich geklärt, was wir sind, in welchem Verhältnis wir zueinander stehen. Es ist knapp zwei Wochen her, sie hatte mal wieder bei mir übernachtet. Während sie sich an mich schmiegte, wollte sie wissen: "Was bin ich für dich, Marco?" Dabei sah sie mich mit ihren atemberaubenden grünen Augen an, von diesem Anblick würde ich nie genug bekommen können. Erst begriff ich nicht, worauf sie hinauswollte,weshalb ich mit einer Gegenfrage antwortete: "Was möchtest du denn für mich sein?" Dabei schlang ich meine Arme uns sie und zog sie näher an mich. Diese Form der Nähe war bei uns recht schnell 'Normalität' geworden. Etwas verlegen, mit einem Hauch Rot auf ihren Wangen schaute sie auf und sagte dann leise: "Ich will nicht, dass du nur etwas sagst, nur weil ich es mir wünschen würde zu hören." Mein benebeltes Gehirn nahm dann endlich wieder seine Arbeit auf und ich checkte, worum es hier ging. Schmunzelnd küsste ich sie auf die Wange und entgegnete dann: "Also ich würde gerne sagen dürfen, dass du meine feste Freundin bist. Ich weiß ja nicht, was du meinst." Dabei begann sie zu grinsen, legte ihre Hände auf meine Wangen und drückte ihre Lippen sanft auf meine. "Das will ich auch", nuschle sie dazwischen und auf diese etwas unkonventionelle Art klärten wir, was wir sind. Ein Paar.

"Marco?" Stella schnippst mit zwei Fingern vor meiner Nase herum, ich stelle meinen Blick scharf. Da bin ich wohl ein wenig abgedriftet mit meinen Gedanken. Huch. "Lass uns gehen, sonst kommen wir zu spät und du meintest, deine Mutter könnte das nicht leiden", bittet sie mich, nimmt meine Hand. "Äh, ja", murmle ich verträumt, scheuche Forni hinaus und dann mache ich mich mit Stella auf den Weg zu meinen Eltern. Hoffentlich geht alles gut. Hoffentlich.

------

Ja, es gab einen kleinen Zeitsprung😄 Und jetzt steht etwas Aufregendes bevor - das Kennenlernen von Marcos Eltern😍 Ob Stella wirklich so entspannt ist, wie sie sich gibt? Marco ist ja mächtig nervös. Warum eigentlich?

Wie hat euch das Pitel gefallen? Ich hoffe, es ist okay, dass ich jetzt nicht jeden Tag, jede Woche der Schwangerschaft bis ins kleinste Detail beschreibe. Das erschien mir etwas langatmig🙊
Sagt mir doch mal, wie ihr darüber denkt?

Und das Kennenlernen? Wird alles gut?

Bis dahin,
eure Mercy aka Floraly ❤

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt