103. Kein Bedarf

4.2K 178 11
                                    

Huhu meine Lieben, weiter geht's! Viel Spaß! <3

--------

* Stella *

"Wieso genau soll ich nochmal mitkommen?", murmle ich dezent genervt, Marco verdreht die Augen und entgegnet: "Weil ich sonst ein Taxi nehmen müsste?! Es dauert nicht lang, versprochen!" Aufgrund seines schnippischen Tonfalls beleidigt ziehe ich eine Schnute und lenke den Wagen weiter schweigend durch die Straßen. Heute soll Marcos Cast endlich entfernt werden, und ich darf Chauffeur spielen. Weil der Herr ja so ungern Taxi fährt. Ich habe da keine Lust in einem Krankenhaus rumzusitzen, nicht dass meine Kinder noch denken, es sei schon so weit. Bitte nicht. Die sollen bitte noch drin bleiben und sich entwickeln. Natürlich wäre ich meinen Bauch gerne los, aber ich möchte keine Frühchen gebären. Vor allem jetzt noch nicht. 33 Wochen klingen viel, aber dennoch wäre das alles andere als optimal.

Schmollend dackele ich hinter Marco her, der auch nicht wirklich schnell ist mit seinen Krücken. Wir geben bestimmt ein interessantes Duo ab. Ich, hochschwanger, aktuell schlecht gelaunt und unglenk; er mit Cast, Krücken und genauso lahmarschig unterwegs - ein absolutes Dreamteam.

Heute ist so ein Tag, an dem nervt mich irgendwie alles. Schon nach dem Aufstehen ging alles schief, meine Haare machten, was sie wollen; meine Lieblingstasse beging Selbstmord und stürzte sich auf die Küchenfliesen - lebe sie wohl; der Toast war zu dunkel und ich litt unter starken Kopfschmerzen. Die immer noch nicht wirklich besser sind. Meiner Tasse trauere ich ebenfalls noch hinterher, die warso schön. Zu allem Überfluss muss ich Marco nun durch die Gegend kutschen und jetzt gucken die Leute wieder so blöd. Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob denen das gar nicht selber auffällt, dass die so starren. Teils ohne zu blinzeln, wie Zombies. Ich fühle mich wie in einem Krankenhaus voller Untoter, so wie die uns angucken. Fehlt nur noch, dass sie die Arme hochreißen, vor sich hertragen und dabei stumpf aufstöhnen, sich in Zeitlupe bewegen. Iiihhh.

Auf dem Weg zum Fahrstuhl begegnet uns eine junge Frau. Blond, hübsch, cirka in meinem Alter. Als sie Marco erblickt, beginnt sie zu strahlen und spricht ihn sogar an. Da ich einige Meter aufholen muss, komme ich erst bei den beiden an, als sie ihn schon in Beschlag genommen hat. "Mensch, wir haben uns ja lange nicht gesehen! Was hast du denn angestellt? Ist alles in Ordnung?", plappert sie, ich ziehe die Augenbrauen hoch, bleibe aber auf Absatnd. Den prüfenden und beinahe abschätzigen Blick, mit dem sie mich bedacht, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Was denkt die denn, wer sie ist?! Ich bin schwanger! Ich darf so aussehen! Ist die bekloppt? Und was bildet die sich ein, Marco so vollzusülzen? "Ruf mich doch mal an, mein Lieber. Ich hab dir doch damals meine Nummer gegeben!", faselt sie weiter, mir platzt gleich der Kragen!

Doch Marco scheint das alles ziemlich unangenehm zu sein, er kratzt sich im Nacken, dreht sich zu mir und meint dann zu der aufdringlichen Schnepfe: "Sorry, kein Bedarf. Ich werde demnächst Vater." Jetzt grinse ich dann doch. Braver Marco. Außerdem ist der Gesichtsausdruck der Trulla göttlich. Erschrocken sieht sie zwischen Marco und mir hin und her, stammelt dann: "Oh, ich, ich wusste ja gar nicht, dass du... Entschuldige, das ist jetzt peinlich!" Ja, ist es. Aber sie tut mir nicht leid. So schamlos, wie sie mir meinen Mann wegschnappen wollte. Geschieht ihr Recht!

"Wer war das denn bitte?", frage ich ihn im Aufzug, nachdem die Tussi sich getrollt hat. Schmunzelnd zuckt Marco mit den Schultern und entgegnet: "Ganz ehrlich, ich habe keinen blassen Schimmer. Vermutlich hatte ich irgendwann mal was mit ihr, aber beeindruckt hat sie mich nicht, wenn ich mich an nichts mehr erinnern kann." "Du wusstest damals auch nicht mehr, wer ich bin!", kontere ich zickig, er lehnt sich zu mir rüber, gibt mir einen sanften Kuss und murmelt: "Anfangs nicht, aber es kam alles wieder und von dem Augenblick an wusste ich, diese Frau muss ich wiedersehen, die ist was Besonderes."

--------

Na irgendwann musste es ja so kommen... Das Mäuschen liest scheinbar auch nie Zeitung, haben sich doch alle die Mäuler über Marco und Stella zerrissen.

Aber Stella muss gar nicht ausflippen, ihr Revier markieren, Marco bleibt ja entspannt. Er weiß, wo er hingehört <3

Alles schön harmonisch am Schluss ^^

Ich hoffe, das Pitel hat euch gefallen?

Alles Liebe,

eure Mercy aka Floraly <3



Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt