22. Diva

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Halluu, da es ja schon irgendwie eine Art Tradition geworden ist - gibt es gleich das nächste Kapitel hinterher ^^ Viel Spaß dabei! <3

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* Marco *

Wieso passiert das ständig? Wieso bleiben Stella und ich regelrecht in der Zeit hängen und vergessen alles um uns herum? Zumindest fühlt es sich so an. Schweigend mustert sie mich, ein beinah unmerkliches Lächeln hat sich auf ihre Lippen geschlichen und in mir baut sich erneut der Drang auf, meine Hände auf ihre rosigen Wangen zu legen und sie zu küssen. Was ist das bloß? Wie macht sie das? Mir ist schrecklich flau in der Magengegend zumute, aber ich wage es nicht, sie zu fragen, was sie in diesem Augenblick empfindet, was hier los ist.

Schließlich räuspere ich mich leise, bemerke, dass sich unsere Finger miteinander verschränkt haben. Ein kleiner, aber dennoch nicht unerheblicher Moment der Intimität. "Stella? Hab ich was im Gesicht, oder wieso guckst du so?" Ich muss das fragen, weil mir das langsam unheimlich wird, wenn sie mich so anstarrt. Obwohl starren eigentlich nicht dem entspricht, was sie tut. Sie sieht mich an, aber nicht unfreundlich, nur sehr eindringlich - was mir auf Dauer eben auch unangenehm ist. "Nichts", gibt sie zurück, lächelt aber dabei. Die Frau ist ein Mysterium für mich, ich kapiere rein gar nix mehr.

"So mein Herr! Besuchszeit ist vorbei!", sagt da plötzlich eine ältere Krankenschwester, die zur Tür hereinrauscht. "Noch fünf Minuten!", bettelt Stella, doch sie erntet nur ein unwirsches Kopfschütteln von der Schwester. "Nee, auch Fußballprofis müssen sich an unsere Regel halten! Kommen Sie morgen wieder, Herr Reus! Jetzt ist Schluss!", erklärt sie mir, deutet ernsthaft zur Tür und wartet, dass ich gehe. "Ähm, ja okay, darf ich mich vielleicht wenigstens noch verabschieden?", frage ich mit kratziger Stimme, ich klinge durchaus etwas patzig. "Na aber bitte - was dauert das so lange?", entgegnet sie beinahe genervt, ich rolle mit den Augen, wende mich wieder Stella zu und sage leise: "Was für ein Drache, meine Güte ey. Bis morgen, Süße." Unter der Beobachtung der bösen Tante traue ich mich nicht, sie zu küssen, will aufstehen, doch sie hält meine Hand fest und hält mich so davon ab zu gehen. "Warte!", bittet sie mich, irritiert schaue ich sie an, da zieht sie mich näher zu sich und ehe ich begreife, was geschieht, küsst sie mich schon auf den Mund. Es wird ein langer, liebevoller Abschiedskuss. Nichts Versautes, aber es fühlt sich unglaublich an.

"Na das ist ja herzallerliebst, aber raus jetz!", kommentiert die Krankenschwester unsere Annäherung, als ich mich von Stella wieder löse. Wir verdrehen synchron die Augen, grinsen uns an. Doch die in die Hüften gestemmten Hände der Schwester und ihr grimmiger Gesichtsausdruck bringen mich dann doch dazu endlich zu verschwinden. Sonst tut die mir noch was. So wie die guckt.

Zuhause liege ich auf meiner Couch, der Fernseher läuft, doch ich achte gar nicht darauf. Meine Gedanken sind bei Stella. Was hatte dieser Kuss zu bedeuten? Er hat sich anders angefühlt, als die davor. Echter. Grübelnd drehe ich mich auf den Rücken, starre die Decke an. Wenn ich daran denke, was ich vorhin empfand, muss ich automatisch lächeln. Allein die Erinnerung macht mich glücklich. Plötzlich virbriert das Kissen unter meinem Kopf. Verdutzt ziehe ich mein Handy hervor - es ist Robin. Was will der denn?

"Was gibt's?", will ich wissen, nachdem ich abgenommen habe.

"Sag mal, sitzt du auf deinen Ohren oder was? Mach mal die Tür auf, ich seh doch, dass du zu Hause bist!", mault er mich schlecht gelaunt an.

"Ähm, hä? Aber ja, Moment!", damit lege ich auf und klettere umständlich vom Sofa, wanke mit einem leicht steifen Nacken zur Hasutür.

"Mann ey, hast du gepennt oder was?", nörgelt Robin gleich weiter, als ich geöffnet habe. Gähnend schüttle ich den Kopf. "Was machst du denn hier?", frage ich verpeilt, er zieht die Augenbrauen hoch und mustert mich. "Was ist mit dir los, Mann?", entgegnet er skeptisch. "Wieso? Was denn?",erwidere ich, meine Augenbrauen schieben sich zusammen und ich lasse ihn an mir vorbei in den Flur. "Wir wollten heute feiern gehen! Aber so wie du aussiehst, hast du das vergessen!", wirft er mir vor, zieht ein Gesicht. Ach Fuck, ja das hab ich tatsächlich vercheckt. Wieso haben wir da nicht gestern drüber gesprochen? "Du hast es echt vergessen!", stellt Robin verstimmt fest und wirft mir einen bösen Blick zu. Ich erinnere mich, das ich ihm versprochen habe, dass wir mal wieder um die Häuser ziehen. Nur wir Drei, Forni, er und ich. Keine Ahnung, wieso ich mich darauf eingelassen ahbe. Vielleicht, weil ich morgen kein Training habe, aber ich hab's ja eh verplant.

"Ja sorry", gestehe ich, kratze mich im Nacken und stehe unschlüssig im Flur. "Ja nu zieh dir was anderes an!", befiehlt er genervt, schiebt mich an den Schultern in Richtung Wohnzimmer. "Ich hab gar keinen Bock!", wehre ich mich, ich will echt nicht in einem Club rumhängen, mich angaffen und von irgendwelchen Weibern anmachen lassen. Hilfe, wer bin ich? "Weißt du, was mir das ist?", schimpft Kauli, er macht eine kurze Pause, "Egal! Mir ist das egal! Mach jetzt!" "Was ist denn bei dir kaputt,ey? Was führst du dich auf wie ne Diva? Hast deine Tage oder was?", ziehe ich ihn auf, grinse blöd dabei und er blickt mich finster an. "Sehr witzig, Herr Reus. Echt urkomisch. Krieg deinen Arsch jetzt hoch. Du wirst in ein paar Monaten eh keine Zeit mehr dafür haben - da wechselst du nämlich Windeln und puderst Babyärsche!" Verwundert schaue ich ihn direkt an. "Wo kommt denn deine Kacklaune her? Gestern wart ihr anders drauf, als ich euch erzählt hab, wie der Plan ist." Schulterzuckend murmelt er: "Ja, aber Zeit haste dann trotzdem keine mehr." Mein schallendes Gelächter erfüllt mein ganzes Haus, ich schlage mir sogar auf die Oberschenkel weil ich dieses Szenario hier so lustig finde. "Mann Robin! nur weil Stella schwanger ist, verschwinde ich in keiner Höhle! Auch danach nicht! Ihr dürft mir dann schön helfen, wenn ich die Krise kriege! So einfach ist das!", pruste ich kichernd, klopfe ihm beschwichtigend auf die Schulter, auch er beginnt zu grinsen. "Na dann", meint er etwas besänftigt, "könntest du dir vielleicht trotzdem was anderes als 'ne Jogginghose anziehen? Nur weil du schon dafür gesorgt hast, dass deine Gene sich weiterverbreiten, heißt das nicht, dass ich heut Abend alleine nach Hause gehen will!" Kopfschüttelnd gehe ich ins Schlafzimmer, ziehe mich um. "Ist ja gut! Ich bin dein Wingman, du Diva!", rufe ich ihm zu, seine Beleidigung verstehe ich nicht, ist mir aber auch schnurz. Dann eben heute doch gedimmtes Licht, dröhnende Bässe, Alkohol und Frauen. Nunja, Frauen? Keine Ahnung. Komischerweise muss ich jetzt an Stella denken. An die Nacht, in der ich sie traf. Plötzlich kann ich mich erinnern.

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Ach Gott, Stella und Marco sind ja megasüß oder? <3

So langsam brauchen wir doch nen Shipnamen ^^

Robin ist eifersüchtig oder was ist da los? Wieso sollte er sonst so ein Theater machen?

Soso... Marco erinnert sich endlich an die Nacht, in der er Stella das erste Mal getroffen hat. Wie wird er die Partynacht angehen lassen? Verfällt er in alte Muster und schleppt doch ein Mädel ab? o.O

Wie gefällt euch das Pitel? Was denkt ihr - wird Marco sich benehmen?

Alles Liebe,

eure Mercy aka Floraly <3

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt