68. Puzzleteile

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Huhu meine Lieben, ach ich freu mich so, dass ihr so mitgefiebert habt :) Jetzt gibt es ein neues Kapitel, viel Spaß dabei! <3

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* Marco *

Zufrieden grinse ich in mich hinein, dass meine Überraschung so gelungen ist, freut mich sehr. Stella hat wirklich nichts geahnt und ist so happy. Als ich erfahren habe, weshalb Bambi überhaupt im Tierheim gelandet war, fasste ich mir ein Herz und fuhr dorthin, um mir wenigstens mal den Hund anzusehen, an den Stella ihr Herz verloren hatte. Ja, ich war zu diesem Zeitpunkt nicht ganz vorurteilsfrei, aber die Tatsache, dass man Bambi einfach anonym vorm Tierheim angebunden und ausgesetzt hatte, konnte ich einfach nicht fassen. Vor allem dann nicht, als ich die Kleine kennenlernte. Sie wuselte um mich herum, freute sich wie wild, dass sie mal Besuch bekam und versprühte so viel Lebensfreude und Liebe, dass ich eine Entscheidung traf - Bambi muss zu uns, komm, was wolle. Und so organisierte ich alles, was nötig war, lernte heimlich für den großen Sachkundenachweis, den ich brauchen würde und weihte nach und nach Lea, meine Kumpels und schließlich auch die Mitarbeiter vom Tierheim ein, dass ich meine Freundin überraschen wolle. Als ich es Lea erzählte, fiel sie mir um den Hals, quiekte mir ins Ohr, dass ich Stella damit einen absoluten Herzenswunsch erfüllen würde. Sie hatte Recht.

Stella ist glücklich. Sehr glücklich. Verträumt kraulte sie den ganzen Abend Bambis Ohren, die das in vollen Zügen genoss. Stafford-Mix hin oder her, Bambi hat anscheinend nicht nur die treuen Augen wie ein Reh, sondern auch das liebevolle Gemüt. Anstatt die Zähne zu fletschen, überschüttet sie uns mit Dankbarkeit, ordnet sich unter und nimmt den Platz an, den man ihr bietet. Es ist wirklich schade, dass sie monatelang in diesem Zwinger im Tierheim hatte sitzen müssen, aber jetzt ist sie ja hier und bekommt so viel Wärme und Zuneigung, dass sie regelrecht noch mehr aufblüht. Es war die richtige Entscheidung, ich bereue nichts.

Nach ein paar Tagen, in denen Stella immer hier übernachtet hat, weil sie meinte, Leas Wohnung sei für unser Energiebündel Bambi viel zu klein, beginnt sie beim Frühstück herumzudrucksen: "Du Marco, als ich, ich hab mir was überlegt." Fragend sehe ich von meinem Müsli auf und warte. "Also du hattest mich ja mal was gefragt, vor einer Weile. Ich denke, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre. Also auch wegen Bambi. Bei dir kann sie wenigstens in den Garten und so. Und ich kann mich nicht alle paar Tage von ihr trennen, das geht nicht." Amüsiert schmunzle ich, ich weiß, wovon sie spricht, hätte es aber gerne, dass sie es sagt. "Süße, wovon sprichst du?", frage ich deshalb scheinheilig. Seufzend wendet sie den Blick ab, dass ihr das aber auch so schwerfällt, meine Güte. "Na ich rede davon, dass ich zu dir ziehe. So wie du es wolltest!", stößt sie irgendwann nach einer Pause hervor und entspannt sich dann wieder. "Etwa nur wegen des Hundes?" Ich weiß, dass es gemein von mir ist, so zu sticheln, aber manchmal muss man die Frau aus der Reserve locken.

Mit rosa Wangen schaut sie mich nun an, lächelt leicht und schüttelt beinah unmerklich den Kopf. "Nein, du Depp. Nicht nur wegen ihr. Unseretwegen. Ich denke, es wäre gut für uns." Glücklich erwidere ich ihr Lächeln, stehe auf und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe ich mein Geschirr in die Küche bringe. "Das finde ich schön", raune ich ihr zu und gebe ihr dann einen Moment Zeit, um sich von dieser emotionalen Folter zu erholen. Gelegentlich bereitet es ihr doch Kopfschmerzen, ihre Gefühle zuzugeben, daher habe ich nachgeholfen. Denn jetzt weiß ich, dass sie es wirklich will. Was sich mehr als gut anfühlt. Denn jetzt können wir eine richtige Familie werden. So ganz klassisch mit Haus, Kindern, Hund und Garten. Nun gut, die Kinder lassen noch ein paar Monate auf sich warten, aber bald ist es ja soweit.

Auch wenn es albern klingen mag - mir gefällt diese Vorstellung sehr. Friedliches Familienidyll erfüllt mein Herz mit viel Freude. Vielleicht habe ich das früher nie wahrhaben wollen, als ich noch jedes Wochenende eine andere mit zu mir genommen habe, aber insgeheim habe ich doch immer gewusst, dass auch ein Familienmensch bin und mir wünsche das zu haben, was meine Eltern oder auch meine Schwestern tagtäglich erleben dürfen - sie haben eine Familie. Etwas, auf das sie sich jeden Tag freuen, selbst wenn es mal Streit gibt oder der Haussegen schiefhängt. Am Ende bleibt dennoch dieses wohlig warme Gefühl der Dankbarkeit, für all das, was einem täglich widerfährt - die Liebe, der Rückhalt und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ja, ich wünsche mir auch eine Familie. Wie aus dem Bilderbuch. Und Stella und ich werden unsere gemeinsame Zukunft selbst entwerfen. Mit Bambi kam ein weiteres Puzzleteil dazu - und auch dieses Teilchen passte perfekt. Als hätte sie nur darauf gewartet, Teil dieses Traums zu werden.

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Vom Weiberheld zum liebevollen Familienvater <3 So kann's laufen ^^

Aber er macht wirklich alles richtig momentan und bastelt tatsächlich an seinem eigenen kleinen Traum herum, den er mittlerweile mit Stella teilen kann - eine eigene Familie zu gründen.

Jetzt möchte Stella also zu ihm ziehen, wie schön :)

Hoffentlich halten sie es auch dauerhaft miteinander aus, aber das wird man sehen ^^

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen?

Alles Liebe,

eure Mercy aka Floraly <3

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt