21. Grübchen

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Hey meine Lieben, weiter geht's! Wird Stella mal über ihren Schatten springen und lieb zu Marco sein, ohne ihn anzumotzen? ^^ Viel Spaß! <3

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* Stella *

Kurz vor Ende der regulären Besuchszeit, schlägt Marco tatsächlich noch im Krankenhaus auf. Etwas gequält lächle ich ihn an, ich muss mich sehr zusammenreißen, um ihn nicht schon wieder zu fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat. Das mit dem Auto finde ich immer noch maßlos übertrieben, aber ich bemühe mich redlich, mich an Leas Aufforderung zu halten und schlucke mein Gemotze runter.

"Na?", grinst er mich an, an seinem rechten Zeigefinger baumelt unverkennbar ein Autoschlüssel mit dem Logo von Jeep. Alles klar. "Den lass ich dir gleich hier. Dann hast du keine Wahl mehr", fügt er schmunzelnd hinzu, legt den Schlüssel auf meinen Nachttisch und setzt sich dann auf meine Bettkante. Von mir kommt nur ein undefinierbares Grunzen, ich wollte ja nicht meckern. "Wie geht's dir?", will er wissen, ich zucke mit den Schultern. "Geht. Besser auf jeden Fall, aber ich will nach Hause." Das stimmt. Trotz der netten Gesellschaft der drei Mädels hier, sehne ich mich nach meinem eigenen Bett, nach meinem Zuhause. Oder eigentlich nach dem Leas Wohnung, in der ich mich eben mittlerweile so geborgen fühle. Schleichend, ohne dass wir es selbst bewusst entschieden hatten, waren wir zu einer WG geworden. Doch da wir beide nichts dagegen haben, lassen wir es jetzt so. Es ist auch für Lea ganz schön, wenn sie abends nicht alleine ist, wir ewig quatschen können, ohne daran denken zu müssen, dass eine von uns beiden noch nach Hause fahren muss. Weil wir ja beide schon daheim sind. Äußerst praktisch.

"Haben die Ärzte schon irgendwas gesagt? Wann du entlassen wirst?", hakt Marco nach. "Noch nicht, aber ich hoffe, dass ich morgen mehr erfahre. Es geht mir ja schon besser", entgegne ich  und sein schlemisches Grinsen lenkt mich endgültig von meinem Groll über das viel zu teure Auto hinweg. "Was grinst du denn so?", kichere ich, sein Blick irritiert mich und ich hab keine Ahnung, wieso ich jetzt auch noch rot werde. "Ich hab dir doch noch was mitgebracht", erklärt er mir augenzwinkernd, dabei wird sein Lächeln noch breiter. Hinter seinem Rücken zieht er ein Päckchen hervor - von einer Konditorei. "Das ist aber kein adäquates Abendessen", stelle ich skeptisch fest, von ihm kommt nur: "Das kann sein, aber da konnte ich nicht Nein sagen!" Mit diesen Worten öffnet er das Päckchen und vor meiner Nase tauchen zwei große Stücken Schokotorte auf. "Waaahhh!", entfährt es mir, mir läuft sofort das Wasser im Mund zusammen und ich könnte Marco gerade abknutschen, weil er so was mitgebracht hat.

"So und für die Ladies, hab ich natürlich auch was!", ruft er da, Leila, Tamara und Sarah bekommen große Augen und gickeln wie blöd, als er eine weitere Ladung Schokotorte auf dem Tisch am Fenster abstellt. "Ich hol mal ein paar Gabeln!", lacht er und verlässt mit einem breiten Grinsen unser Zimmer. "Oh mein Gott, also dein Kerl hat definitiv gewonnen! Auf so eine süße Idee ist noch keiner von unseren Männern gekommen! Heirate den bloß, Stella! So einen kriegste nicht nochmal!", quietscht Tamara überglücklich - sie scheint Schokotorte ganz besonders zu lieben, so wie sie ausflippt. Die anderen nicken zustimmend, ich lache, tippe mir aber an die Stirn. "Jetzt übertreib mal nicht!", widerspreche ich grinsend, obwohl ich Marcos Aktion auch sehr zuvorkommend und niedlich finde.

Mit fünf Gabeln bewaffnet kehrt Marco zurück, verteilt brav Torte und Gabeln an meine Zimmernachbarinnen, ehe er sich wieder auf mein Bett sinken lässt und den Kuchen näher zu mir schiebt. "Danke", murmle ich strahlend und befördere dann den ersten Bissen in meinen Mund. Lecker. "Ich hatte ja fast gehofft, dass du wieder sagst, dass du das eklig findest, dann wäre mehr für mich übrig geblieben!", scherzt Marco, weil ich am Ende nämlich auch noch die Hälft seines Stücks verputzt habe. Schmunzelnd meine ich: "Tja, da hattest du wohl Pech!" "Werde ich überleben", gibt er zurück und in diesem Moment fühlt sich das mit uns nicht mehr so schrecklich kompliziert und anstrengend an. Was Schokotorte alles kann, faszinierend.

"Süße, wenn es dir schlecht geht, sagst du mir das beim nächsten Mal bitte, ja?", bittet er mich, jetzt wieder etwas ernster. Zerknirscht schlage ich die Augen nieder. "Sorry", nuschle ich, kratze dabei mit den Zinken der Gabel über die Pappe, auf der vorher der Kuchen gestanden hatte. "Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass ich das volle Programm will, hmm? Das gehört für mich auch dazu, Stella. Ich hab echt Angst um dich und die Babies gehabt, verstehst du?", sagt er leise, nimmt meine Hand in seine. Seine ist warm, doch noch etwas anderes durchfährt mich, als wir uns berühren - mein Herz schlägt schneller, meine Wangen werden heiß. Unsicher schaue ich auf, sehe ihn an. Seine Augen sind grünbraun, aber nicht so alltäglich, wie das klingen mag. Das Braun gleicht eher flüssigem, goldenem Honig, darin moosgrüne Sprenkel. Erstaunt betrachte ich dieses Farbspiel - mir ist das vorher noch nie aufgefallen. Ich habe nie darauf geachtet. Um ehrlich zu sein, habe ich prinzipiell noch nicht all die Details studiert, die sein Antlitz mit sich bringt. Seine relativ schmalen Lippen, die sich aber unfassbar gut auf meinen angefühlt haben. Seine niedlichen Grübchen, die sein Lächeln noch sympathischer machen. Während ich in so anschaue, bemerke ich, dass es schon mehr als gerechtfertigt ist, dass die Frauenwelt ihn so anbetet - er ist ein schnuckeliger Kerl. Wirklich.

Allerdings klopft mein Herz dabei so schnell, dass mir auch klar wird - was das für mich bedeutet: wir sind damals nicht grundlos im Bett gelandet, Alkohol hin oder her. Ja, ich war betrunken, aber jetzt, wenn ich mir bewusst werde, wie attraktiv er tatsächlich ist - und auch auf mich so wirkt - verstehe ich besser, wieso das alles passiert ist. Wieso ich jetzt schwanger von ihm bin. Diese grünbraunen Augen - die ich damals gar nicht so wahrgenommen haben kann, lassen mein Herz höher schlagen. Genau wie sein schiefes, süßes Lächeln.

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Na? Da tut sich was... Merkt ihr das? <3

Ganz gentlemanlike versorgt Marco gleich das ganze Zimmer mit Schokotorte ^^ Der hätte mal bei mir letztens auftauchen sollen, dann hätte ich auch mal was zu lachen gehabt...

Gefällt euch die Entwicklung? Die emotionale?

Freue mich auf eure Meinungen und auch Ideen, wie es nun weitergehen könnte!

Fühlt euch umarmt,

eure Merca aka Floraly <3


Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt